den Brüsten(h), zum Rükkenmarke (i), zu den Nie- ren (k), zur Gebärmutter (l), und beinahe zu allen üb- rigen Theilen des Körpers laufen sollten (m).
Ohne Zweifel waren dieses Flieswassergefässe, in wel- che der Chilus durch eine Gegenrichtung zurükke gefallen war (n).
Doch es haben diese Einwendungen viele Aehnlichkei- ten mit denen, welche man lange Zeit her wider den Umlauf des Blutes, und in so grosser Menge vorge- bracht (o).
Es kann aber die gegenseitige Meinung nicht wahr seyn: denn man hat den Weg des Nahrungssaftes so richtig gewiesen (p), daß er durch eben denselben Kanal keinen gegenseitigen Strom haben kann. Jn todten Körpern, oder in sterbenden Thieren, wenn man die Dekken des Unterleibes abgezogen, halten die Klappen keine so strenge Wacht mehr (p*), als vorher, da alles voll und im Drukke lag, da die Klappen selbst einen grös- sern Theil des Kanals einnahmen, da die Reizbarkeit grösser, und im Gegentheil die Oefnung der Milchgefässe kleiner war, da der beständig von den Därmen gelie- ferte Chilus, und die durch die Flieswassergefässe in den Dünnungen und im Unterleibe zuströmende Limphe die zurükk sinkende Flüßigkeit fort trieb, und in Ord- nung brachte. Daher sind alle diese Zweifel nach den Gegenversuchen I. Henrich Pauli(q), C. Drelin-
court
(h)[Spaltenumbruch]DORSTEN. ZYPAEUS, MARCHETT.
(i)BIANCHI p 909. 910.
(k)MARCHETT. SCHENK. Schol. part. p. 237. solches erin- nerte vor dem STENNONIAC. Cent. V. Epist 55. ferner NEED- HAM. form. fet. C. I.
(l)La COURVE'R BARTH. Ceat. II. Epist. 64. DEUSING. [Spaltenumbruch]
Epist. 79. c. 3. Auch PECQUET. gegen den RIOLAN. Exper. 4.
(m)EVERARDUS S. Cosino- polita.
(n)p. 225.
(o)L. III. Sect. II.
(p)p. 227. u. f.
(p*) Dies erinnerte schon PEC- QUETUS p. 86.
(q)Anat. BILS. anat.
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
den Bruͤſten(h), zum Ruͤkkenmarke (i), zu den Nie- ren (k), zur Gebaͤrmutter (l), und beinahe zu allen uͤb- rigen Theilen des Koͤrpers laufen ſollten (m).
Ohne Zweifel waren dieſes Flieswaſſergefaͤſſe, in wel- che der Chilus durch eine Gegenrichtung zuruͤkke gefallen war (n).
Doch es haben dieſe Einwendungen viele Aehnlichkei- ten mit denen, welche man lange Zeit her wider den Umlauf des Blutes, und in ſo groſſer Menge vorge- bracht (o).
Es kann aber die gegenſeitige Meinung nicht wahr ſeyn: denn man hat den Weg des Nahrungsſaftes ſo richtig gewieſen (p), daß er durch eben denſelben Kanal keinen gegenſeitigen Strom haben kann. Jn todten Koͤrpern, oder in ſterbenden Thieren, wenn man die Dekken des Unterleibes abgezogen, halten die Klappen keine ſo ſtrenge Wacht mehr (p*), als vorher, da alles voll und im Drukke lag, da die Klappen ſelbſt einen groͤſ- ſern Theil des Kanals einnahmen, da die Reizbarkeit groͤſſer, und im Gegentheil die Oefnung der Milchgefaͤſſe kleiner war, da der beſtaͤndig von den Daͤrmen gelie- ferte Chilus, und die durch die Flieswaſſergefaͤſſe in den Duͤnnungen und im Unterleibe zuſtroͤmende Limphe die zuruͤkk ſinkende Fluͤßigkeit fort trieb, und in Ord- nung brachte. Daher ſind alle dieſe Zweifel nach den Gegenverſuchen I. Henrich Pauli(q), C. Drelin-
court
(h)[Spaltenumbruch]DORSTEN. ZYPAEUS, MARCHETT.
(i)BIANCHI p 909. 910.
(k)MARCHETT. SCHENK. Schol. part. p. 237. ſolches erin- nerte vor dem STENNONIAC. Cent. V. Epiſt 55. ferner NEED- HAM. form. fet. C. I.
(l)La COURVE’R BARTH. Ceat. II. Epiſt. 64. DEUSING. [Spaltenumbruch]
Epiſt. 79. c. 3. Auch PECQUET. gegen den RIOLAN. Exper. 4.
(m)EVERARDUS S. Coſino- polita.
(n)p. 225.
(o)L. III. Sect. II.
(p)p. 227. u. f.
(p*) Dies erinnerte ſchon PEC- QUETUS p. 86.
(q)Anat. BILS. anat.
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Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
den Bruͤſten (h), zum Ruͤkkenmarke (i), zu den Nie-
ren (k), zur Gebaͤrmutter (l), und beinahe zu allen uͤb-
rigen Theilen des Koͤrpers laufen ſollten (m).
Ohne Zweifel waren dieſes Flieswaſſergefaͤſſe, in wel-
che der Chilus durch eine Gegenrichtung zuruͤkke gefallen
war (n).
Doch es haben dieſe Einwendungen viele Aehnlichkei-
ten mit denen, welche man lange Zeit her wider den
Umlauf des Blutes, und in ſo groſſer Menge vorge-
bracht (o).
Es kann aber die gegenſeitige Meinung nicht wahr
ſeyn: denn man hat den Weg des Nahrungsſaftes ſo
richtig gewieſen (p), daß er durch eben denſelben Kanal
keinen gegenſeitigen Strom haben kann. Jn todten
Koͤrpern, oder in ſterbenden Thieren, wenn man die
Dekken des Unterleibes abgezogen, halten die Klappen
keine ſo ſtrenge Wacht mehr (p*), als vorher, da alles
voll und im Drukke lag, da die Klappen ſelbſt einen groͤſ-
ſern Theil des Kanals einnahmen, da die Reizbarkeit
groͤſſer, und im Gegentheil die Oefnung der Milchgefaͤſſe
kleiner war, da der beſtaͤndig von den Daͤrmen gelie-
ferte Chilus, und die durch die Flieswaſſergefaͤſſe in den
Duͤnnungen und im Unterleibe zuſtroͤmende Limphe
die zuruͤkk ſinkende Fluͤßigkeit fort trieb, und in Ord-
nung brachte. Daher ſind alle dieſe Zweifel nach den
Gegenverſuchen I. Henrich Pauli (q), C. Drelin-
court
(h)
DORSTEN. ZYPAEUS,
MARCHETT.
(i) BIANCHI p 909. 910.
(k) MARCHETT. SCHENK.
Schol. part. p. 237. ſolches erin-
nerte vor dem STENNONIAC.
Cent. V. Epiſt 55. ferner NEED-
HAM. form. fet. C. I.
(l) La COURVE’R BARTH.
Ceat. II. Epiſt. 64. DEUSING.
Epiſt. 79. c. 3. Auch PECQUET.
gegen den RIOLAN. Exper. 4.
(m) EVERARDUS S. Coſino-
polita.
(n) p. 225.
(o) L. III. Sect. II.
(p) p. 227. u. f.
(p*) Dies erinnerte ſchon PEC-
QUETUS p. 86.
(q) Anat. BILS. anat.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/378>, abgerufen am 24.11.2024.
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