der Schlagader ähnlich ist, eine Oberbauchader, und man findet die Zusammenhänge dieser Blutadern(a) zahl- reicher: daß die äussere Blutader der Brüste aus der Achselader entstehen, und mit der Oberbauchader ver- mittelst eines sehr langen Stämmchens unter der Haut Gemeinschaft haben soll, behauptet Vesalius(b). Jch habe auch die vornehmste Brüstenblutader von der äusse- ren Brustader hergeleitet; ich gestehe es aber, daß ich solche niemals mit der gehörigen Sorgfalt verfolgt habe, und ich habe einzig und allein an denen Brüsten selbst denjenigen Blutaderkreiß gefunden, welcher sich über- haupt von weiten um den Hof herumschlingt, und in welchem die Blutaderäste der Brüstendrüse so wie an- dere, von der Warze entsprossene Aeste zusammen laufen.
§. 12. Die Nerven der Brüste.
Es haben die Brüste eine scharfe Empfindlichkeit und grosse Nerven. Jhr vornehmster Nerve rühret von dem Ribbenstamme des zweiten Zwischenraums(a), als ein Gefährte der Achselschlagader her. Die übrigen begeben sich aus den benachbarten Zwischenräumen dahin. Es ist mir ihre Beschreibung verlohren gegangen, und ich sehe mich also gezwungen, kurz zu seyn.
Jch lese, daß sich auch die Oberbauchsnerven mit den Nerven der Brüsten vereinigen sollen, doch kann ich nicht vor dessen Richtigkeit stehen (b).
§. 13.
(a)[Spaltenumbruch]EUSTACH. t. 27. f. 16. WINSLOW. III. traite des Vein. n. 61.
(b)p. 453. im Kupfer P. & p. 677.
(a)[Spaltenumbruch]
Auch CAMPER. p. 13. t. 1. f. 2. vom vierten, oder fünften VE- SAL. p. 678. GUNZ. p. 22.
(b)COLLINS. p. 89.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
der Schlagader aͤhnlich iſt, eine Oberbauchader, und man findet die Zuſammenhaͤnge dieſer Blutadern(a) zahl- reicher: daß die aͤuſſere Blutader der Bruͤſte aus der Achſelader entſtehen, und mit der Oberbauchader ver- mittelſt eines ſehr langen Staͤmmchens unter der Haut Gemeinſchaft haben ſoll, behauptet Veſalius(b). Jch habe auch die vornehmſte Bruͤſtenblutader von der aͤuſſe- ren Bruſtader hergeleitet; ich geſtehe es aber, daß ich ſolche niemals mit der gehoͤrigen Sorgfalt verfolgt habe, und ich habe einzig und allein an denen Bruͤſten ſelbſt denjenigen Blutaderkreiß gefunden, welcher ſich uͤber- haupt von weiten um den Hof herumſchlingt, und in welchem die Blutaderaͤſte der Bruͤſtendruͤſe ſo wie an- dere, von der Warze entſproſſene Aeſte zuſammen laufen.
§. 12. Die Nerven der Bruͤſte.
Es haben die Bruͤſte eine ſcharfe Empfindlichkeit und groſſe Nerven. Jhr vornehmſter Nerve ruͤhret von dem Ribbenſtamme des zweiten Zwiſchenraums(a), als ein Gefaͤhrte der Achſelſchlagader her. Die uͤbrigen begeben ſich aus den benachbarten Zwiſchenraͤumen dahin. Es iſt mir ihre Beſchreibung verlohren gegangen, und ich ſehe mich alſo gezwungen, kurz zu ſeyn.
Jch leſe, daß ſich auch die Oberbauchsnerven mit den Nerven der Bruͤſten vereinigen ſollen, doch kann ich nicht vor deſſen Richtigkeit ſtehen (b).
§. 13.
(a)[Spaltenumbruch]EUSTACH. t. 27. f. 16. WINSLOW. III. traité des Vein. n. 61.
(b)p. 453. im Kupfer P. & p. 677.
(a)[Spaltenumbruch]
Auch CAMPER. p. 13. t. 1. f. 2. vom vierten, oder fuͤnften VE- SAL. p. 678. GUNZ. p. 22.
(b)COLLINS. p. 89.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0908"n="872"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Weibliche Theile. <hirendition="#aq">XXVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
der Schlagader aͤhnlich iſt, eine Oberbauchader, und<lb/>
man findet die Zuſammenhaͤnge dieſer Blutadern<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 27. f. 16.<lb/>
WINSLOW. III. traité des Vein.<lb/>
n.</hi> 61.</note> zahl-<lb/>
reicher: daß die aͤuſſere Blutader der Bruͤſte aus der<lb/>
Achſelader entſtehen, und mit der Oberbauchader ver-<lb/>
mittelſt eines ſehr langen Staͤmmchens unter der Haut<lb/>
Gemeinſchaft haben ſoll, behauptet <hirendition="#fr">Veſalius</hi><noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">p.</hi> 453. im Kupfer <hirendition="#aq">P. & p.</hi><lb/>
677.</note>. Jch<lb/>
habe auch die vornehmſte Bruͤſtenblutader von der aͤuſſe-<lb/>
ren Bruſtader hergeleitet; ich geſtehe es aber, daß ich<lb/>ſolche niemals mit der gehoͤrigen Sorgfalt verfolgt habe,<lb/>
und ich habe einzig und allein an denen Bruͤſten ſelbſt<lb/>
denjenigen Blutaderkreiß gefunden, welcher ſich uͤber-<lb/>
haupt von weiten um den Hof herumſchlingt, und in<lb/>
welchem die Blutaderaͤſte der Bruͤſtendruͤſe ſo wie an-<lb/>
dere, von der Warze entſproſſene Aeſte zuſammen laufen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 12.<lb/><hirendition="#b">Die Nerven der Bruͤſte.</hi></head><lb/><p>Es haben die Bruͤſte eine ſcharfe Empfindlichkeit<lb/>
und groſſe Nerven. Jhr vornehmſter Nerve ruͤhret<lb/>
von dem Ribbenſtamme des zweiten Zwiſchenraums<noteplace="foot"n="(a)"><cb/>
Auch <hirendition="#aq">CAMPER. p. 13. t. 1.<lb/>
f.</hi> 2. vom vierten, oder fuͤnften <hirendition="#aq">VE-<lb/>
SAL. p. 678. GUNZ. p.</hi> 22.</note>,<lb/>
als ein Gefaͤhrte der Achſelſchlagader her. Die uͤbrigen<lb/>
begeben ſich aus den benachbarten Zwiſchenraͤumen dahin.<lb/>
Es iſt mir ihre Beſchreibung verlohren gegangen, und<lb/>
ich ſehe mich alſo gezwungen, kurz zu ſeyn.</p><lb/><p>Jch leſe, daß ſich auch die Oberbauchsnerven mit<lb/>
den Nerven der Bruͤſten vereinigen ſollen, doch kann ich<lb/>
nicht vor deſſen Richtigkeit ſtehen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">COLLINS. p.</hi> 89.</note>.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 13.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[872/0908]
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
der Schlagader aͤhnlich iſt, eine Oberbauchader, und
man findet die Zuſammenhaͤnge dieſer Blutadern (a) zahl-
reicher: daß die aͤuſſere Blutader der Bruͤſte aus der
Achſelader entſtehen, und mit der Oberbauchader ver-
mittelſt eines ſehr langen Staͤmmchens unter der Haut
Gemeinſchaft haben ſoll, behauptet Veſalius (b). Jch
habe auch die vornehmſte Bruͤſtenblutader von der aͤuſſe-
ren Bruſtader hergeleitet; ich geſtehe es aber, daß ich
ſolche niemals mit der gehoͤrigen Sorgfalt verfolgt habe,
und ich habe einzig und allein an denen Bruͤſten ſelbſt
denjenigen Blutaderkreiß gefunden, welcher ſich uͤber-
haupt von weiten um den Hof herumſchlingt, und in
welchem die Blutaderaͤſte der Bruͤſtendruͤſe ſo wie an-
dere, von der Warze entſproſſene Aeſte zuſammen laufen.
§. 12.
Die Nerven der Bruͤſte.
Es haben die Bruͤſte eine ſcharfe Empfindlichkeit
und groſſe Nerven. Jhr vornehmſter Nerve ruͤhret
von dem Ribbenſtamme des zweiten Zwiſchenraums (a),
als ein Gefaͤhrte der Achſelſchlagader her. Die uͤbrigen
begeben ſich aus den benachbarten Zwiſchenraͤumen dahin.
Es iſt mir ihre Beſchreibung verlohren gegangen, und
ich ſehe mich alſo gezwungen, kurz zu ſeyn.
Jch leſe, daß ſich auch die Oberbauchsnerven mit
den Nerven der Bruͤſten vereinigen ſollen, doch kann ich
nicht vor deſſen Richtigkeit ſtehen (b).
§. 13.
(a)
EUSTACH. t. 27. f. 16.
WINSLOW. III. traité des Vein.
n. 61.
(b) p. 453. im Kupfer P. & p.
677.
(a)
Auch CAMPER. p. 13. t. 1.
f. 2. vom vierten, oder fuͤnften VE-
SAL. p. 678. GUNZ. p. 22.
(b) COLLINS. p. 89.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 872. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/908>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.