Wird der Brustkanal gebunden, so schwillt sein un- terer Theil nebst der Cisterne auf(m)(n), er hält auch den Chilus von einer zerrissenen Cisterne (n*) zurükke, die Klappen schwellen zu Knoten auf (o), bisweilen zer- reisset der Gang oder ein Milchgefässe (o*), es schwellen die Milchgefässe an (p), und es leeret sich der obere Theil aus.
Drükkt man den Sammelkasten, so fließt nichts in die Milchgefässe zurükke(q).
Wofern nicht der Brustkanal gebunden worden, so fließt sonst alle Milch aus den Milchgefässen dahin (r), und bindet man diesen Gang, mit einem Einschnitte in den Sammelkasten, so dringt diese Milch aus der Wun- de hervor (r*).
Endlich hebet die Blähung (s) ein durch den Brust- kanal (t) injicirter Saft, und selbst der Chilus (u) oder die Limphe (w), die vor der Mündung dieses Ganges hängende Klappe auf, und vermischt sich mit dem Blute. Der Chilus fliesset ungemein leicht aus dem Brustkanale aufwärts hinaus (x).
Unterbindet man im Gegentheil die Blutadern der- gestalt, daß sich der Brustkanal nicht ausleeren kann, so füllet sich derselbe schwellend an (y), weil nunmehr die Strasse gesperrt ist, auf welcher er sich davon machte:
und
(m)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 85. MONRO de hyprope p. 17. RUDBEK. c 5.
(n)RUDBEK. c. 5. am Ende. p. 119. 120. MONRO de hydrope p. 17. BARTHOL. lact. thorac. cap. XI.
(n*)PECQUET. c. 5. am Ende. BARTHOL lact. thorac. c. XI.
(o)Ibid. BARTHOL. c. 13. LOWER p. 233.
(o*)MONRO de hydrope p 18.
(p)PECQUET. p. 104. BAR- THOL. hep. def. p. 82.
(q)[Spaltenumbruch]PECQUET. p. 120.
(r)PECQUET. p. 120. le NO- BLE p. 20.
(r*)PECQUET. p. 120.
(s)SCHRADER. deaeris effectu in corporis humman. n. 14.
(t)DRELINCOURT. canicid. XV. XVII.
(u)DRELINCOURT. canicid. XI. gedrükkt PECQUET. p. 123.
(w)Canicid. XII.
(x)Canicid. XI.
(y)STENON. Ep. 24. Cent. III.
Y 2
II. Abſchn. Beweg. der Nahrungsmilch.
Wird der Bruſtkanal gebunden, ſo ſchwillt ſein un- terer Theil nebſt der Ciſterne auf(m)(n), er haͤlt auch den Chilus von einer zerriſſenen Ciſterne (n*) zuruͤkke, die Klappen ſchwellen zu Knoten auf (o), bisweilen zer- reiſſet der Gang oder ein Milchgefaͤſſe (o*), es ſchwellen die Milchgefaͤſſe an (p), und es leeret ſich der obere Theil aus.
Druͤkkt man den Sammelkaſten, ſo fließt nichts in die Milchgefaͤſſe zuruͤkke(q).
Wofern nicht der Bruſtkanal gebunden worden, ſo fließt ſonſt alle Milch aus den Milchgefaͤſſen dahin (r), und bindet man dieſen Gang, mit einem Einſchnitte in den Sammelkaſten, ſo dringt dieſe Milch aus der Wun- de hervor (r*).
Endlich hebet die Blaͤhung (s) ein durch den Bruſt- kanal (t) injicirter Saft, und ſelbſt der Chilus (u) oder die Limphe (w), die vor der Muͤndung dieſes Ganges haͤngende Klappe auf, und vermiſcht ſich mit dem Blute. Der Chilus flieſſet ungemein leicht aus dem Bruſtkanale aufwaͤrts hinaus (x).
Unterbindet man im Gegentheil die Blutadern der- geſtalt, daß ſich der Bruſtkanal nicht ausleeren kann, ſo fuͤllet ſich derſelbe ſchwellend an (y), weil nunmehr die Straſſe geſperrt iſt, auf welcher er ſich davon machte:
und
(m)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 85. MONRO de hyprope p. 17. RUDBEK. c 5.
(n)RUDBEK. c. 5. am Ende. p. 119. 120. MONRO de hydrope p. 17. BARTHOL. lact. thorac. cap. XI.
(n*)PECQUET. c. 5. am Ende. BARTHOL lact. thorac. c. XI.
(o)Ibid. BARTHOL. c. 13. LOWER p. 233.
(o*)MONRO de hydrope p 18.
(p)PECQUET. p. 104. BAR- THOL. hep. def. p. 82.
(q)[Spaltenumbruch]PECQUET. p. 120.
(r)PECQUET. p. 120. le NO- BLE p. 20.
(r*)PECQUET. p. 120.
(s)SCHRADER. deaeris effectu in corporis humman. n. 14.
(t)DRELINCOURT. canicid. XV. XVII.
(u)DRELINCOURT. canicid. XI. gedruͤkkt PECQUET. p. 123.
(w)Canicid. XII.
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II. Abſchn. Beweg. der Nahrungsmilch.
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den Chilus von einer zerriſſenen Ciſterne (n*) zuruͤkke,
die Klappen ſchwellen zu Knoten auf (o), bisweilen zer-
reiſſet der Gang oder ein Milchgefaͤſſe (o*), es ſchwellen
die Milchgefaͤſſe an (p), und es leeret ſich der obere
Theil aus.
Druͤkkt man den Sammelkaſten, ſo fließt nichts in
die Milchgefaͤſſe zuruͤkke (q).
Wofern nicht der Bruſtkanal gebunden worden, ſo
fließt ſonſt alle Milch aus den Milchgefaͤſſen dahin (r),
und bindet man dieſen Gang, mit einem Einſchnitte in
den Sammelkaſten, ſo dringt dieſe Milch aus der Wun-
de hervor (r*).
Endlich hebet die Blaͤhung (s) ein durch den Bruſt-
kanal (t) injicirter Saft, und ſelbſt der Chilus (u) oder
die Limphe (w), die vor der Muͤndung dieſes Ganges
haͤngende Klappe auf, und vermiſcht ſich mit dem Blute.
Der Chilus flieſſet ungemein leicht aus dem Bruſtkanale
aufwaͤrts hinaus (x).
Unterbindet man im Gegentheil die Blutadern der-
geſtalt, daß ſich der Bruſtkanal nicht ausleeren kann, ſo
fuͤllet ſich derſelbe ſchwellend an (y), weil nunmehr die
Straſſe geſperrt iſt, auf welcher er ſich davon machte:
und
(m)
Phil. tranſ. n. 85. MONRO
de hyprope p. 17. RUDBEK. c 5.
(n) RUDBEK. c. 5. am Ende.
p. 119. 120. MONRO de hydrope
p. 17. BARTHOL. lact. thorac.
cap. XI.
(n*) PECQUET. c. 5. am Ende.
BARTHOL lact. thorac. c. XI.
(o) Ibid. BARTHOL. c. 13.
LOWER p. 233.
(o*) MONRO de hydrope p 18.
(p) PECQUET. p. 104. BAR-
THOL. hep. def. p. 82.
(q)
PECQUET. p. 120.
(r) PECQUET. p. 120. le NO-
BLE p. 20.
(r*) PECQUET. p. 120.
(s) SCHRADER. deaeris effectu
in corporis humman. n. 14.
(t) DRELINCOURT. canicid.
XV. XVII.
(u) DRELINCOURT. canicid.
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(y) STENON. Ep. 24. Cent. III.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/375>, abgerufen am 24.11.2024.
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