Einige wollen, daß die linke Hode(m), andre, daß die rechte Hode (n) grösser sei. Jch glaube wohl, daß sie ungleich gros seyn mögen (o), aber ich glaube es nach keiner gewissen Regel.
§. 9. Die Saamengefässe. Die Saamenschnur.
Aus denenjenigen Gefässen, von denen wir so gleich eine umständliche Nachricht geben wollen (p), entstehet ganz unter der Niere, mitten am Lendenmuskel (psoas) ein Pakk (q) von Schlagadern, von vielen Blutadern, Nerven, Flieswassergefässen, welches man die Saamen- schnur (funiculus spermaticus) nennt. Es steiget sel- bige durch den Lendenmuskel (r) queer über den Harn- gang, und die vasa iliaca auswärts, und sie kömmt in der Gegend des Bauchringes an. Vorher aber steiget sie fast einen Zoll lang, längst dem Darmfelle hinterwärts hernieder (s), welches an ihr vermittelst eines Fadenge- webes angewachsen ist.
Sie empfängt hierauf, den vom Bekken herkom- menden zurükkführenden Gang, sogleich, als sie vor dem Ringe vorbei gegangen (t). Sie läufet ferner hinter dem Darmfelle, und hinter denen auf dem Darmfelle aufliegenden sehnigen, und zerstreuten Fasern des schiefen Banchmuskels, nach auswärts fort, und beinahe der Queere nach, hinter den eben gedachten zersireuten Fa-
sern,
(m)[Spaltenumbruch]RIOLAN p. 160. MOLI- NETT. Diss. p. 315. LINDEN Phy- siol. p. 270. HANEL morb. scrot.
(n)PASCOEUS L. III. p. 34. am Grünspecht ist die rechte Hode rund, der linke länglich und gebo- gen ALBIN t. 1. n 18.
(o) Gemeiniglich FABRICIUS oper. Chir. p. 90. ohne die andre auszuschliessen. Die eine war grös- ter Morb. Uratisl. p. 285. auch in [Spaltenumbruch]
der Natter ist die eine Hode grös- ser, als die andre TISON Phil. trans. n. 144.
(p)N. 10 11.
(q)CHESELDEN t. 22. etwas niedriger CASSERIUS L. VIII. t. 12. besser BOURNON t. 3. f. 11.
(r)EUSTACH. tab. 25.
(s)DOUGLAS perit. p. 24.
(t)Add. WINSLOW n. 506.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Einige wollen, daß die linke Hode(m), andre, daß die rechte Hode (n) groͤſſer ſei. Jch glaube wohl, daß ſie ungleich gros ſeyn moͤgen (o), aber ich glaube es nach keiner gewiſſen Regel.
§. 9. Die Saamengefaͤſſe. Die Saamenſchnur.
Aus denenjenigen Gefaͤſſen, von denen wir ſo gleich eine umſtaͤndliche Nachricht geben wollen (p), entſtehet ganz unter der Niere, mitten am Lendenmuſkel (pſoas) ein Pakk (q) von Schlagadern, von vielen Blutadern, Nerven, Flieswaſſergefaͤſſen, welches man die Saamen- ſchnur (funiculus ſpermaticus) nennt. Es ſteiget ſel- bige durch den Lendenmuſkel (r) queer uͤber den Harn- gang, und die vaſa iliaca auswaͤrts, und ſie koͤmmt in der Gegend des Bauchringes an. Vorher aber ſteiget ſie faſt einen Zoll lang, laͤngſt dem Darmfelle hinterwaͤrts hernieder (s), welches an ihr vermittelſt eines Fadenge- webes angewachſen iſt.
Sie empfaͤngt hierauf, den vom Bekken herkom- menden zuruͤkkfuͤhrenden Gang, ſogleich, als ſie vor dem Ringe vorbei gegangen (t). Sie laͤufet ferner hinter dem Darmfelle, und hinter denen auf dem Darmfelle aufliegenden ſehnigen, und zerſtreuten Faſern des ſchiefen Banchmuſkels, nach auswaͤrts fort, und beinahe der Queere nach, hinter den eben gedachten zerſireuten Fa-
ſern,
(m)[Spaltenumbruch]RIOLAN p. 160. MOLI- NETT. Diſſ. p. 315. LINDEN Phy- ſiol. p. 270. HANEL morb. ſcrot.
(n)PASCOEUS L. III. p. 34. am Gruͤnſpecht iſt die rechte Hode rund, der linke laͤnglich und gebo- gen ALBIN t. 1. n 18.
(o) Gemeiniglich FABRICIUS oper. Chir. p. 90. ohne die andre auszuſchlieſſen. Die eine war groͤſ- ter Morb. Uratisl. p. 285. auch in [Spaltenumbruch]
der Natter iſt die eine Hode groͤſ- ſer, als die andre TISON Phil. tranſ. n. 144.
(p)N. 10 11.
(q)CHESELDEN t. 22. etwas niedriger CASSERIUS L. VIII. t. 12. beſſer BOURNON t. 3. f. 11.
(r)EUSTACH. tab. 25.
(s)DOUGLAS perit. p. 24.
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[620/0656]
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ſie ungleich gros ſeyn moͤgen (o), aber ich glaube es nach
keiner gewiſſen Regel.
§. 9.
Die Saamengefaͤſſe. Die Saamenſchnur.
Aus denenjenigen Gefaͤſſen, von denen wir ſo gleich
eine umſtaͤndliche Nachricht geben wollen (p), entſtehet
ganz unter der Niere, mitten am Lendenmuſkel (pſoas)
ein Pakk (q) von Schlagadern, von vielen Blutadern,
Nerven, Flieswaſſergefaͤſſen, welches man die Saamen-
ſchnur (funiculus ſpermaticus) nennt. Es ſteiget ſel-
bige durch den Lendenmuſkel (r) queer uͤber den Harn-
gang, und die vaſa iliaca auswaͤrts, und ſie koͤmmt in
der Gegend des Bauchringes an. Vorher aber ſteiget
ſie faſt einen Zoll lang, laͤngſt dem Darmfelle hinterwaͤrts
hernieder (s), welches an ihr vermittelſt eines Fadenge-
webes angewachſen iſt.
Sie empfaͤngt hierauf, den vom Bekken herkom-
menden zuruͤkkfuͤhrenden Gang, ſogleich, als ſie vor dem
Ringe vorbei gegangen (t). Sie laͤufet ferner hinter
dem Darmfelle, und hinter denen auf dem Darmfelle
aufliegenden ſehnigen, und zerſtreuten Faſern des ſchiefen
Banchmuſkels, nach auswaͤrts fort, und beinahe der
Queere nach, hinter den eben gedachten zerſireuten Fa-
ſern,
(m)
RIOLAN p. 160. MOLI-
NETT. Diſſ. p. 315. LINDEN Phy-
ſiol. p. 270. HANEL morb. ſcrot.
(n) PASCOEUS L. III. p. 34.
am Gruͤnſpecht iſt die rechte Hode
rund, der linke laͤnglich und gebo-
gen ALBIN t. 1. n 18.
(o) Gemeiniglich FABRICIUS
oper. Chir. p. 90. ohne die andre
auszuſchlieſſen. Die eine war groͤſ-
ter Morb. Uratisl. p. 285. auch in
der Natter iſt die eine Hode groͤſ-
ſer, als die andre TISON Phil.
tranſ. n. 144.
(p) N. 10 11.
(q) CHESELDEN t. 22. etwas
niedriger CASSERIUS L. VIII. t. 12.
beſſer BOURNON t. 3. f. 11.
(r) EUSTACH. tab. 25.
(s) DOUGLAS perit. p. 24.
(t) Add. WINSLOW n. 506.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/656>, abgerufen am 22.11.2024.
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