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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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II. Abschn. Der Harn.
Gemsen(h), so gar in den Schweinen (i), Hunden (k),
im Kamäleon (l), und in den Schildkröten.

Seine versteinernde Kraft ist bei allen Schalenthie-
ren im Ueberflüsse zugegen (m), bei denen, der aus dem
Leibe ausschwizzende Schaum zu einer kalkartigen Schale,
wie bei gewissen Arten die Perlen, wird. Selbst die
Seidenraupe (n), die doch einzig und allein mit den Maul-
beerblättern zufrieden ist, erfährt dem ohngeachtet doch die-
ses epidemische Uebel, indem eine weinsteinartige Rinde
ihren Körper überall bedekkt. Endlich so bildet sich in dem
Keime der Maldivischen Beere (o) ein harter Stein und
es haben also auch die Pflanzen ihre Steine.

Da das Gebiet dieses Uebels so weitläuftig ist, so
muß auch seine Ursache fast überall anzutreffen seyn (p).
Es scheinet solche das Wasser selbst zu seyn(q), welches
aller Orten in der Welt hervor quillt, und die kalkarti-
gen (r), spathartige (s), und hie und da auch die quarz-
artigen thun solches (t). Und daher pflegen die meisten

Wasser,
(h) [Spaltenumbruch] SCHURIG. p. 446. seq.
(i) Häufig ALDROV. p. 794.
Schwein SACHS. gammarol. n.
295. ANDERSON. Reisen.
(k) WEDEL. de calcul. mech.
Phil. trans. n. 483. WALTHER.
obs. n.
73. gemeiniglich sterben alte
Hunde am Steine BIRCH. I.
p. 292. II.
(l) Jm Gedärme PARIS.
(m) Kreidige Materie einer
Schnekke ohne Haus LISLER.
cochl. p.
36. kalkige Materie der
Schnekken oec. Abhandl. T. VIII.
p.
801.
(n) VALISNERI oper. T. I. p.
356. III. p.
134. u. s. f. Galer. di
Minerv. T. V. p.
232.
(o) CLUTIUS c. 6. p. 16.
(p) Folglich nicht von Wein
RONCALL hist. morb. p. 188.
(q) [Spaltenumbruch] LISTER. font. med. Angl.
II. p. 137. LOBB. Praef. p. XIII.

vormals HIPPOC. peri aer. n. 21.
(r) L. XIX. p. 233.
(s) Vom Spat kann man die
durchsichtige, gleichsam kristallische
Steine herleiten g. RHEYNE
descr cap. bon. spei p. 34. HEI-
STER. ALCHISI p. 23. &c.
(t) So die Steine Act. Lit.
Suec. 1726. p.
83. der berühmte
HERISSANT sahe eine kreidenar-
tige, und eine andre sandartige Er-
de, die die Säure nicht auflösen
wollte, sowohl bei einer Frau, die
Beingeschwülste hatte, als dei ei-
nem Mädchen, dessen Knochen ca-
riöse waren. Mem. de 1758. p. 427.
428.
H. Phisiol. 7. B. L l

II. Abſchn. Der Harn.
Gemſen(h), ſo gar in den Schweinen (i), Hunden (k),
im Kamaͤleon (l), und in den Schildkroͤten.

Seine verſteinernde Kraft iſt bei allen Schalenthie-
ren im Ueberfluͤſſe zugegen (m), bei denen, der aus dem
Leibe ausſchwizzende Schaum zu einer kalkartigen Schale,
wie bei gewiſſen Arten die Perlen, wird. Selbſt die
Seidenraupe (n), die doch einzig und allein mit den Maul-
beerblaͤttern zufrieden iſt, erfaͤhrt dem ohngeachtet doch die-
ſes epidemiſche Uebel, indem eine weinſteinartige Rinde
ihren Koͤrper uͤberall bedekkt. Endlich ſo bildet ſich in dem
Keime der Maldiviſchen Beere (o) ein harter Stein und
es haben alſo auch die Pflanzen ihre Steine.

Da das Gebiet dieſes Uebels ſo weitlaͤuftig iſt, ſo
muß auch ſeine Urſache faſt uͤberall anzutreffen ſeyn (p).
Es ſcheinet ſolche das Waſſer ſelbſt zu ſeyn(q), welches
aller Orten in der Welt hervor quillt, und die kalkarti-
gen (r), ſpathartige (s), und hie und da auch die quarz-
artigen thun ſolches (t). Und daher pflegen die meiſten

Waſſer,
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Schwein SACHS. gammarol. n.
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73. gemeiniglich ſterben alte
Hunde am Steine BIRCH. I.
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(m) Kreidige Materie einer
Schnekke ohne Haus LISLER.
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Schnekken oec. Abhandl. T. VIII.
p.
801.
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Minerv. T. V. p.
232.
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vormals HIPPOC. peri aer. n. 21.
(r) L. XIX. p. 233.
(s) Vom Spat kann man die
durchſichtige, gleichſam kriſtalliſche
Steine herleiten g. RHEYNE
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STER. ALCHISI p. 23. &c.
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Suec. 1726. p.
83. der beruͤhmte
HERISSANT ſahe eine kreidenar-
tige, und eine andre ſandartige Er-
de, die die Saͤure nicht aufloͤſen
wollte, ſowohl bei einer Frau, die
Beingeſchwuͤlſte hatte, als dei ei-
nem Maͤdchen, deſſen Knochen ca-
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[529/0565] II. Abſchn. Der Harn. Gemſen (h), ſo gar in den Schweinen (i), Hunden (k), im Kamaͤleon (l), und in den Schildkroͤten. Seine verſteinernde Kraft iſt bei allen Schalenthie- ren im Ueberfluͤſſe zugegen (m), bei denen, der aus dem Leibe ausſchwizzende Schaum zu einer kalkartigen Schale, wie bei gewiſſen Arten die Perlen, wird. Selbſt die Seidenraupe (n), die doch einzig und allein mit den Maul- beerblaͤttern zufrieden iſt, erfaͤhrt dem ohngeachtet doch die- ſes epidemiſche Uebel, indem eine weinſteinartige Rinde ihren Koͤrper uͤberall bedekkt. Endlich ſo bildet ſich in dem Keime der Maldiviſchen Beere (o) ein harter Stein und es haben alſo auch die Pflanzen ihre Steine. Da das Gebiet dieſes Uebels ſo weitlaͤuftig iſt, ſo muß auch ſeine Urſache faſt uͤberall anzutreffen ſeyn (p). Es ſcheinet ſolche das Waſſer ſelbſt zu ſeyn (q), welches aller Orten in der Welt hervor quillt, und die kalkarti- gen (r), ſpathartige (s), und hie und da auch die quarz- artigen thun ſolches (t). Und daher pflegen die meiſten Waſſer, (h) SCHURIG. p. 446. ſeq. (i) Haͤufig ALDROV. p. 794. Schwein SACHS. gammarol. n. 295. ANDERSON. Reiſen. (k) WEDEL. de calcul. mech. Phil. tranſ. n. 483. WALTHER. obſ. n. 73. gemeiniglich ſterben alte Hunde am Steine BIRCH. I. p. 292. II. (l) Jm Gedaͤrme PARIS. (m) Kreidige Materie einer Schnekke ohne Haus LISLER. cochl. p. 36. kalkige Materie der Schnekken oec. Abhandl. T. VIII. p. 801. (n) VALISNERI oper. T. I. p. 356. III. p. 134. u. ſ. f. Galer. di Minerv. T. V. p. 232. (o) CLUTIUS c. 6. p. 16. (p) Folglich nicht von Wein RONCALL hiſt. morb. p. 188. (q) LISTER. font. med. Angl. II. p. 137. LOBB. Præf. p. XIII. vormals HIPPOC. peri aer. n. 21. (r) L. XIX. p. 233. (s) Vom Spat kann man die durchſichtige, gleichſam kriſtalliſche Steine herleiten g. RHEYNE deſcr cap. bon. ſpei p. 34. HEI- STER. ALCHISI p. 23. &c. (t) So die Steine Act. Lit. Suec. 1726. p. 83. der beruͤhmte HERISSANT ſahe eine kreidenar- tige, und eine andre ſandartige Er- de, die die Saͤure nicht aufloͤſen wollte, ſowohl bei einer Frau, die Beingeſchwuͤlſte hatte, als dei ei- nem Maͤdchen, deſſen Knochen ca- rioͤſe waren. Mém. de 1758. p. 427. 428. H. Phiſiol. 7. B. L l

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/565>, abgerufen am 22.11.2024.