als der unterste Theil des Darmfells liegt: Sie kömmt unterhalb dem Bauchringe hinter dem Saamenstrange(c) hervor, so daß dieser Strang so gar ohne Verlezzung der Schlagader (d) weggeschnitten werden kann, biswei- len aber ist diese Verstümmelung gefährlich gewesen, wenn Wundärzte diese Theile mit ihren Messer berührt ha- ben (e).
Jhr erster Ast läuft zum Venusberge und Kamme (f), zu den öbersten Theilen der Schaamlefzen und zu dem- jenigen Theile der runden Schnur, welcher sich unterhalb dem Ringe befindet. Es läuft aber sein vornehmster Zweig wieder in den Unterleib zurükk, er durchwandert in einer Schlangenwindung das rundliche Band, und vereiniget sich mit einem ähnlichen Aste der Saamenschlag- ader, welche von der Gebärmutter herkömmt, und dieser Ast ist bey den Kindbetterinnen sehr weit (g).
Um die übrigen kleinern Aeste ausser Acht zu lassen, so sey es genug, wenn ich sage, daß der Stamm selbst zwischen dem Darmfelle und der Sehne des Queermu- skels des Unterleibes in die Höhe steigt, daß er den be- nachbarten fleischigen Theilen des Unterleibes (h) Zweige zuwirft; daß er ferner von dem geraden Muskel be- dekkt wird (i), daß er gleich unter dem Nabel einen äus- sern Ast von sich giebt (k), welcher für den Queermuskel und schiefen aufsteigenden Bauchmuskel bestimmt ist, und
sich
(c)[Spaltenumbruch]
Ebendaselbst.
(d) Richtig sagt GARENGEOT. myol. p. 84. DUVERNEY myo- tom. p. 27. 28.
(e) Davon der Tod NEALE on agarik. p. 20.
(f)Fasc. V. p. 2. im Kupfer. Fasc. p. VI. t. 1. HEBENSTREIT vasor. confin.
(g)EUSTACH. t. 15. Fasc. IV. not. 14. bei Frauens wären zwo Oberbauchadern, eine bei den [Spaltenumbruch]
Muskeln des Unterleibes, und ei- ne dagegen bei der Gebärmutter RIOLANUS Enchir. p. 140. den Zusammenhang der epigastricae mit der hypogastrica Idem anthr. p. 84. das Wasser läuft aus der Brüsten- schlagader durch die Schaamschlag- ader zurükke MANGETUS l. c. p. 168.
(h)Fasc. VI. t. 1. n. 43. 46.
(i)WINSLOW.
(k)T. 1. 4. 5.
J i i 3
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
als der unterſte Theil des Darmfells liegt: Sie koͤmmt unterhalb dem Bauchringe hinter dem Saamenſtrange(c) hervor, ſo daß dieſer Strang ſo gar ohne Verlezzung der Schlagader (d) weggeſchnitten werden kann, biswei- len aber iſt dieſe Verſtuͤmmelung gefaͤhrlich geweſen, wenn Wundaͤrzte dieſe Theile mit ihren Meſſer beruͤhrt ha- ben (e).
Jhr erſter Aſt laͤuft zum Venusberge und Kamme (f), zu den oͤberſten Theilen der Schaamlefzen und zu dem- jenigen Theile der runden Schnur, welcher ſich unterhalb dem Ringe befindet. Es laͤuft aber ſein vornehmſter Zweig wieder in den Unterleib zuruͤkk, er durchwandert in einer Schlangenwindung das rundliche Band, und vereiniget ſich mit einem aͤhnlichen Aſte der Saamenſchlag- ader, welche von der Gebaͤrmutter herkoͤmmt, und dieſer Aſt iſt bey den Kindbetterinnen ſehr weit (g).
Um die uͤbrigen kleinern Aeſte auſſer Acht zu laſſen, ſo ſey es genug, wenn ich ſage, daß der Stamm ſelbſt zwiſchen dem Darmfelle und der Sehne des Queermu- ſkels des Unterleibes in die Hoͤhe ſteigt, daß er den be- nachbarten fleiſchigen Theilen des Unterleibes (h) Zweige zuwirft; daß er ferner von dem geraden Muſkel be- dekkt wird (i), daß er gleich unter dem Nabel einen aͤuſ- ſern Aſt von ſich giebt (k), welcher fuͤr den Queermuſkel und ſchiefen aufſteigenden Bauchmuſkel beſtimmt iſt, und
ſich
(c)[Spaltenumbruch]
Ebendaſelbſt.
(d) Richtig ſagt GARENGEOT. myol. p. 84. DUVERNEY myo- tom. p. 27. 28.
(e) Davon der Tod NEALE on agarik. p. 20.
(f)Faſc. V. p. 2. im Kupfer. Faſc. p. VI. t. 1. HEBENSTREIT vaſor. confin.
(g)EUSTACH. t. 15. Faſc. IV. not. 14. bei Frauens waͤren zwo Oberbauchadern, eine bei den [Spaltenumbruch]
Muſkeln des Unterleibes, und ei- ne dagegen bei der Gebaͤrmutter RIOLANUS Enchir. p. 140. den Zuſammenhang der epigaſtricæ mit der hypogaſtrica Idem anthr. p. 84. das Waſſer laͤuft aus der Bruͤſten- ſchlagader durch die Schaamſchlag- ader zuruͤkke MANGETUS l. c. p. 168.
(h)Faſc. VI. t. 1. n. 43. 46.
(i)WINSLOW.
(k)T. 1. 4. 5.
J i i 3
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
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unterhalb dem Bauchringe hinter dem Saamenſtrange (c)
hervor, ſo daß dieſer Strang ſo gar ohne Verlezzung
der Schlagader (d) weggeſchnitten werden kann, biswei-
len aber iſt dieſe Verſtuͤmmelung gefaͤhrlich geweſen, wenn
Wundaͤrzte dieſe Theile mit ihren Meſſer beruͤhrt ha-
ben (e).
Jhr erſter Aſt laͤuft zum Venusberge und Kamme (f),
zu den oͤberſten Theilen der Schaamlefzen und zu dem-
jenigen Theile der runden Schnur, welcher ſich unterhalb
dem Ringe befindet. Es laͤuft aber ſein vornehmſter
Zweig wieder in den Unterleib zuruͤkk, er durchwandert
in einer Schlangenwindung das rundliche Band, und
vereiniget ſich mit einem aͤhnlichen Aſte der Saamenſchlag-
ader, welche von der Gebaͤrmutter herkoͤmmt, und dieſer
Aſt iſt bey den Kindbetterinnen ſehr weit (g).
Um die uͤbrigen kleinern Aeſte auſſer Acht zu laſſen,
ſo ſey es genug, wenn ich ſage, daß der Stamm ſelbſt
zwiſchen dem Darmfelle und der Sehne des Queermu-
ſkels des Unterleibes in die Hoͤhe ſteigt, daß er den be-
nachbarten fleiſchigen Theilen des Unterleibes (h) Zweige
zuwirft; daß er ferner von dem geraden Muſkel be-
dekkt wird (i), daß er gleich unter dem Nabel einen aͤuſ-
ſern Aſt von ſich giebt (k), welcher fuͤr den Queermuſkel
und ſchiefen aufſteigenden Bauchmuſkel beſtimmt iſt, und
ſich
(c)
Ebendaſelbſt.
(d) Richtig ſagt GARENGEOT.
myol. p. 84. DUVERNEY myo-
tom. p. 27. 28.
(e) Davon der Tod NEALE
on agarik. p. 20.
(f) Faſc. V. p. 2. im Kupfer.
Faſc. p. VI. t. 1. HEBENSTREIT
vaſor. confin.
(g) EUSTACH. t. 15. Faſc. IV.
not. 14. bei Frauens waͤren zwo
Oberbauchadern, eine bei den
Muſkeln des Unterleibes, und ei-
ne dagegen bei der Gebaͤrmutter
RIOLANUS Enchir. p. 140. den
Zuſammenhang der epigaſtricæ mit
der hypogaſtrica Idem anthr. p. 84.
das Waſſer laͤuft aus der Bruͤſten-
ſchlagader durch die Schaamſchlag-
ader zuruͤkke MANGETUS l. c.
p. 168.
(h) Faſc. VI. t. 1. n. 43. 46.
(i) WINSLOW.
(k) T. 1. 4. 5.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 869. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/905>, abgerufen am 22.11.2024.
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