Längst ihrer hintern Seite läuft der breite Queermuskel herab(i), und es befinden sich vor ihr grosse Gefässe, welche zu der Zwiebel der Harnröhre hingehen.
Jhre Beschaffenheit ist wie an den zusammen gesezz- ten Drüsen, lappig, kernig, lose, ihre Figur rundlich (i*), die Grösse wie die an den Erbsen: andre beschreiben sie als eirund (k).
Jhr einziger Ausführungsgang ist nicht klein, er krie- chet schief (k*) zwischen den Membranen der Harnröhre(l) und läuft über den Schnabel des Saamenhügelchens (m) hinaus. Man hat bisweilen diese Drüsen selbst durch diesen Gang aufblasen können.
Jhr Saft ist von einer schleimigen Art, und von einer röthlichen Farbe.
Jch habe diese Drüsen oft gesehen, und ich habe sie allemal angetroffen, wenn ich mir darum Mühe gegeben. Jndessen lese ich doch, daß sie bisweilen sehr groß ge- wesen, ein andermal aber gefehlt haben (n). Ein be- rühmter Schriftsteller will, daß die eine gefehlt hätte (n*).
Niemand zweifelt daran, daß nicht ihre Flüßigkeit die Harnröhre anfeuchten sollte (o).
§. 29.
(i)[Spaltenumbruch]Tab. Art. Pelv. IV. COW- PER. t. 19.
(i*)COWPER. ebenda.
(k)DUVERNEY. COWPER. p. 2. sehr lang macht sie DUVER- NEY II. t. 2. f. 2. auch lang DA- RAN. malad. de l'urethre f. 2.
(k*) Zween Zolle lang LITTRE l. c. VERDIER. II. p. 140. sey auch vier Zoll lang gewesen, behauptet der berühmte TABARRANUS obs. 32. So gemeiniglich DUVERNEY l. c. bb. et TERRANEUS N. N.
(l)[Spaltenumbruch]COWPER. t. 3. f. 1.
(m)Idem ibid.
(n)MORGAGN. Advers. IV. p. 26. 27. so auch BOEHMER. Praef. ad Fascic. observ. p. XIV. funde sich ungemein selten CAS- SEBOHM hat sie im M. S. nie- mals gesehen, und doch abgezeich- net CAMPER. p. 10.
(n*)MORGAGN. Sed. et Caus. II. p. 196.
(o)DUVERNEY II. p. 307.
I. Abſchn. und deren Saamen.
Laͤngſt ihrer hintern Seite laͤuft der breite Queermuſkel herab(i), und es befinden ſich vor ihr groſſe Gefaͤſſe, welche zu der Zwiebel der Harnroͤhre hingehen.
Jhre Beſchaffenheit iſt wie an den zuſammen geſezz- ten Druͤſen, lappig, kernig, loſe, ihre Figur rundlich (i*), die Groͤſſe wie die an den Erbſen: andre beſchreiben ſie als eirund (k).
Jhr einziger Ausfuͤhrungsgang iſt nicht klein, er krie- chet ſchief (k*) zwiſchen den Membranen der Harnroͤhre(l) und laͤuft uͤber den Schnabel des Saamenhuͤgelchens (m) hinaus. Man hat bisweilen dieſe Druͤſen ſelbſt durch dieſen Gang aufblaſen koͤnnen.
Jhr Saft iſt von einer ſchleimigen Art, und von einer roͤthlichen Farbe.
Jch habe dieſe Druͤſen oft geſehen, und ich habe ſie allemal angetroffen, wenn ich mir darum Muͤhe gegeben. Jndeſſen leſe ich doch, daß ſie bisweilen ſehr groß ge- weſen, ein andermal aber gefehlt haben (n). Ein be- ruͤhmter Schriftſteller will, daß die eine gefehlt haͤtte (n*).
Niemand zweifelt daran, daß nicht ihre Fluͤßigkeit die Harnroͤhre anfeuchten ſollte (o).
§. 29.
(i)[Spaltenumbruch]Tab. Art. Pelv. IV. COW- PER. t. 19.
(i*)COWPER. ebenda.
(k)DUVERNEY. COWPER. p. 2. ſehr lang macht ſie DUVER- NEY II. t. 2. f. 2. auch lang DA- RAN. malad. de l’urethre f. 2.
(k*) Zween Zolle lang LITTRE l. c. VERDIER. II. p. 140. ſey auch vier Zoll lang geweſen, behauptet der beruͤhmte TABARRANUS obſ. 32. So gemeiniglich DUVERNEY l. c. bb. et TERRANEUS N. N.
(l)[Spaltenumbruch]COWPER. t. 3. f. 1.
(m)Idem ibid.
(n)MORGAGN. Adverſ. IV. p. 26. 27. ſo auch BOEHMER. Præf. ad Faſcic. obſerv. p. XIV. funde ſich ungemein ſelten CAS- SEBOHM hat ſie im M. S. nie- mals geſehen, und doch abgezeich- net CAMPER. p. 10.
(n*)MORGAGN. Sed. et Cauſ. II. p. 196.
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welche zu der Zwiebel der Harnroͤhre hingehen.
Jhre Beſchaffenheit iſt wie an den zuſammen geſezz-
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die Groͤſſe wie die an den Erbſen: andre beſchreiben ſie
als eirund (k).
Jhr einziger Ausfuͤhrungsgang iſt nicht klein, er krie-
chet ſchief (k*) zwiſchen den Membranen der Harnroͤhre (l)
und laͤuft uͤber den Schnabel des Saamenhuͤgelchens (m)
hinaus. Man hat bisweilen dieſe Druͤſen ſelbſt durch
dieſen Gang aufblaſen koͤnnen.
Jhr Saft iſt von einer ſchleimigen Art, und von
einer roͤthlichen Farbe.
Jch habe dieſe Druͤſen oft geſehen, und ich habe ſie
allemal angetroffen, wenn ich mir darum Muͤhe gegeben.
Jndeſſen leſe ich doch, daß ſie bisweilen ſehr groß ge-
weſen, ein andermal aber gefehlt haben (n). Ein be-
ruͤhmter Schriftſteller will, daß die eine gefehlt haͤtte (n*).
Niemand zweifelt daran, daß nicht ihre Fluͤßigkeit
die Harnroͤhre anfeuchten ſollte (o).
§. 29.
(i)
Tab. Art. Pelv. IV. COW-
PER. t. 19.
(i*) COWPER. ebenda.
(k) DUVERNEY. COWPER.
p. 2. ſehr lang macht ſie DUVER-
NEY II. t. 2. f. 2. auch lang DA-
RAN. malad. de l’urethre f. 2.
(k*) Zween Zolle lang LITTRE
l. c. VERDIER. II. p. 140. ſey auch
vier Zoll lang geweſen, behauptet
der beruͤhmte TABARRANUS obſ.
32. So gemeiniglich DUVERNEY
l. c. bb. et TERRANEUS N. N.
(l)
COWPER. t. 3. f. 1.
(m) Idem ibid.
(n) MORGAGN. Adverſ. IV.
p. 26. 27. ſo auch BOEHMER.
Præf. ad Faſcic. obſerv. p. XIV.
funde ſich ungemein ſelten CAS-
SEBOHM hat ſie im M. S. nie-
mals geſehen, und doch abgezeich-
net CAMPER. p. 10.
(n*) MORGAGN. Sed. et Cauſ.
II. p. 196.
(o) DUVERNEY II. p. 307.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/719>, abgerufen am 25.11.2024.
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