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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ßigen Thieren und Vögeln, Fischen und den meisten
Jnsekten, auch der Mensch. Die Zwitter, welche unter
die seltenste Misgeburte gehören, sollen an einem andern
Orte in Untersuchung gezogen werden.

Es ist der vornehmste Unterscheid des männlichen
Geschlechtes, daß es in sich selbst einen Saamen hervor-
bringt, und denselben von sich giebt, nicht daß aus die-
sem Saamen allein jemals ein Thier erwüchse, so dem
Vater ähnlich wäre: sondern daß er den Eiern des Wei-
bes eine neue Eigenschaft, es geschehe dieses, wie es im-
mer wolle, mittheilet, und es würden diese Eier niemals
ohne den männlichen Saamen, ebenfalls ein der Mut-
ter ähnliches Thier hervorbringen.

Zur Erzeugung dieses Saamens hat die Natur die
Hode, als ein Hauptwerkzeug bestimmt. Selbige ist
ein Knaul von kleinen Kanälen, in welche sich vom Blute
ein Saft scheidet, den man Saamen nennt. Es findet
sich dieser Knaul, im Menschen, in den vierfüßigen Thie-
ren, in den Vögeln, in den Thieren von kaltem Blute,
sie mögen vierfüßig(r), oder wie Schlangen kriechend
seyn (s), auch bei vielen Jnsekten (t), ja es ist zu ver-
muthen, daß die Sache eben sowohl in den übrigen
Thieren statt finde, von denen man es noch zur Zeit

nicht
(r) [Spaltenumbruch] Die Eidechse SEBA tab. CX.
f.
2. 3. Salamander PARIS Mem.
de l'Acad. 1729. p. 148. WURF-
BAIN.
Schildkröte LORENZINI
p. 53. CALDESI p. 54. tab. 6. f 1.
12. PARIS.
von dem Frosche
MENZ f. 1. p. 12. ROESEL tab. V.
Kröte Idem tab. XIX. f. 5. der Kro-
kodill hat Hoden VESLING. Epist.
posth. V.
(s) Die Natterhode und Ober-
hode CHARAS Tab. II. S. S. TY-
SON Phil. trans. p. 144. VALISN.
opusc. filol. I. p. 63. SEVERIN.
[Spaltenumbruch] viper. p.
236. die Schlange SEBA
t. 109. f.
1.
(t) Musca asili SWAMMERD.
p
682. Biene p. 506. t. 21. f. 1.
t. 22. f. 5. MARALDI Memoir. de
l'Acad. 1712. t. ult. f.
16. 17. 18. 19.
Hummel PURCHAS of hees p. 37.
der Nasenhornkefer SWAMMERD.
tab. 30. f.
9. Sommervogel t. 28.
f. 3. MALPIGH. t. 10. f. 1. p. 34.
35. Mem. de l'Acad. 1712. t. ult.
f
16. 17. 18. 19. Wasserkefer POU-
PART Journ. des Sav. ann. 1696.
SWAMMERDAM pag.
719. 720.
Krcbs ROESEL T. III. t. 69. f. 22.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ßigen Thieren und Voͤgeln, Fiſchen und den meiſten
Jnſekten, auch der Menſch. Die Zwitter, welche unter
die ſeltenſte Misgeburte gehoͤren, ſollen an einem andern
Orte in Unterſuchung gezogen werden.

Es iſt der vornehmſte Unterſcheid des maͤnnlichen
Geſchlechtes, daß es in ſich ſelbſt einen Saamen hervor-
bringt, und denſelben von ſich giebt, nicht daß aus die-
ſem Saamen allein jemals ein Thier erwuͤchſe, ſo dem
Vater aͤhnlich waͤre: ſondern daß er den Eiern des Wei-
bes eine neue Eigenſchaft, es geſchehe dieſes, wie es im-
mer wolle, mittheilet, und es wuͤrden dieſe Eier niemals
ohne den maͤnnlichen Saamen, ebenfalls ein der Mut-
ter aͤhnliches Thier hervorbringen.

Zur Erzeugung dieſes Saamens hat die Natur die
Hode, als ein Hauptwerkzeug beſtimmt. Selbige iſt
ein Knaul von kleinen Kanaͤlen, in welche ſich vom Blute
ein Saft ſcheidet, den man Saamen nennt. Es findet
ſich dieſer Knaul, im Menſchen, in den vierfuͤßigen Thie-
ren, in den Voͤgeln, in den Thieren von kaltem Blute,
ſie moͤgen vierfuͤßig(r), oder wie Schlangen kriechend
ſeyn (s), auch bei vielen Jnſekten (t), ja es iſt zu ver-
muthen, daß die Sache eben ſowohl in den uͤbrigen
Thieren ſtatt finde, von denen man es noch zur Zeit

nicht
(r) [Spaltenumbruch] Die Eidechſe SEBA tab. CX.
f.
2. 3. Salamander PARIS Mém.
de l’Acad. 1729. p. 148. WURF-
BAIN.
Schildkroͤte LORENZINI
p. 53. CALDESI p. 54. tab. 6. f 1.
12. PARIS.
von dem Froſche
MENZ f. 1. p. 12. ROESEL tab. V.
Kroͤte Idem tab. XIX. f. 5. der Kro-
kodill hat Hoden VESLING. Epiſt.
poſth. V.
(s) Die Natterhode und Ober-
hode CHARAS Tab. II. S. S. TY-
SON Phil. tranſ. p. 144. VALISN.
opuſc. filol. I. p. 63. SEVERIN.
[Spaltenumbruch] viper. p.
236. die Schlange SEBA
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1.
(t) Muſca aſili SWAMMERD.
p
682. Biene p. 506. t. 21. f. 1.
t. 22. f. 5. MARALDI Mémoir. de
l’Acad. 1712. t. ult. f.
16. 17. 18. 19.
Hummel PURCHAS of hees p. 37.
der Naſenhornkefer SWAMMERD.
tab. 30. f.
9. Sommervogel t. 28.
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35. Mém. de l’Acad. 1712. t. ult.
f
16. 17. 18. 19. Waſſerkefer POU-
PART Journ. des Sav. ann. 1696.
SWAMMERDAM pag.
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[602/0638] Zeugungstheile, XXVII. Buch. ßigen Thieren und Voͤgeln, Fiſchen und den meiſten Jnſekten, auch der Menſch. Die Zwitter, welche unter die ſeltenſte Misgeburte gehoͤren, ſollen an einem andern Orte in Unterſuchung gezogen werden. Es iſt der vornehmſte Unterſcheid des maͤnnlichen Geſchlechtes, daß es in ſich ſelbſt einen Saamen hervor- bringt, und denſelben von ſich giebt, nicht daß aus die- ſem Saamen allein jemals ein Thier erwuͤchſe, ſo dem Vater aͤhnlich waͤre: ſondern daß er den Eiern des Wei- bes eine neue Eigenſchaft, es geſchehe dieſes, wie es im- mer wolle, mittheilet, und es wuͤrden dieſe Eier niemals ohne den maͤnnlichen Saamen, ebenfalls ein der Mut- ter aͤhnliches Thier hervorbringen. Zur Erzeugung dieſes Saamens hat die Natur die Hode, als ein Hauptwerkzeug beſtimmt. Selbige iſt ein Knaul von kleinen Kanaͤlen, in welche ſich vom Blute ein Saft ſcheidet, den man Saamen nennt. Es findet ſich dieſer Knaul, im Menſchen, in den vierfuͤßigen Thie- ren, in den Voͤgeln, in den Thieren von kaltem Blute, ſie moͤgen vierfuͤßig (r), oder wie Schlangen kriechend ſeyn (s), auch bei vielen Jnſekten (t), ja es iſt zu ver- muthen, daß die Sache eben ſowohl in den uͤbrigen Thieren ſtatt finde, von denen man es noch zur Zeit nicht (r) Die Eidechſe SEBA tab. CX. f. 2. 3. Salamander PARIS Mém. de l’Acad. 1729. p. 148. WURF- BAIN. Schildkroͤte LORENZINI p. 53. CALDESI p. 54. tab. 6. f 1. 12. PARIS. von dem Froſche MENZ f. 1. p. 12. ROESEL tab. V. Kroͤte Idem tab. XIX. f. 5. der Kro- kodill hat Hoden VESLING. Epiſt. poſth. V. (s) Die Natterhode und Ober- hode CHARAS Tab. II. S. S. TY- SON Phil. tranſ. p. 144. VALISN. opuſc. filol. I. p. 63. SEVERIN. viper. p. 236. die Schlange SEBA t. 109. f. 1. (t) Muſca aſili SWAMMERD. p 682. Biene p. 506. t. 21. f. 1. t. 22. f. 5. MARALDI Mémoir. de l’Acad. 1712. t. ult. f. 16. 17. 18. 19. Hummel PURCHAS of hees p. 37. der Naſenhornkefer SWAMMERD. tab. 30. f. 9. Sommervogel t. 28. f. 3. MALPIGH. t. 10. f. 1. p. 34. 35. Mém. de l’Acad. 1712. t. ult. f 16. 17. 18. 19. Waſſerkefer POU- PART Journ. des Sav. ann. 1696. SWAMMERDAM pag. 719. 720. Krcbs ROESEL T. III. t. 69. f. 22.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/638>, abgerufen am 22.11.2024.