Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
je grösser die Schwierigkeit wird, welche selbst aus der
Lage der Theile hier entsteht.

Die Holader kömmt vom Herzen, und Zwerchfelle,
und streicht durch den Sinus der Leber abwärts und rükk-
wärts, sie wendet sich hierauf rechter Hand(a), und
läuft aus der Leber nach dem rechten Stükke der geschwänz-
ten Vorragung des Lappens, sie erscheint in ihrem freien
Zustande breiter, macht hierauf einen Winkel, und keh-
ret links (b) zu den Wirbelbeinen zurükke, deren rechte
Seite sie schief (c) vor dem Lendenmuskel, und den Kör-
pern derselben einnimmt.

Man findet hier selten Verschiedenheiten, da die Hol-
ader auf der linken Seite gelaufen, und unter der Ge-
kröseschlagader rechts wieder nach ihrer Stelle gegangen (d)
oder endlich unter der Leber selbst in zwo Bekkenadern
zerästelt gewesen ist (e).

Sie zertheilt sich ebenfalls aber unterwärts am Knor-
pel, zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel(f).
Jch habe auch zwo rechte Bekkenadern gesehen.

Von der äussern Bekkenader kehrt die Unterbauchs-
ader, längst der Berührung des heiligen Knochens mit
dem Darmknochen, hinter der Schlagader zurükke (g).

Diese Blutader und deren Aeste sind überhaupt den
Schlagadern (h) ziemlich ähnlich, indem sie nämlich die
heilige (i), der verstopfende Stamm (k), der Hüftenstamm,
der hintere Bekkenstamm (l) und der Schaamstamm
wird, und sich ebenfalls zulezzt (m) gegen die Manns.

ruthe
(a) [Spaltenumbruch] EUSTACH. tab. 11. f. 4.
conf. L. XXIII. p.
470.
(b) EUSTACH. tab. 25. et t. p.
f. 1. WINSLOW. III. n.
149.
(c) EUSTACH. tab. 26. von die-
ser Krümmung MARTIN. p. 247.
(d) MORGAGN. Sed. et Caus.
1. p.
355.
(e) ZIMMERMAN. natur. lus.
p.
54. 55. und etwas anders RET-
SCHE n.
77.
(f) [Spaltenumbruch] Am fünften Wirbelbeine
WINSLOW. n. 163.
(g) EUSTACH. tab. 12. f. 1.
(h) WINSLOW. n. 168.
(i) Idem n. 175. u. s. f.
(k) WINSLOW. n. 178.
(l) WINSLOW. n. 177.
(m) Idem n. 181. IV. n. 580.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
je groͤſſer die Schwierigkeit wird, welche ſelbſt aus der
Lage der Theile hier entſteht.

Die Holader koͤmmt vom Herzen, und Zwerchfelle,
und ſtreicht durch den Sinus der Leber abwaͤrts und ruͤkk-
waͤrts, ſie wendet ſich hierauf rechter Hand(a), und
laͤuft aus der Leber nach dem rechten Stuͤkke der geſchwaͤnz-
ten Vorragung des Lappens, ſie erſcheint in ihrem freien
Zuſtande breiter, macht hierauf einen Winkel, und keh-
ret links (b) zu den Wirbelbeinen zuruͤkke, deren rechte
Seite ſie ſchief (c) vor dem Lendenmuſkel, und den Koͤr-
pern derſelben einnimmt.

Man findet hier ſelten Verſchiedenheiten, da die Hol-
ader auf der linken Seite gelaufen, und unter der Ge-
kroͤſeſchlagader rechts wieder nach ihrer Stelle gegangen (d)
oder endlich unter der Leber ſelbſt in zwo Bekkenadern
zeraͤſtelt geweſen iſt (e).

Sie zertheilt ſich ebenfalls aber unterwaͤrts am Knor-
pel, zwiſchen dem vierten und fuͤnften Lendenwirbel(f).
Jch habe auch zwo rechte Bekkenadern geſehen.

Von der aͤuſſern Bekkenader kehrt die Unterbauchs-
ader, laͤngſt der Beruͤhrung des heiligen Knochens mit
dem Darmknochen, hinter der Schlagader zuruͤkke (g).

Dieſe Blutader und deren Aeſte ſind uͤberhaupt den
Schlagadern (h) ziemlich aͤhnlich, indem ſie naͤmlich die
heilige (i), der verſtopfende Stamm (k), der Huͤftenſtamm,
der hintere Bekkenſtamm (l) und der Schaamſtamm
wird, und ſich ebenfalls zulezzt (m) gegen die Manns.

ruthe
(a) [Spaltenumbruch] EUSTACH. tab. 11. f. 4.
conf. L. XXIII. p.
470.
(b) EUSTACH. tab. 25. et t. p.
f. 1. WINSLOW. III. n.
149.
(c) EUSTACH. tab. 26. von die-
ſer Kruͤmmung MARTIN. p. 247.
(d) MORGAGN. Sed. et Cauſ.
1. p.
355.
(e) ZIMMERMAN. natur. luſ.
p.
54. 55. und etwas anders RET-
SCHE n.
77.
(f) [Spaltenumbruch] Am fuͤnften Wirbelbeine
WINSLOW. n. 163.
(g) EUSTACH. tab. 12. f. 1.
(h) WINSLOW. n. 168.
(i) Idem n. 175. u. ſ. f.
(k) WINSLOW. n. 178.
(l) WINSLOW. n. 177.
(m) Idem n. 181. IV. n. 580.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0786" n="750"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zeugungstheile, <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er die Schwierigkeit wird, welche &#x017F;elb&#x017F;t aus der<lb/>
Lage der Theile hier ent&#x017F;teht.</p><lb/>
              <p>Die Holader ko&#x0364;mmt vom Herzen, und Zwerchfelle,<lb/>
und &#x017F;treicht durch den Sinus der Leber abwa&#x0364;rts und ru&#x0364;kk-<lb/>
wa&#x0364;rts, &#x017F;ie wendet &#x017F;ich hierauf rechter Hand<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">EUSTACH. tab. 11. f. 4.<lb/>
conf. L. XXIII. p.</hi> 470.</note>, und<lb/>
la&#x0364;uft aus der Leber nach dem rechten Stu&#x0364;kke der ge&#x017F;chwa&#x0364;nz-<lb/>
ten Vorragung des Lappens, &#x017F;ie er&#x017F;cheint in ihrem freien<lb/>
Zu&#x017F;tande breiter, macht hierauf einen Winkel, und keh-<lb/>
ret links <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">EUSTACH. tab. 25. et t. p.<lb/>
f. 1. WINSLOW. III. n.</hi> 149.</note> zu den Wirbelbeinen zuru&#x0364;kke, deren rechte<lb/>
Seite &#x017F;ie &#x017F;chief <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">EUSTACH. tab.</hi> 26. von die-<lb/>
&#x017F;er Kru&#x0364;mmung <hi rendition="#aq">MARTIN. p.</hi> 247.</note> vor dem Lendenmu&#x017F;kel, und den Ko&#x0364;r-<lb/>
pern der&#x017F;elben einnimmt.</p><lb/>
              <p>Man findet hier &#x017F;elten Ver&#x017F;chiedenheiten, da die Hol-<lb/>
ader auf der linken Seite gelaufen, und unter der Ge-<lb/>
kro&#x0364;&#x017F;e&#x017F;chlagader rechts wieder nach ihrer Stelle gegangen <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">MORGAGN. Sed. et Cau&#x017F;.<lb/>
1. p.</hi> 355.</note><lb/>
oder endlich unter der Leber &#x017F;elb&#x017F;t in zwo Bekkenadern<lb/>
zera&#x0364;&#x017F;telt gewe&#x017F;en i&#x017F;t <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">ZIMMERMAN. natur. lu&#x017F;.<lb/>
p.</hi> 54. 55. und etwas anders <hi rendition="#aq">RET-<lb/>
SCHE n.</hi> 77.</note>.</p><lb/>
              <p>Sie zertheilt &#x017F;ich ebenfalls aber unterwa&#x0364;rts am Knor-<lb/>
pel, zwi&#x017F;chen dem vierten und fu&#x0364;nften Lendenwirbel<note place="foot" n="(f)"><cb/>
Am fu&#x0364;nften Wirbelbeine<lb/><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 163.</note>.<lb/>
Jch habe auch zwo rechte Bekkenadern ge&#x017F;ehen.</p><lb/>
              <p>Von der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Bekkenader kehrt die Unterbauchs-<lb/>
ader, la&#x0364;ng&#x017F;t der Beru&#x0364;hrung des heiligen Knochens mit<lb/>
dem Darmknochen, hinter der Schlagader zuru&#x0364;kke <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">EUSTACH. tab. 12. f.</hi> 1.</note>.</p><lb/>
              <p>Die&#x017F;e Blutader und deren Ae&#x017F;te &#x017F;ind u&#x0364;berhaupt den<lb/>
Schlagadern <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 168.</note> ziemlich a&#x0364;hnlich, indem &#x017F;ie na&#x0364;mlich die<lb/>
heilige <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> n.</hi> 175. u. &#x017F;. f.</note>, der ver&#x017F;topfende Stamm <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 178.</note>, der Hu&#x0364;ften&#x017F;tamm,<lb/>
der hintere Bekken&#x017F;tamm <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 177.</note> und der Schaam&#x017F;tamm<lb/>
wird, und &#x017F;ich ebenfalls zulezzt <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> n. 181. IV. n.</hi> 580.</note> gegen die Manns.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ruthe</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[750/0786] Zeugungstheile, XXVII. Buch. je groͤſſer die Schwierigkeit wird, welche ſelbſt aus der Lage der Theile hier entſteht. Die Holader koͤmmt vom Herzen, und Zwerchfelle, und ſtreicht durch den Sinus der Leber abwaͤrts und ruͤkk- waͤrts, ſie wendet ſich hierauf rechter Hand (a), und laͤuft aus der Leber nach dem rechten Stuͤkke der geſchwaͤnz- ten Vorragung des Lappens, ſie erſcheint in ihrem freien Zuſtande breiter, macht hierauf einen Winkel, und keh- ret links (b) zu den Wirbelbeinen zuruͤkke, deren rechte Seite ſie ſchief (c) vor dem Lendenmuſkel, und den Koͤr- pern derſelben einnimmt. Man findet hier ſelten Verſchiedenheiten, da die Hol- ader auf der linken Seite gelaufen, und unter der Ge- kroͤſeſchlagader rechts wieder nach ihrer Stelle gegangen (d) oder endlich unter der Leber ſelbſt in zwo Bekkenadern zeraͤſtelt geweſen iſt (e). Sie zertheilt ſich ebenfalls aber unterwaͤrts am Knor- pel, zwiſchen dem vierten und fuͤnften Lendenwirbel (f). Jch habe auch zwo rechte Bekkenadern geſehen. Von der aͤuſſern Bekkenader kehrt die Unterbauchs- ader, laͤngſt der Beruͤhrung des heiligen Knochens mit dem Darmknochen, hinter der Schlagader zuruͤkke (g). Dieſe Blutader und deren Aeſte ſind uͤberhaupt den Schlagadern (h) ziemlich aͤhnlich, indem ſie naͤmlich die heilige (i), der verſtopfende Stamm (k), der Huͤftenſtamm, der hintere Bekkenſtamm (l) und der Schaamſtamm wird, und ſich ebenfalls zulezzt (m) gegen die Manns. ruthe (a) EUSTACH. tab. 11. f. 4. conf. L. XXIII. p. 470. (b) EUSTACH. tab. 25. et t. p. f. 1. WINSLOW. III. n. 149. (c) EUSTACH. tab. 26. von die- ſer Kruͤmmung MARTIN. p. 247. (d) MORGAGN. Sed. et Cauſ. 1. p. 355. (e) ZIMMERMAN. natur. luſ. p. 54. 55. und etwas anders RET- SCHE n. 77. (f) Am fuͤnften Wirbelbeine WINSLOW. n. 163. (g) EUSTACH. tab. 12. f. 1. (h) WINSLOW. n. 168. (i) Idem n. 175. u. ſ. f. (k) WINSLOW. n. 178. (l) WINSLOW. n. 177. (m) Idem n. 181. IV. n. 580.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/786
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 750. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/786>, abgerufen am 28.06.2024.