und die Gekrösdrüse(s), und auf dieser aufliegenden, den Magen. Diese lieget mehr, als die rechte, nach vorne zu erhoben.
Sie liegen sich oberwärts einander näher, und ent- fernen sich im herabgehen (t), ebenfalls wie die Niere selbst. Jhre Figur und Grösse ist nicht allezeit dieselbe. Jn der Frucht sind sie so groß (u), daß sie sogar die Niere an Grösse übertreffen (w). Nach der Geburt wachsen sie wenig, und sie erreichen in erwachsenen Per- sonen lange die Grösse der Niere nicht, ja sie wachsen nicht viel grösser, als sie in der Frucht sind (x). Sie halten in erwachsenen Menschen drei Quentchen an Ge- wichte (x*). Eustachius sezzet noch hinzu, daß die rechte oft grösser sei (y).
Jhre Figur ist in den mancherlei Thieren (z) ver- schieden, und auch selbst im Menschen nicht immer (a) beständig einerlei, ja nicht einmal auf beiden Seiten ei- nes und eben desselben Menschen von einerlei Bildung. Länglich, eiförmig, einem Sakke ähnlich (b), und auf- wärts länger, findet man sie in der Frucht. Die linke habe ich in einer, und ebenderselben Frucht, und in neu-
gebor-
(s)[Spaltenumbruch]RYDLEY l. c.
(t)DUVERNEY II. p. 266.
(u) Wären in der Frucht sehr groß VESLING. c. 8. MORGAGN. Epist. XX. n. 49. grösser, als nach Proportion, WHARTON. p. 88 nicht nach der Schwere. Id. et MORGAGNUS n. 49. zweimal grösser WRISBERG. Embryol. p. 36. 49.
(w)RUTTY p. 15. KEIL. anat. p. 83. SAUVAG. embryol. p. 27 MORGAGN. n. 55. auch grösser bei dem HEUERMAN IV. p. 94. et t. 4 f. 3. wie ich selbst einige male gesehen. Auch grösser als die Milz HEUERMAN ib. und als die Blase. BOGDAN apolog.
(x) wie 31/2 zu 3 so sollen sie sich in der Frucht, gegen den erwach- [Spaltenumbruch]
senen Menschen verhalten. SAU- VAGES. embryolog. p. 11. also leugnet unrecht, daß sie in der Frucht grösser wären NICCHOLLS p. 24. Jn der Thierfrucht wären sie nicht so gros, noch in erwach- senen Thieren klein. MORGAG- NUS p. 48. 49.
(x*)SAUVAGES nosolog. I. p. 499.
(y)EUSTACH. p. 39. aus ihm C. BARTHOLINUS p. 110.
(z) Eine ganz vollständige Histo- rie hat MORGAGNUS Epist. XX. wie auch der DROYSEN p. 33. 34.
(a)MORGAGN. Epist. XX. p. 52, 53.
(b)Ic. tab. art. ren. von einem Kinde.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
und die Gekroͤsdruͤſe(s), und auf dieſer aufliegenden, den Magen. Dieſe lieget mehr, als die rechte, nach vorne zu erhoben.
Sie liegen ſich oberwaͤrts einander naͤher, und ent- fernen ſich im herabgehen (t), ebenfalls wie die Niere ſelbſt. Jhre Figur und Groͤſſe iſt nicht allezeit dieſelbe. Jn der Frucht ſind ſie ſo groß (u), daß ſie ſogar die Niere an Groͤſſe uͤbertreffen (w). Nach der Geburt wachſen ſie wenig, und ſie erreichen in erwachſenen Per- ſonen lange die Groͤſſe der Niere nicht, ja ſie wachſen nicht viel groͤſſer, als ſie in der Frucht ſind (x). Sie halten in erwachſenen Menſchen drei Quentchen an Ge- wichte (x*). Euſtachius ſezzet noch hinzu, daß die rechte oft groͤſſer ſei (y).
Jhre Figur iſt in den mancherlei Thieren (z) ver- ſchieden, und auch ſelbſt im Menſchen nicht immer (a) beſtaͤndig einerlei, ja nicht einmal auf beiden Seiten ei- nes und eben deſſelben Menſchen von einerlei Bildung. Laͤnglich, eifoͤrmig, einem Sakke aͤhnlich (b), und auf- waͤrts laͤnger, findet man ſie in der Frucht. Die linke habe ich in einer, und ebenderſelben Frucht, und in neu-
gebor-
(s)[Spaltenumbruch]RYDLEY l. c.
(t)DUVERNEY II. p. 266.
(u) Waͤren in der Frucht ſehr groß VESLING. c. 8. MORGAGN. Epiſt. XX. n. 49. groͤſſer, als nach Proportion, WHARTON. p. 88 nicht nach der Schwere. Id. et MORGAGNUS n. 49. zweimal groͤſſer WRISBERG. Embryol. p. 36. 49.
(w)RUTTY p. 15. KEIL. anat. p. 83. SAUVAG. embryol. p. 27 MORGAGN. n. 55. auch groͤſſer bei dem HEUERMAN IV. p. 94. et t. 4 f. 3. wie ich ſelbſt einige male geſehen. Auch groͤſſer als die Milz HEUERMAN ib. und als die Blaſe. BOGDAN apolog.
(x) wie 3½ zu 3 ſo ſollen ſie ſich in der Frucht, gegen den erwach- [Spaltenumbruch]
ſenen Menſchen verhalten. SAU- VAGES. embryolog. p. 11. alſo leugnet unrecht, daß ſie in der Frucht groͤſſer waͤren NICCHOLLS p. 24. Jn der Thierfrucht waͤren ſie nicht ſo gros, noch in erwach- ſenen Thieren klein. MORGAG- NUS p. 48. 49.
(x*)SAUVAGES noſolog. I. p. 499.
(y)EUSTACH. p. 39. aus ihm C. BARTHOLINUS p. 110.
(z) Eine ganz vollſtaͤndige Hiſto- rie hat MORGAGNUS Epiſt. XX. wie auch der DROYSEN p. 33. 34.
(a)MORGAGN. Epiſt. XX. p. 52, 53.
(b)Ic. tab. art. ren. von einem Kinde.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0456"n="420"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Harnwege. <hirendition="#aq">XXVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
und die Gekroͤsdruͤſe<noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">RYDLEY l. c.</hi></note>, und auf dieſer aufliegenden,<lb/>
den Magen. Dieſe lieget mehr, als die rechte, nach<lb/>
vorne zu erhoben.</p><lb/><p>Sie liegen ſich oberwaͤrts einander naͤher, und ent-<lb/>
fernen ſich im herabgehen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">DUVERNEY II. p.</hi> 266.</note>, ebenfalls wie die Niere<lb/>ſelbſt. Jhre Figur und Groͤſſe iſt nicht allezeit dieſelbe.<lb/>
Jn der Frucht ſind ſie ſo groß <noteplace="foot"n="(u)">Waͤren in der Frucht ſehr<lb/>
groß <hirendition="#aq">VESLING. c. 8. MORGAGN.<lb/>
Epiſt. XX. n.</hi> 49. groͤſſer, als nach<lb/>
Proportion, <hirendition="#aq">WHARTON. p.</hi> 88<lb/>
nicht nach der Schwere. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Id.</hi> et<lb/><hirendition="#g">MORGAGNUS</hi> n.</hi> 49. zweimal<lb/>
groͤſſer <hirendition="#aq">WRISBERG. Embryol. p.</hi><lb/>
36. 49.</note>, daß ſie ſogar die<lb/>
Niere an Groͤſſe uͤbertreffen <noteplace="foot"n="(w)"><hirendition="#aq">RUTTY p. 15. KEIL. anat.<lb/>
p. 83. SAUVAG. embryol. p. 27<lb/>
MORGAGN. n.</hi> 55. auch groͤſſer<lb/>
bei dem <hirendition="#aq">HEUERMAN IV. p. 94.<lb/>
et t. 4 f.</hi> 3. wie ich ſelbſt einige<lb/>
male geſehen. Auch groͤſſer als die<lb/>
Milz <hirendition="#aq">HEUERMAN ib.</hi> und als die<lb/>
Blaſe. <hirendition="#aq">BOGDAN apolog.</hi></note>. Nach der Geburt<lb/>
wachſen ſie wenig, und ſie erreichen in erwachſenen Per-<lb/>ſonen lange die Groͤſſe der Niere nicht, ja ſie wachſen<lb/>
nicht viel groͤſſer, als ſie in der Frucht ſind <noteplace="foot"n="(x)">wie 3½ zu 3 ſo ſollen ſie ſich<lb/>
in der Frucht, gegen den erwach-<lb/><cb/>ſenen Menſchen verhalten. <hirendition="#aq">SAU-<lb/>
VAGES. embryolog. p.</hi> 11. alſo<lb/>
leugnet unrecht, daß ſie in der<lb/>
Frucht groͤſſer waͤren <hirendition="#aq">NICCHOLLS<lb/>
p.</hi> 24. Jn der Thierfrucht waͤren<lb/>ſie nicht ſo gros, noch in erwach-<lb/>ſenen Thieren klein. <hirendition="#aq">MORGAG-<lb/>
NUS p.</hi> 48. 49.</note>. Sie<lb/>
halten in erwachſenen Menſchen drei Quentchen an Ge-<lb/>
wichte <noteplace="foot"n="(x*)"><hirendition="#aq">SAUVAGES noſolog. I.<lb/>
p.</hi> 499.</note>. <hirendition="#fr">Euſtachius</hi>ſezzet noch hinzu, daß die<lb/>
rechte oft groͤſſer ſei <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">EUSTACH. p.</hi> 39. aus ihm<lb/><hirendition="#aq">C. BARTHOLINUS p.</hi> 110.</note>.</p><lb/><p>Jhre Figur iſt in den mancherlei Thieren <noteplace="foot"n="(z)">Eine ganz vollſtaͤndige Hiſto-<lb/>
rie hat <hirendition="#aq">MORGAGNUS Epiſt. XX.</hi><lb/>
wie auch der <hirendition="#aq">DROYSEN p.</hi> 33. 34.</note> ver-<lb/>ſchieden, und auch ſelbſt im Menſchen nicht immer <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">MORGAGN. Epiſt. XX.<lb/>
p.</hi> 52, 53.</note><lb/>
beſtaͤndig einerlei, ja nicht einmal auf beiden Seiten ei-<lb/>
nes und eben deſſelben Menſchen von einerlei Bildung.<lb/>
Laͤnglich, eifoͤrmig, einem Sakke aͤhnlich <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Ic. tab. art. ren.</hi> von einem<lb/>
Kinde.</note>, und auf-<lb/>
waͤrts laͤnger, findet man ſie in der Frucht. Die linke<lb/>
habe ich in einer, und ebenderſelben Frucht, und in neu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gebor-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[420/0456]
Die Harnwege. XXVI. Buch.
und die Gekroͤsdruͤſe (s), und auf dieſer aufliegenden,
den Magen. Dieſe lieget mehr, als die rechte, nach
vorne zu erhoben.
Sie liegen ſich oberwaͤrts einander naͤher, und ent-
fernen ſich im herabgehen (t), ebenfalls wie die Niere
ſelbſt. Jhre Figur und Groͤſſe iſt nicht allezeit dieſelbe.
Jn der Frucht ſind ſie ſo groß (u), daß ſie ſogar die
Niere an Groͤſſe uͤbertreffen (w). Nach der Geburt
wachſen ſie wenig, und ſie erreichen in erwachſenen Per-
ſonen lange die Groͤſſe der Niere nicht, ja ſie wachſen
nicht viel groͤſſer, als ſie in der Frucht ſind (x). Sie
halten in erwachſenen Menſchen drei Quentchen an Ge-
wichte (x*). Euſtachius ſezzet noch hinzu, daß die
rechte oft groͤſſer ſei (y).
Jhre Figur iſt in den mancherlei Thieren (z) ver-
ſchieden, und auch ſelbſt im Menſchen nicht immer (a)
beſtaͤndig einerlei, ja nicht einmal auf beiden Seiten ei-
nes und eben deſſelben Menſchen von einerlei Bildung.
Laͤnglich, eifoͤrmig, einem Sakke aͤhnlich (b), und auf-
waͤrts laͤnger, findet man ſie in der Frucht. Die linke
habe ich in einer, und ebenderſelben Frucht, und in neu-
gebor-
(s)
RYDLEY l. c.
(t) DUVERNEY II. p. 266.
(u) Waͤren in der Frucht ſehr
groß VESLING. c. 8. MORGAGN.
Epiſt. XX. n. 49. groͤſſer, als nach
Proportion, WHARTON. p. 88
nicht nach der Schwere. Id. et
MORGAGNUS n. 49. zweimal
groͤſſer WRISBERG. Embryol. p.
36. 49.
(w) RUTTY p. 15. KEIL. anat.
p. 83. SAUVAG. embryol. p. 27
MORGAGN. n. 55. auch groͤſſer
bei dem HEUERMAN IV. p. 94.
et t. 4 f. 3. wie ich ſelbſt einige
male geſehen. Auch groͤſſer als die
Milz HEUERMAN ib. und als die
Blaſe. BOGDAN apolog.
(x) wie 3½ zu 3 ſo ſollen ſie ſich
in der Frucht, gegen den erwach-
ſenen Menſchen verhalten. SAU-
VAGES. embryolog. p. 11. alſo
leugnet unrecht, daß ſie in der
Frucht groͤſſer waͤren NICCHOLLS
p. 24. Jn der Thierfrucht waͤren
ſie nicht ſo gros, noch in erwach-
ſenen Thieren klein. MORGAG-
NUS p. 48. 49.
(x*) SAUVAGES noſolog. I.
p. 499.
(y) EUSTACH. p. 39. aus ihm
C. BARTHOLINUS p. 110.
(z) Eine ganz vollſtaͤndige Hiſto-
rie hat MORGAGNUS Epiſt. XX.
wie auch der DROYSEN p. 33. 34.
(a) MORGAGN. Epiſt. XX.
p. 52, 53.
(b) Ic. tab. art. ren. von einem
Kinde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/456>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.