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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. und deren Saamen.
§. 30.
Die Harnröhre(a).

Jch habe bisher die Werkzeuge beschrieben, welche
den Saamen entweder absondern, oder in Verwahrung
nehmen: oder welche wenigstens doch allerlei Säfte mit
demselbigen vermischen. Nunmehr sind die Werkzeuge
noch übrig, welche den Saamen hindurch gehen lassen,
und aus dem Körper fortschaffen.

Jn der Harnröhre findet der Saame, und der
Harn eine gemeinschaftliche Strasse zum Durchgange.
Es ist dieses ein Kanal, welcher sich vom Ausgange der
Blase anfängt, und sich bei dem Menschen, und in vie-
len vierfüßigen Thieren in der Ruthe öffnet. Eine Krank-
heit ist es, ob es gleich nicht selten vorkömmt, wenn
sich die Harnröhre bei dem Menschen an der Grundfläche
der Eichel (b), oder an andern Stellen der Ruthe (c)

öfnet,
(a) [Spaltenumbruch] Urethra muß man, nicht
urether sagen RUFUS p. 31.
(b) SCHURIG. spermat. p. 144.
HEYDE obs. 27. RUYSCH. Thes.
VIII. n.
30. als was öfters Nov.
Eph. Nat. Cur. ann. 1. obs. 38.
VALISNER. III. p. 336. 582.
HEERS. p. 81. 82. GUYOT. Hist.
de l'Acad. ann.
1750. ein geborst-
ner penis, und der Harn aus der
Spalte HORST. simil. fet. p. 33.
Es will ARISTOTELES, daß es
Kinder mit der Harnröhre nach
unten gebe gener. anim. L. IV. c.
4. eine blinde Eichel Marcell. DO-
NAT. L. VI.
(c) Gespaltener Hodensakk AR-
NAUD. hermaphr. p. 472. TULP.
L. IV. n.
36. an der Wurzel der
Ruthe die Harnöfnung ZACUT.
prax. admir. L. III. obs. 71. STAL-
PAART. Cent. II. obs. 39. AR-
NAULD. hermaphrodit. p.
454.
statt der Ruthe zwei Lefzen mit der
Harnöfnung AMAND. p. 396. ei-
[Spaltenumbruch] ne Rizze unter der Ruthe, mit
Nimphen, und eine blinde Eichel
an einem Manne LUTHER. ano-
mal.
gespaltne Ruthe und Harn-
röhre Hamburg. Magaz. T. XXIII.
p.
510. eine blinde Ruthe, getheilte
Eichel, Nimphen, und eine schaam-
ähnliche Spalte Lit. Mar. Balth.
ann. 1704. p.
106. Ein Loch in der
Gesäßhaut, blinde Eichel BLAS.
P. II. obs.
5. die Eichel ohne Loch,
gespalten Eph. Nat. Cur. Vol. I.
obs.
38. eine Rizze, in die sich die
Harnröhreöfnete Vol. VIII. obs. 81.
Unser Widder Comm. Soc. Gott.
I. p. 3. et BUFFON. t. 5. p.
38.
der Bokk p. 6. und Hund. Eine
Sammlung siehe ib. p. 7. 8. u. s.
w. dieses ist bei den Enten natür-
lich SWAMMERDAM. bibl. pag.
719. im Kasuar PARIS. Schild-
kröte JACOBAEUS p. 107. CAL-
DESI p.
55. bei diesen Thieren
fließt der Harn durch keine Röhre
an der Ruthe.
I. Abſchn. und deren Saamen.
§. 30.
Die Harnroͤhre(a).

Jch habe bisher die Werkzeuge beſchrieben, welche
den Saamen entweder abſondern, oder in Verwahrung
nehmen: oder welche wenigſtens doch allerlei Saͤfte mit
demſelbigen vermiſchen. Nunmehr ſind die Werkzeuge
noch uͤbrig, welche den Saamen hindurch gehen laſſen,
und aus dem Koͤrper fortſchaffen.

Jn der Harnroͤhre findet der Saame, und der
Harn eine gemeinſchaftliche Straſſe zum Durchgange.
Es iſt dieſes ein Kanal, welcher ſich vom Ausgange der
Blaſe anfaͤngt, und ſich bei dem Menſchen, und in vie-
len vierfuͤßigen Thieren in der Ruthe oͤffnet. Eine Krank-
heit iſt es, ob es gleich nicht ſelten vorkoͤmmt, wenn
ſich die Harnroͤhre bei dem Menſchen an der Grundflaͤche
der Eichel (b), oder an andern Stellen der Ruthe (c)

oͤfnet,
(a) [Spaltenumbruch] Urethra muß man, nicht
urether ſagen RUFUS p. 31.
(b) SCHURIG. ſpermat. p. 144.
HEYDE obſ. 27. RUYSCH. Theſ.
VIII. n.
30. als was oͤfters Nov.
Eph. Nat. Cur. ann. 1. obſ. 38.
VALISNER. III. p. 336. 582.
HEERS. p. 81. 82. GUYOT. Hiſt.
de l’Acad. ann.
1750. ein geborſt-
ner penis, und der Harn aus der
Spalte HORST. ſimil. fet. p. 33.
Es will ARISTOTELES, daß es
Kinder mit der Harnroͤhre nach
unten gebe gener. anim. L. IV. c.
4. eine blinde Eichel Marcell. DO-
NAT. L. VI.
(c) Geſpaltener Hodenſakk AR-
NAUD. hermaphr. p. 472. TULP.
L. IV. n.
36. an der Wurzel der
Ruthe die Harnoͤfnung ZACUT.
prax. admir. L. III. obſ. 71. STAL-
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NAULD. hermaphrodit. p.
454.
ſtatt der Ruthe zwei Lefzen mit der
Harnoͤfnung AMAND. p. 396. ei-
[Spaltenumbruch] ne Rizze unter der Ruthe, mit
Nimphen, und eine blinde Eichel
an einem Manne LUTHER. ano-
mal.
geſpaltne Ruthe und Harn-
roͤhre Hamburg. Magaz. T. XXIII.
p.
510. eine blinde Ruthe, getheilte
Eichel, Nimphen, und eine ſchaam-
aͤhnliche Spalte Lit. Mar. Balth.
ann. 1704. p.
106. Ein Loch in der
Geſaͤßhaut, blinde Eichel BLAS.
P. II. obſ.
5. die Eichel ohne Loch,
geſpalten Eph. Nat. Cur. Vol. I.
obſ.
38. eine Rizze, in die ſich die
Harnroͤhreoͤfnete Vol. VIII. obſ. 81.
Unſer Widder Comm. Soc. Gott.
I. p. 3. et BUFFON. t. 5. p.
38.
der Bokk p. 6. und Hund. Eine
Sammlung ſiehe ib. p. 7. 8. u. ſ.
w. dieſes iſt bei den Enten natuͤr-
lich SWAMMERDAM. bibl. pag.
719. im Kaſuar PARIS. Schild-
kroͤte JACOBAEUS p. 107. CAL-
DESI p.
55. bei dieſen Thieren
fließt der Harn durch keine Roͤhre
an der Ruthe.
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[685/0721] I. Abſchn. und deren Saamen. §. 30. Die Harnroͤhre (a). Jch habe bisher die Werkzeuge beſchrieben, welche den Saamen entweder abſondern, oder in Verwahrung nehmen: oder welche wenigſtens doch allerlei Saͤfte mit demſelbigen vermiſchen. Nunmehr ſind die Werkzeuge noch uͤbrig, welche den Saamen hindurch gehen laſſen, und aus dem Koͤrper fortſchaffen. Jn der Harnroͤhre findet der Saame, und der Harn eine gemeinſchaftliche Straſſe zum Durchgange. Es iſt dieſes ein Kanal, welcher ſich vom Ausgange der Blaſe anfaͤngt, und ſich bei dem Menſchen, und in vie- len vierfuͤßigen Thieren in der Ruthe oͤffnet. Eine Krank- heit iſt es, ob es gleich nicht ſelten vorkoͤmmt, wenn ſich die Harnroͤhre bei dem Menſchen an der Grundflaͤche der Eichel (b), oder an andern Stellen der Ruthe (c) oͤfnet, (a) Urethra muß man, nicht urether ſagen RUFUS p. 31. (b) SCHURIG. ſpermat. p. 144. HEYDE obſ. 27. RUYSCH. Theſ. VIII. n. 30. als was oͤfters Nov. Eph. Nat. Cur. ann. 1. obſ. 38. VALISNER. III. p. 336. 582. HEERS. p. 81. 82. GUYOT. Hiſt. de l’Acad. ann. 1750. ein geborſt- ner penis, und der Harn aus der Spalte HORST. ſimil. fet. p. 33. Es will ARISTOTELES, daß es Kinder mit der Harnroͤhre nach unten gebe gener. anim. L. IV. c. 4. eine blinde Eichel Marcell. DO- NAT. L. VI. (c) Geſpaltener Hodenſakk AR- NAUD. hermaphr. p. 472. TULP. L. IV. n. 36. an der Wurzel der Ruthe die Harnoͤfnung ZACUT. prax. admir. L. III. obſ. 71. STAL- PAART. Cent. II. obſ. 39. AR- NAULD. hermaphrodit. p. 454. ſtatt der Ruthe zwei Lefzen mit der Harnoͤfnung AMAND. p. 396. ei- ne Rizze unter der Ruthe, mit Nimphen, und eine blinde Eichel an einem Manne LUTHER. ano- mal. geſpaltne Ruthe und Harn- roͤhre Hamburg. Magaz. T. XXIII. p. 510. eine blinde Ruthe, getheilte Eichel, Nimphen, und eine ſchaam- aͤhnliche Spalte Lit. Mar. Balth. ann. 1704. p. 106. Ein Loch in der Geſaͤßhaut, blinde Eichel BLAS. P. II. obſ. 5. die Eichel ohne Loch, geſpalten Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 38. eine Rizze, in die ſich die Harnroͤhreoͤfnete Vol. VIII. obſ. 81. Unſer Widder Comm. Soc. Gott. I. p. 3. et BUFFON. t. 5. p. 38. der Bokk p. 6. und Hund. Eine Sammlung ſiehe ib. p. 7. 8. u. ſ. w. dieſes iſt bei den Enten natuͤr- lich SWAMMERDAM. bibl. pag. 719. im Kaſuar PARIS. Schild- kroͤte JACOBAEUS p. 107. CAL- DESI p. 55. bei dieſen Thieren fließt der Harn durch keine Roͤhre an der Ruthe.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/721>, abgerufen am 25.11.2024.