Es lassen sich die Quellen dieses Schleims nicht gar zu leicht zeigen, wenigstens nicht allezeit, ob man gleich von Blasendrüsen gemeiniglich so zu schreiben gewohnt ist, daß man glauben sollte, man müsse sie leichtlich fin- den können(o).
Jch habe selten (p), aber dennoch, und sonderlich am Blasenhalse(q), an der Convexität der innersten Haut einfache Bläschens, und andere runde, derglei- chen an den Wangen grössere sind, wie Hirsekörner, und bei Frauenspersonen in Haufen angetroffen. Andre darunter sind kleiner, übrigens den erstern gleich. Bei andrer Gelegenheit habe ich zwar keine Bläschen, aber dennoch Poros gefunden. Andere berühmte Män- ner haben welche bei dem Eintritte der Harngänge erblikkt (r).
Es ist dieser Schleim ganz ohnentbehrlich, um die Blase, gegen den scharfen Urin, in Schutz zu nehmen. Ein Jnsekt, die sogenannte spanische Fliege (s), besizzet eine solche Kraft, daß es den Lauf des Harns angespor- net (t), und diesen Schleim losnagt (u), auf welchen ein gelbes heisses Wässerchen (w), und endlich Blut (x) er-
folgt;
(o)[Spaltenumbruch]
Dies hat BIDLOO t. 44. f. 2. COWPER. ibid. gland. urethr. T. l. h. BLANCAARD. Jaarregist. Cent. VII. n. 98. DUVERNEY II. pag. 254. BLANCHI l. c. p. 416. KEIL. abridgen. pag. 85. LIEU- TAUD. p. 20. FANTON p 137. nennt sie zahlreich HEUERMAN. T. IV. p. 135. RUTTY. pag. 4. BEUDT. p. 30. an Thieren HAR- DER. exerc. p 155 erster Erfinder.
(p) Selten MORGAGN. Epist. anat. I. n. 63. auch selten HEIST. Comp. II. n. 30. Bei Krankheiten beschreibt es BUFFIERE Phil. trans. n. 268. niemals sahe es Cl. LIEUTAUD. l. c. p. 20.
(q)[Spaltenumbruch]HEISTER. de GRAAF. t. 5. DRAKE t. 3. f. 1. Es sahe PA- LUCCI p. 17.
(r)HEISTER.
(s) Verlezzen die Blase ARE- TAEUS Cur. diut. l. c. p. 4. fer- ner PLINIUS L. XXIX n. 30.
(t) An einem Hunde BAGLIV. Exp. t. 2.
(u)BAGLIV.
(w) Dergleichen Harn habe das Uringlas zerbrochen, dieses Wun- derbare liest man beim VALISNER. gal. min. IV. p. 239.
(x)SPINDLER. obs. 62. LES- SER. Insectotheol. II. p. 299.
H. Phisiol. 7. B. H h
II. Abſchn. Die Harnblaſe.
Es laſſen ſich die Quellen dieſes Schleims nicht gar zu leicht zeigen, wenigſtens nicht allezeit, ob man gleich von Blaſendruͤſen gemeiniglich ſo zu ſchreiben gewohnt iſt, daß man glauben ſollte, man muͤſſe ſie leichtlich fin- den koͤnnen(o).
Jch habe ſelten (p), aber dennoch, und ſonderlich am Blaſenhalſe(q), an der Convexitaͤt der innerſten Haut einfache Blaͤschens, und andere runde, derglei- chen an den Wangen groͤſſere ſind, wie Hirſekoͤrner, und bei Frauensperſonen in Haufen angetroffen. Andre darunter ſind kleiner, uͤbrigens den erſtern gleich. Bei andrer Gelegenheit habe ich zwar keine Blaͤschen, aber dennoch Poros gefunden. Andere beruͤhmte Maͤn- ner haben welche bei dem Eintritte der Harngaͤnge erblikkt (r).
Es iſt dieſer Schleim ganz ohnentbehrlich, um die Blaſe, gegen den ſcharfen Urin, in Schutz zu nehmen. Ein Jnſekt, die ſogenannte ſpaniſche Fliege (s), beſizzet eine ſolche Kraft, daß es den Lauf des Harns angeſpor- net (t), und dieſen Schleim losnagt (u), auf welchen ein gelbes heiſſes Waͤſſerchen (w), und endlich Blut (x) er-
folgt;
(o)[Spaltenumbruch]
Dies hat BIDLOO t. 44. f. 2. COWPER. ibid. gland. urethr. T. l. h. BLANCAARD. Jaarregiſt. Cent. VII. n. 98. DUVERNEY II. pag. 254. BLANCHI l. c. p. 416. KEIL. abridgen. pag. 85. LIEU- TAUD. p. 20. FANTON p 137. nennt ſie zahlreich HEUERMAN. T. IV. p. 135. RUTTY. pag. 4. BEUDT. p. 30. an Thieren HAR- DER. exerc. p 155 erſter Erfinder.
(p) Selten MORGAGN. Epiſt. anat. I. n. 63. auch ſelten HEIST. Comp. II. n. 30. Bei Krankheiten beſchreibt es BUFFIERE Phil. tranſ. n. 268. niemals ſahe es Cl. LIEUTAUD. l. c. p. 20.
(q)[Spaltenumbruch]HEISTER. de GRAAF. t. 5. DRAKE t. 3. f. 1. Es ſahe PA- LUCCI p. 17.
(r)HEISTER.
(s) Verlezzen die Blaſe ARE- TAEUS Cur. diut. l. c. p. 4. fer- ner PLINIUS L. XXIX n. 30.
(t) An einem Hunde BAGLIV. Exp. t. 2.
(u)BAGLIV.
(w) Dergleichen Harn habe das Uringlas zerbrochen, dieſes Wun- derbare lieſt man beim VALISNER. gal. min. IV. p. 239.
(x)SPINDLER. obſ. 62. LES- SER. Inſectotheol. II. p. 299.
H. Phiſiol. 7. B. H h
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II. Abſchn. Die Harnblaſe.
Es laſſen ſich die Quellen dieſes Schleims nicht gar
zu leicht zeigen, wenigſtens nicht allezeit, ob man gleich
von Blaſendruͤſen gemeiniglich ſo zu ſchreiben gewohnt
iſt, daß man glauben ſollte, man muͤſſe ſie leichtlich fin-
den koͤnnen (o).
Jch habe ſelten (p), aber dennoch, und ſonderlich
am Blaſenhalſe (q), an der Convexitaͤt der innerſten
Haut einfache Blaͤschens, und andere runde, derglei-
chen an den Wangen groͤſſere ſind, wie Hirſekoͤrner, und
bei Frauensperſonen in Haufen angetroffen. Andre
darunter ſind kleiner, uͤbrigens den erſtern gleich. Bei
andrer Gelegenheit habe ich zwar keine Blaͤschen, aber
dennoch Poros gefunden. Andere beruͤhmte Maͤn-
ner haben welche bei dem Eintritte der Harngaͤnge
erblikkt (r).
Es iſt dieſer Schleim ganz ohnentbehrlich, um die
Blaſe, gegen den ſcharfen Urin, in Schutz zu nehmen.
Ein Jnſekt, die ſogenannte ſpaniſche Fliege (s), beſizzet
eine ſolche Kraft, daß es den Lauf des Harns angeſpor-
net (t), und dieſen Schleim losnagt (u), auf welchen ein
gelbes heiſſes Waͤſſerchen (w), und endlich Blut (x) er-
folgt;
(o)
Dies hat BIDLOO t. 44.
f. 2. COWPER. ibid. gland. urethr.
T. l. h. BLANCAARD. Jaarregiſt.
Cent. VII. n. 98. DUVERNEY II.
pag. 254. BLANCHI l. c. p. 416.
KEIL. abridgen. pag. 85. LIEU-
TAUD. p. 20. FANTON p 137.
nennt ſie zahlreich HEUERMAN.
T. IV. p. 135. RUTTY. pag. 4.
BEUDT. p. 30. an Thieren HAR-
DER. exerc. p 155 erſter Erfinder.
(p) Selten MORGAGN. Epiſt.
anat. I. n. 63. auch ſelten HEIST.
Comp. II. n. 30. Bei Krankheiten
beſchreibt es BUFFIERE Phil.
tranſ. n. 268. niemals ſahe es Cl.
LIEUTAUD. l. c. p. 20.
(q)
HEISTER. de GRAAF. t. 5.
DRAKE t. 3. f. 1. Es ſahe PA-
LUCCI p. 17.
(r) HEISTER.
(s) Verlezzen die Blaſe ARE-
TAEUS Cur. diut. l. c. p. 4. fer-
ner PLINIUS L. XXIX n. 30.
(t) An einem Hunde BAGLIV.
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(w) Dergleichen Harn habe das
Uringlas zerbrochen, dieſes Wun-
derbare lieſt man beim VALISNER.
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(x) SPINDLER. obſ. 62. LES-
SER. Inſectotheol. II. p. 299.
H. Phiſiol. 7. B. H h
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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