se vorrükken, und darinnen sind sie auch den Blutadern ähnlich.
Sie enthalten ebenfalls, oder auch noch zahlreichere Klappen [Spaltenumbruch](a*), die man oft schon mit dem blossen Auge (b) wahrnehmen kann: wenn sie sich aber nicht, wie es nicht selten geschicht, von selbsten zeigen wollen (c), so entdekkt sie doch(d) die angelegte Unterbindung, von der sie sich in die Höhe heben, und deutliche Knoten machen. Sie schwellen auch auf, wenn der Chilus rükkwerts ge- drükkt wird, oder wenn man dem Gange dieser Milch entgegen bläset (e).
Man trift sie in eben dieser Gegend paarweise (f) halb- mondenförmig an, sie kehren sich mit ihrem erhabnen Vorhange nach dem Darme, mit der hohlen Seite die- ses Vorhanges nach dem Gekröse oder Brustkanale, so daß dieser hohle Vorhang von dem Rückfalle des Chilus aus- einander gedehnt wird: er weicht dem Chilus, der vom Gedärme ankömmt aus, und legt sich an die Wände des Gefässes an. Sie sind so häufig (g), und noch häufiger, als die Flieswassergefässe, indem kaum Räume von drei Linien gefunden werden, da keine Klappen wären (h). Sie bewachen daher die Strasse der Nahrungsmilch so ge- nau, daß weder der Chilus (i), noch das eingesprizzte Quekksilber, so leicht vom Brustkanale gegen das Ge- därme zurükke sinken kann.
Sie
(a*)RUYSCH. de valv. lymph. postser. c. 2. p. 9. 10. 11. DUVER- NOI im Kupfer MONROO vas. lymph. p. 15. und im Kupfer.
(b)NUCK. adenogr. f. 9. MORGAGNUS sahe im Mohren Knötchen sed. et caus. morb. I. p. 41. siehe die Figuren des DU- VERNOY et DRELINCOURT. ca- nicid.[unleserliches Material - Zeichen fehlt]ner den ASELLIUS. CHESELDENIUS. ich selbst habe es of[t] [ge]sehen.
(c)HEISTER. im Kupfer 13. n. 14.
(d)[Spaltenumbruch]Le NOBLE p. 20. WHAR- TON. p. 52. DRELINCOURT. canicid. XI. HEISTER. not. 14.
(e)KEMPER. l. c. p. 11.
(f)RUYSCH. de valv. lymph. postscript. c. 2. p. 9. f. 3. 4. im Pferde.
(g)Add. ic. DUVERNOY, NUCKII. Unrichtig wenigere GOTTSCHED. p. 63. im Hunde habe ich es gesehen.
(h)Canicid. XI. n. 7.
(i)Canicid. XI. n. 8.
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
ſe vorruͤkken, und darinnen ſind ſie auch den Blutadern aͤhnlich.
Sie enthalten ebenfalls, oder auch noch zahlreichere Klappen [Spaltenumbruch](a*), die man oft ſchon mit dem bloſſen Auge (b) wahrnehmen kann: wenn ſie ſich aber nicht, wie es nicht ſelten geſchicht, von ſelbſten zeigen wollen (c), ſo entdekkt ſie doch(d) die angelegte Unterbindung, von der ſie ſich in die Hoͤhe heben, und deutliche Knoten machen. Sie ſchwellen auch auf, wenn der Chilus ruͤkkwerts ge- druͤkkt wird, oder wenn man dem Gange dieſer Milch entgegen blaͤſet (e).
Man trift ſie in eben dieſer Gegend paarweiſe (f) halb- mondenfoͤrmig an, ſie kehren ſich mit ihrem erhabnen Vorhange nach dem Darme, mit der hohlen Seite die- ſes Vorhanges nach dem Gekroͤſe oder Bruſtkanale, ſo daß dieſer hohle Vorhang von dem Ruͤckfalle des Chilus aus- einander gedehnt wird: er weicht dem Chilus, der vom Gedaͤrme ankoͤmmt aus, und legt ſich an die Waͤnde des Gefaͤſſes an. Sie ſind ſo haͤufig (g), und noch haͤufiger, als die Flieswaſſergefaͤſſe, indem kaum Raͤume von drei Linien gefunden werden, da keine Klappen waͤren (h). Sie bewachen daher die Straſſe der Nahrungsmilch ſo ge- nau, daß weder der Chilus (i), noch das eingeſprizzte Quekkſilber, ſo leicht vom Bruſtkanale gegen das Ge- daͤrme zuruͤkke ſinken kann.
Sie
(a*)RUYSCH. de valv. lymph. poſtſer. c. 2. p. 9. 10. 11. DUVER- NOI im Kupfer MONROO vaſ. lymph. p. 15. und im Kupfer.
(b)NUCK. adenogr. f. 9. MORGAGNUS ſahe im Mohren Knoͤtchen ſed. et cauſ. morb. I. p. 41. ſiehe die Figuren des DU- VERNOY et DRELINCOURT. ca- nicid.[unleserliches Material – Zeichen fehlt]ner den ASELLIUS. CHESELDENIUS. ich ſelbſt habe es of[t] [ge]ſehen.
(c)HEISTER. im Kupfer 13. n. 14.
(d)[Spaltenumbruch]Le NOBLE p. 20. WHAR- TON. p. 52. DRELINCOURT. canicid. XI. HEISTER. not. 14.
(e)KEMPER. l. c. p. 11.
(f)RUYSCH. de valv. lymph. poſtſcript. c. 2. p. 9. f. 3. 4. im Pferde.
(g)Add. ic. DUVERNOY, NUCKII. Unrichtig wenigere GOTTSCHED. p. 63. im Hunde habe ich es geſehen.
(h)Canicid. XI. n. 7.
(i)Canicid. XI. n. 8.
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Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
ſe vorruͤkken, und darinnen ſind ſie auch den Blutadern
aͤhnlich.
Sie enthalten ebenfalls, oder auch noch zahlreichere
Klappen
(a*), die man oft ſchon mit dem bloſſen Auge
(b) wahrnehmen kann: wenn ſie ſich aber nicht, wie es
nicht ſelten geſchicht, von ſelbſten zeigen wollen (c), ſo
entdekkt ſie doch (d) die angelegte Unterbindung, von der
ſie ſich in die Hoͤhe heben, und deutliche Knoten machen.
Sie ſchwellen auch auf, wenn der Chilus ruͤkkwerts ge-
druͤkkt wird, oder wenn man dem Gange dieſer Milch
entgegen blaͤſet (e).
Man trift ſie in eben dieſer Gegend paarweiſe (f) halb-
mondenfoͤrmig an, ſie kehren ſich mit ihrem erhabnen
Vorhange nach dem Darme, mit der hohlen Seite die-
ſes Vorhanges nach dem Gekroͤſe oder Bruſtkanale, ſo daß
dieſer hohle Vorhang von dem Ruͤckfalle des Chilus aus-
einander gedehnt wird: er weicht dem Chilus, der vom
Gedaͤrme ankoͤmmt aus, und legt ſich an die Waͤnde des
Gefaͤſſes an. Sie ſind ſo haͤufig (g), und noch haͤufiger,
als die Flieswaſſergefaͤſſe, indem kaum Raͤume von drei
Linien gefunden werden, da keine Klappen waͤren (h).
Sie bewachen daher die Straſſe der Nahrungsmilch ſo ge-
nau, daß weder der Chilus (i), noch das eingeſprizzte
Quekkſilber, ſo leicht vom Bruſtkanale gegen das Ge-
daͤrme zuruͤkke ſinken kann.
Sie
(a*) RUYSCH. de valv. lymph.
poſtſer. c. 2. p. 9. 10. 11. DUVER-
NOI im Kupfer MONROO vaſ.
lymph. p. 15. und im Kupfer.
(b) NUCK. adenogr. f. 9.
MORGAGNUS ſahe im Mohren
Knoͤtchen ſed. et cauſ. morb. I.
p. 41. ſiehe die Figuren des DU-
VERNOY et DRELINCOURT. ca-
nicid. _ ner den ASELLIUS.
CHESELDENIUS. ich ſelbſt habe
es oft geſehen.
(c) HEISTER. im Kupfer 13.
n. 14.
(d)
Le NOBLE p. 20. WHAR-
TON. p. 52. DRELINCOURT.
canicid. XI. HEISTER. not. 14.
(e) KEMPER. l. c. p. 11.
(f) RUYSCH. de valv. lymph.
poſtſcript. c. 2. p. 9. f. 3. 4. im
Pferde.
(g) Add. ic. DUVERNOY,
NUCKII. Unrichtig wenigere
GOTTSCHED. p. 63. im Hunde
habe ich es geſehen.
(h) Canicid. XI. n. 7.
(i) Canicid. XI. n. 8.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/348>, abgerufen am 21.11.2024.
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