welchem rothe Gefässe kriechen, so verwandelt es sich in dem Körper, wie ich ihn beschrieben habe, es läuft längst der äussern Seite der Hode hernieder, es wird ganz un- ten an der Hode dikker(e), und hier nimmt es ein En- de; indem das mit ihm in eins fortgehende Gefäschen, welches wiederum längst der Hode in die Höhe steigt, ist bereits unter dem Namen des zurükke führenden Saa- menganges vorgekommen. Es nimmt ziemlich geschwinde am Durchmesser zu.
Fleißige Untersucher haben dieses Gefässe der Ober- hode (f) bis auf fünf Ellen lang auseinander gezogen, und die Pariser in der Schildkröte bis vierzehn Zoll. Der berühmte Monro fand 11. 100. Biegungen, dem Durchmesser , die Länge beinahe ein und dreißig Fuß (g). Heuermann sagt, es sey um vierzigmal länger, als es in seiner Zusammenwikkelung ist (h).
Jch habe es in Krankheiten dergestalt entwikkelt ge- sehen, daß ein Stükk von der übrigen Oberhode los ließ (i). Jch habe mitten in der Oberhode einen Knäuel, wie eine Art von Anhängsel gefunden, so aus grossen Gefässen bestand. Ein berühmter Mann (k) redet von einer von der Oberhode abgesonderten Hode.
Jch habe aber insonderheit vorlängst ein umher- schweifendes(l) kleines Gefässe angetroffen, welches be- ständig vorhanden, und nicht vom Losreissen (m) ent- standen war, sondern auf das zuverläßigste Quekksilber durchgehen ließ, und von andern berühmten Männern, sowohl in Menschen (n), als in andern Thieren, beob-
achtet
(e)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 66.
(f)Idem am Thiere.
(g)p. 32.
(h)T. IV. p. 312.
(i) Sey ein Fortsazz der Ober- hode HUNTER. p. 32.
(k)HEISTER. t. 6. f. 25. am Murmelthier PARIS.
(l)[Spaltenumbruch]Progr. nostr. n. 8. Phil. trans. n. 494.
(m) Da er einfach ist, müßte er, wenn er ein Fortsazz der Ober- hode wäre, abgerissen seyn HUN- TER. Comm. p. 32.
(n)MONRO sem. test. p. 48. 49.
H. Phisiol. 7. B. T t
I. Abſchn. und deren Saamen.
welchem rothe Gefaͤſſe kriechen, ſo verwandelt es ſich in dem Koͤrper, wie ich ihn beſchrieben habe, es laͤuft laͤngſt der aͤuſſern Seite der Hode hernieder, es wird ganz un- ten an der Hode dikker(e), und hier nimmt es ein En- de; indem das mit ihm in eins fortgehende Gefaͤschen, welches wiederum laͤngſt der Hode in die Hoͤhe ſteigt, iſt bereits unter dem Namen des zuruͤkke fuͤhrenden Saa- menganges vorgekommen. Es nimmt ziemlich geſchwinde am Durchmeſſer zu.
Fleißige Unterſucher haben dieſes Gefaͤſſe der Ober- hode (f) bis auf fuͤnf Ellen lang auseinander gezogen, und die Pariſer in der Schildkroͤte bis vierzehn Zoll. Der beruͤhmte Monro fand 11. 100. Biegungen, dem Durchmeſſer , die Laͤnge beinahe ein und dreißig Fuß (g). Heuermann ſagt, es ſey um vierzigmal laͤnger, als es in ſeiner Zuſammenwikkelung iſt (h).
Jch habe es in Krankheiten dergeſtalt entwikkelt ge- ſehen, daß ein Stuͤkk von der uͤbrigen Oberhode los ließ (i). Jch habe mitten in der Oberhode einen Knaͤuel, wie eine Art von Anhaͤngſel gefunden, ſo aus groſſen Gefaͤſſen beſtand. Ein beruͤhmter Mann (k) redet von einer von der Oberhode abgeſonderten Hode.
Jch habe aber inſonderheit vorlaͤngſt ein umher- ſchweifendes(l) kleines Gefaͤſſe angetroffen, welches be- ſtaͤndig vorhanden, und nicht vom Losreiſſen (m) ent- ſtanden war, ſondern auf das zuverlaͤßigſte Quekkſilber durchgehen ließ, und von andern beruͤhmten Maͤnnern, ſowohl in Menſchen (n), als in andern Thieren, beob-
achtet
(e)[Spaltenumbruch]GRAAF. p. 66.
(f)Idem am Thiere.
(g)p. 32.
(h)T. IV. p. 312.
(i) Sey ein Fortſazz der Ober- hode HUNTER. p. 32.
(k)HEISTER. t. 6. f. 25. am Murmelthier PARIS.
(l)[Spaltenumbruch]Progr. noſtr. n. 8. Phil. tranſ. n. 494.
(m) Da er einfach iſt, muͤßte er, wenn er ein Fortſazz der Ober- hode waͤre, abgeriſſen ſeyn HUN- TER. Comm. p. 32.
(n)MONRO ſem. teſt. p. 48. 49.
H. Phiſiol. 7. B. T t
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I. Abſchn. und deren Saamen.
welchem rothe Gefaͤſſe kriechen, ſo verwandelt es ſich in
dem Koͤrper, wie ich ihn beſchrieben habe, es laͤuft laͤngſt
der aͤuſſern Seite der Hode hernieder, es wird ganz un-
ten an der Hode dikker (e), und hier nimmt es ein En-
de; indem das mit ihm in eins fortgehende Gefaͤschen,
welches wiederum laͤngſt der Hode in die Hoͤhe ſteigt, iſt
bereits unter dem Namen des zuruͤkke fuͤhrenden Saa-
menganges vorgekommen. Es nimmt ziemlich geſchwinde
am Durchmeſſer zu.
Fleißige Unterſucher haben dieſes Gefaͤſſe der Ober-
hode (f) bis auf fuͤnf Ellen lang auseinander gezogen,
und die Pariſer in der Schildkroͤte bis vierzehn Zoll.
Der beruͤhmte Monro fand 11. 100. Biegungen, dem
Durchmeſſer [FORMEL], die Laͤnge beinahe ein und dreißig
Fuß (g). Heuermann ſagt, es ſey um vierzigmal
laͤnger, als es in ſeiner Zuſammenwikkelung iſt (h).
Jch habe es in Krankheiten dergeſtalt entwikkelt ge-
ſehen, daß ein Stuͤkk von der uͤbrigen Oberhode los
ließ (i). Jch habe mitten in der Oberhode einen Knaͤuel,
wie eine Art von Anhaͤngſel gefunden, ſo aus groſſen
Gefaͤſſen beſtand. Ein beruͤhmter Mann (k) redet von
einer von der Oberhode abgeſonderten Hode.
Jch habe aber inſonderheit vorlaͤngſt ein umher-
ſchweifendes (l) kleines Gefaͤſſe angetroffen, welches be-
ſtaͤndig vorhanden, und nicht vom Losreiſſen (m) ent-
ſtanden war, ſondern auf das zuverlaͤßigſte Quekkſilber
durchgehen ließ, und von andern beruͤhmten Maͤnnern,
ſowohl in Menſchen (n), als in andern Thieren, beob-
achtet
(e)
GRAAF. p. 66.
(f) Idem am Thiere.
(g) p. 32.
(h) T. IV. p. 312.
(i) Sey ein Fortſazz der Ober-
hode HUNTER. p. 32.
(k) HEISTER. t. 6. f. 25. am
Murmelthier PARIS.
(l)
Progr. noſtr. n. 8. Phil.
tranſ. n. 494.
(m) Da er einfach iſt, muͤßte
er, wenn er ein Fortſazz der Ober-
hode waͤre, abgeriſſen ſeyn HUN-
TER. Comm. p. 32.
(n) MONRO ſem. teſt. p. 48. 49.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/693>, abgerufen am 22.11.2024.
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