vorstellen, daß die Luft im Urine mit den übrigen Grund- stoffen so wenig zusammenhängt, daß sie sich davon leichter losmachen kann.
§. 14. Die Analisirung durchs Feuer.
Der erste Grundstoff, welcher sich vom Urine schei- det, ist Wasser. Man kann dieses in einem doppelten Verstande nehmen, und entweder darunter das reine Element des Wassers, oder ein Wasser verstehen, so wie es in einem gläsernen Destillirgefässe, bei einer gelinden Wärme aus dem Urin aufsteigt.
Dieses Wasser des Urins ist schon mit einem Oehle verunreiniget(a), welches sich damit so genau vermischt, daß man es auf keinerlei Art davon losmachen kann, und wenn man die Destillirung hundertmal wiederholt, so steiget allezeit der besondere Uringeruch und das Trübe, mit über den Helm herüber. Und dennoch hat die Trau- rigkeit fast in dem Augenblikke zu wege gebracht, daß durch eben die Werkzeuge, welche kurz zuvor einen ge- sunden Urin absonderten, nunmehr ein geschmakkloses Wasser, ohne Geruch, durchgeseihet worden. Uebrigens giebt das Wasser des Urins keine Spuren von einem al- kalischen Wesen von sich (b).
Jm Urine ist, wie in andern Säften, der gröste Theil Wasser, bis zu Neunzehn (c) Zwanzigtheile, oder bis auf zwanzig, drei und zwanzig Theile(d), bis (e),
bis
(a)[Spaltenumbruch]BOERH. Elem. chem. T. II. p. 307. 308. GERIKE chem. p. 311. WILLIS. urin. p. 355.
(b)BOERH. p. 308.
(c)BOERH. Elem. chem. II. p. 307. viel mehr p. 311. denn der vier- zigste Theil des Urins ist ein ge- dikkter Saft, und doch Wasser darinnen.
(d)[Spaltenumbruch]HOFMAN. med. syst. I. p. 311. So sagt HEYDE obs. 89. Ein Drachma dikken Sazz von drei Unzen Urin. So auch BARCH- HUS. Exp. posth. acroam. n. 16. 5 Unzen 6 Quentgen Wasser von 6 Unzen Urin.
(e) Pfunde 32. geben Unzen 30. Quentg. 7. Gr. 2. oder fast. . LANGRISH. med. prax. p. 92.
K k 2
III. Abſchn. Der Harn.
vorſtellen, daß die Luft im Urine mit den uͤbrigen Grund- ſtoffen ſo wenig zuſammenhaͤngt, daß ſie ſich davon leichter losmachen kann.
§. 14. Die Analiſirung durchs Feuer.
Der erſte Grundſtoff, welcher ſich vom Urine ſchei- det, iſt Waſſer. Man kann dieſes in einem doppelten Verſtande nehmen, und entweder darunter das reine Element des Waſſers, oder ein Waſſer verſtehen, ſo wie es in einem glaͤſernen Deſtillirgefaͤſſe, bei einer gelinden Waͤrme aus dem Urin aufſteigt.
Dieſes Waſſer des Urins iſt ſchon mit einem Oehle verunreiniget(a), welches ſich damit ſo genau vermiſcht, daß man es auf keinerlei Art davon losmachen kann, und wenn man die Deſtillirung hundertmal wiederholt, ſo ſteiget allezeit der beſondere Uringeruch und das Truͤbe, mit uͤber den Helm heruͤber. Und dennoch hat die Trau- rigkeit faſt in dem Augenblikke zu wege gebracht, daß durch eben die Werkzeuge, welche kurz zuvor einen ge- ſunden Urin abſonderten, nunmehr ein geſchmakkloſes Waſſer, ohne Geruch, durchgeſeihet worden. Uebrigens giebt das Waſſer des Urins keine Spuren von einem al- kaliſchen Weſen von ſich (b).
Jm Urine iſt, wie in andern Saͤften, der groͤſte Theil Waſſer, bis zu Neunzehn (c) Zwanzigtheile, oder bis auf zwanzig, drei und zwanzig Theile(d), bis (e),
bis
(a)[Spaltenumbruch]BOERH. Elem. chem. T. II. p. 307. 308. GERIKE chem. p. 311. WILLIS. urin. p. 355.
(b)BOERH. p. 308.
(c)BOERH. Elem. chem. II. p. 307. viel mehr p. 311. denn der vier- zigſte Theil des Urins iſt ein ge- dikkter Saft, und doch Waſſer darinnen.
(d)[Spaltenumbruch]HOFMAN. med. ſyſt. I. p. 311. So ſagt HEYDE obſ. 89. Ein Drachma dikken Sazz von drei Unzen Urin. So auch BARCH- HUS. Exp. poſth. acroam. n. 16. 5 Unzen 6 Quentgen Waſſer von 6 Unzen Urin.
(e) Pfunde 32. geben Unzen 30. Quentg. 7. Gr. 2. oder faſt. . LANGRISH. med. prax. p. 92.
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III. Abſchn. Der Harn.
vorſtellen, daß die Luft im Urine mit den uͤbrigen Grund-
ſtoffen ſo wenig zuſammenhaͤngt, daß ſie ſich davon leichter
losmachen kann.
§. 14.
Die Analiſirung durchs Feuer.
Der erſte Grundſtoff, welcher ſich vom Urine ſchei-
det, iſt Waſſer. Man kann dieſes in einem doppelten
Verſtande nehmen, und entweder darunter das reine
Element des Waſſers, oder ein Waſſer verſtehen, ſo wie
es in einem glaͤſernen Deſtillirgefaͤſſe, bei einer gelinden
Waͤrme aus dem Urin aufſteigt.
Dieſes Waſſer des Urins iſt ſchon mit einem Oehle
verunreiniget (a), welches ſich damit ſo genau vermiſcht,
daß man es auf keinerlei Art davon losmachen kann, und
wenn man die Deſtillirung hundertmal wiederholt, ſo
ſteiget allezeit der beſondere Uringeruch und das Truͤbe,
mit uͤber den Helm heruͤber. Und dennoch hat die Trau-
rigkeit faſt in dem Augenblikke zu wege gebracht, daß
durch eben die Werkzeuge, welche kurz zuvor einen ge-
ſunden Urin abſonderten, nunmehr ein geſchmakkloſes
Waſſer, ohne Geruch, durchgeſeihet worden. Uebrigens
giebt das Waſſer des Urins keine Spuren von einem al-
kaliſchen Weſen von ſich (b).
Jm Urine iſt, wie in andern Saͤften, der groͤſte Theil
Waſſer, bis zu Neunzehn (c) Zwanzigtheile, oder bis
auf zwanzig, drei und zwanzig Theile (d), bis [FORMEL] (e),
bis
(a)
BOERH. Elem. chem. T. II.
p. 307. 308. GERIKE chem. p. 311.
WILLIS. urin. p. 355.
(b) BOERH. p. 308.
(c) BOERH. Elem. chem. II. p.
307. viel mehr p. 311. denn der vier-
zigſte Theil des Urins iſt ein ge-
dikkter Saft, und doch Waſſer
darinnen.
(d)
HOFMAN. med. ſyſt. I. p.
311. So ſagt HEYDE obſ. 89.
Ein Drachma dikken Sazz von drei
Unzen Urin. So auch BARCH-
HUS. Exp. poſth. acroam. n. 16.
5 Unzen 6 Quentgen Waſſer von 6
Unzen Urin.
(e) Pfunde 32. geben Unzen 30.
Quentg. 7. Gr. 2. oder faſt. [FORMEL].
LANGRISH. med. prax. p. 92.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/551>, abgerufen am 22.11.2024.
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