durch Abrauchen gemacht wird, man löset ihn in Wasser auf, und man sezzt ihn an der Kälte, damit sich die Kry- stallen an den Seiten des Gefässes anhängen können(p).
Dieser Milchzukker löset sich leicht in siedendem Was- ser (q), aber weniger im kalten Wasser auf, und über- läßt man ihn wieder sich selbst; so giebt er reinere Kry- stallen von sich, welche weder sauer noch alkalisch sind (r): Er fängt aber Feuer und zwar der feinen Butter wegen, welche in seiner Beymischung übrig geblieben(s), zündet man ihn an, so verwandelt er sich in einen Kalk, wor- innen ein Meersalz (t), eine Erde (u), und wie ich glaube auch ein Laugensalz stekkt, ob ein berühmter Mann gleich dasselbe nicht gesehen haben will.
Wenn man ihn ans Feuer bringt, so destillirt sich von diesem Milchzukker selbst (w) eine saure Flüßigkeit, und eine andere Branstige.
Er macht seine seifenartige Eigenschaft dadurch er- weislich, daß er eben so wie der Zukker die Scheidung des Rams von der Milch hindert (x).
Der berühmte Navier machte auch von der Men- schenmilch (y) und von der Eselsmilch Hoffmann(z) einen Milchzukker. Man bekam von vier Unzen Men- schenmilch 58 bis 67 Gran Milchzukker. Von der Kuh- milch 54. 53. Von der Ziegenmilch 47. 49. Von der Schaafmilch 35. 37. Von der Eselsmilch 80. 82. Von der Pferdemilch 69. 70. Folglich erhielt man von der Eselsmilch den meisten Milchzukker, hierauf folgte der von der Pferdemilch, und den wenigsten gab die Schaf-
milch,
(p)[Spaltenumbruch]
So beinahe NEUMANN. chem. t. 3. p. 150.
(q)WULLYAMOZ. de salde la- ctis essent. p. 18. Mercur. Suisse. Warum soll er sich aufs Alkali nä- hern, nach dem MALOUIN. Ed. III. 1. p. 100.
(r)WULLYAMOZ. EGELING. p. 19. Mercure Suisse 1734.
(s)[Spaltenumbruch]WULLYAMOZ. p. 20.
(t)p. 21.
(u)p. 20.
(w)p. 24.
(x)p. 26.
(y)L. c.
(z)De differ. lact. von der Eselsmilch.
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
durch Abrauchen gemacht wird, man loͤſet ihn in Waſſer auf, und man ſezzt ihn an der Kaͤlte, damit ſich die Kry- ſtallen an den Seiten des Gefaͤſſes anhaͤngen koͤnnen(p).
Dieſer Milchzukker loͤſet ſich leicht in ſiedendem Waſ- ſer (q), aber weniger im kalten Waſſer auf, und uͤber- laͤßt man ihn wieder ſich ſelbſt; ſo giebt er reinere Kry- ſtallen von ſich, welche weder ſauer noch alkaliſch ſind (r): Er faͤngt aber Feuer und zwar der feinen Butter wegen, welche in ſeiner Beymiſchung uͤbrig geblieben(s), zuͤndet man ihn an, ſo verwandelt er ſich in einen Kalk, wor- innen ein Meerſalz (t), eine Erde (u), und wie ich glaube auch ein Laugenſalz ſtekkt, ob ein beruͤhmter Mann gleich daſſelbe nicht geſehen haben will.
Wenn man ihn ans Feuer bringt, ſo deſtillirt ſich von dieſem Milchzukker ſelbſt (w) eine ſaure Fluͤßigkeit, und eine andere Branſtige.
Er macht ſeine ſeifenartige Eigenſchaft dadurch er- weislich, daß er eben ſo wie der Zukker die Scheidung des Rams von der Milch hindert (x).
Der beruͤhmte Navier machte auch von der Men- ſchenmilch (y) und von der Eſelsmilch Hoffmann(z) einen Milchzukker. Man bekam von vier Unzen Men- ſchenmilch 58 bis 67 Gran Milchzukker. Von der Kuh- milch 54. 53. Von der Ziegenmilch 47. 49. Von der Schaafmilch 35. 37. Von der Eſelsmilch 80. 82. Von der Pferdemilch 69. 70. Folglich erhielt man von der Eſelsmilch den meiſten Milchzukker, hierauf folgte der von der Pferdemilch, und den wenigſten gab die Schaf-
milch,
(p)[Spaltenumbruch]
So beinahe NEUMANN. chem. t. 3. p. 150.
(q)WULLYAMOZ. de ſalde la- ctis eſſent. p. 18. Mercur. Suiſſe. Warum ſoll er ſich aufs Alkali naͤ- hern, nach dem MALOUIN. Ed. III. 1. p. 100.
(r)WULLYAMOZ. EGELING. p. 19. Mercure Suiſſe 1734.
(s)[Spaltenumbruch]WULLYAMOZ. p. 20.
(t)p. 21.
(u)p. 20.
(w)p. 24.
(x)p. 26.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
durch Abrauchen gemacht wird, man loͤſet ihn in Waſſer
auf, und man ſezzt ihn an der Kaͤlte, damit ſich die Kry-
ſtallen an den Seiten des Gefaͤſſes anhaͤngen koͤnnen (p).
Dieſer Milchzukker loͤſet ſich leicht in ſiedendem Waſ-
ſer (q), aber weniger im kalten Waſſer auf, und uͤber-
laͤßt man ihn wieder ſich ſelbſt; ſo giebt er reinere Kry-
ſtallen von ſich, welche weder ſauer noch alkaliſch ſind (r):
Er faͤngt aber Feuer und zwar der feinen Butter wegen,
welche in ſeiner Beymiſchung uͤbrig geblieben (s), zuͤndet
man ihn an, ſo verwandelt er ſich in einen Kalk, wor-
innen ein Meerſalz (t), eine Erde (u), und wie ich glaube
auch ein Laugenſalz ſtekkt, ob ein beruͤhmter Mann gleich
daſſelbe nicht geſehen haben will.
Wenn man ihn ans Feuer bringt, ſo deſtillirt ſich
von dieſem Milchzukker ſelbſt (w) eine ſaure Fluͤßigkeit,
und eine andere Branſtige.
Er macht ſeine ſeifenartige Eigenſchaft dadurch er-
weislich, daß er eben ſo wie der Zukker die Scheidung
des Rams von der Milch hindert (x).
Der beruͤhmte Navier machte auch von der Men-
ſchenmilch (y) und von der Eſelsmilch Hoffmann (z)
einen Milchzukker. Man bekam von vier Unzen Men-
ſchenmilch 58 bis 67 Gran Milchzukker. Von der Kuh-
milch 54. 53. Von der Ziegenmilch 47. 49. Von der
Schaafmilch 35. 37. Von der Eſelsmilch 80. 82. Von
der Pferdemilch 69. 70. Folglich erhielt man von der
Eſelsmilch den meiſten Milchzukker, hierauf folgte der
von der Pferdemilch, und den wenigſten gab die Schaf-
milch,
(p)
So beinahe NEUMANN.
chem. t. 3. p. 150.
(q) WULLYAMOZ. de ſalde la-
ctis eſſent. p. 18. Mercur. Suiſſe.
Warum ſoll er ſich aufs Alkali naͤ-
hern, nach dem MALOUIN. Ed.
III. 1. p. 100.
(r) WULLYAMOZ. EGELING.
p. 19. Mercure Suiſſe 1734.
(s)
WULLYAMOZ. p. 20.
(t) p. 21.
(u) p. 20.
(w) p. 24.
(x) p. 26.
(y) L. c.
(z) De differ. lact. von der
Eſelsmilch.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/945>, abgerufen am 22.11.2024.
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