Es endigt sich endlich mit einer engen Mündung, welches man die innere nennet(k), und sie eröffnet sich in dem vorragenden Ringe des Halses in eine breitere Queermündung (l), welche in der Frucht, und bey Jung- fern (m) allezeit enge ist (n), ausser wenn die Frau dem Kindbette nahe ist (o), oder wenn sie gebohren, oder die Geburt bevorsteht (p).
Jch weiß nicht, ob die Anmerkung derjenigen Schrift- steller richtig sey, welche schreiben, daß sich der Mutter- mund vom Gehen (q), oder auch im Anfalle des Fiebers erweitere, und in beiden Nachlassungen wieder enger werde(r). Andere schreiben, daß er sich in den Fiebern der Kindbetterinnen verengere (s), dieses geschieht nicht allezeit, denn es verhält sich bei den Kindbetterinnen und auch nicht bei den tödtlichen Frieselsausschlägen die Rei- nigung allezeit.
Jhre Breite beträgt in neugebornen Mägdchen zwo Linien (t): in einer Jungfer von zwey und zwanzig Jah- ren drey Linien: bei Weibern, welche gebohren haben, fünf bis acht Linien, bei einer Kindbetterinn zween Zoll, wie ich selbst gesehen, und endlich vier Zoll. Sie stehet allezeit von selbsten offen (u), denn ich rechne hieher die Membranen nicht (w), welche aus einem Fehler entstan- den, und sich bisweilen vor diese Mündung spannen, noch
die
(k)[Spaltenumbruch]GRAAF. t. 7. SMELLIE in vielen Kupfern u. s. w.
(l)VESAL. p. 655. FANTON. p. 184. FABRIC. form. fet. t. 1. f. 2. ROEDERER. p. 30.
(m)GRAAF. p. 97. PINAEUS p. 124.
(n)La MOTTE de la generat. p. 64.
(o) Besiehe den ROEDERER. f. 1. 2. 3.
(p)SMELLIE t. 9. 10. 11. BES- LER. t. 1.
(q)PLEVIER. p. 5.
(r)[Spaltenumbruch]
Zum Durchmesser dreier Florenen Idem p. 138.
(s)LEVRET. Art. de l'Acou- chem. p. 157.
(t)ROEDERER.
(u)GRAAF. p. 98. PINAEUS p. 128. COWPER. BIDLOO t. 51. f. 4. von denen, die schon geboren haben, giebt es zu HENKEL. Geburtshülfe p. 26.
(w)MORGAGN. sed. Caus. II. p. 215. EISENMAN. TRETZEL. part. impedim.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Es endigt ſich endlich mit einer engen Muͤndung, welches man die innere nennet(k), und ſie eroͤffnet ſich in dem vorragenden Ringe des Halſes in eine breitere Queermuͤndung (l), welche in der Frucht, und bey Jung- fern (m) allezeit enge iſt (n), auſſer wenn die Frau dem Kindbette nahe iſt (o), oder wenn ſie gebohren, oder die Geburt bevorſteht (p).
Jch weiß nicht, ob die Anmerkung derjenigen Schrift- ſteller richtig ſey, welche ſchreiben, daß ſich der Mutter- mund vom Gehen (q), oder auch im Anfalle des Fiebers erweitere, und in beiden Nachlaſſungen wieder enger werde(r). Andere ſchreiben, daß er ſich in den Fiebern der Kindbetterinnen verengere (s), dieſes geſchieht nicht allezeit, denn es verhaͤlt ſich bei den Kindbetterinnen und auch nicht bei den toͤdtlichen Frieſelsausſchlaͤgen die Rei- nigung allezeit.
Jhre Breite betraͤgt in neugebornen Maͤgdchen zwo Linien (t): in einer Jungfer von zwey und zwanzig Jah- ren drey Linien: bei Weibern, welche gebohren haben, fuͤnf bis acht Linien, bei einer Kindbetterinn zween Zoll, wie ich ſelbſt geſehen, und endlich vier Zoll. Sie ſtehet allezeit von ſelbſten offen (u), denn ich rechne hieher die Membranen nicht (w), welche aus einem Fehler entſtan- den, und ſich bisweilen vor dieſe Muͤndung ſpannen, noch
die
(k)[Spaltenumbruch]GRAAF. t. 7. SMELLIE in vielen Kupfern u. ſ. w.
(l)VESAL. p. 655. FANTON. p. 184. FABRIC. form. fet. t. 1. f. 2. ROEDERER. p. 30.
(m)GRAAF. p. 97. PINAEUS p. 124.
(n)La MOTTE de la generat. p. 64.
(o) Beſiehe den ROEDERER. f. 1. 2. 3.
(p)SMELLIE t. 9. 10. 11. BES- LER. t. 1.
(q)PLEVIER. p. 5.
(r)[Spaltenumbruch]
Zum Durchmeſſer dreier Florenen Idem p. 138.
(s)LEVRET. Art. de l’Acou- chem. p. 157.
(t)ROEDERER.
(u)GRAAF. p. 98. PINAEUS p. 128. COWPER. BIDLOO t. 51. f. 4. von denen, die ſchon geboren haben, giebt es zu HENKEL. Geburtshuͤlfe p. 26.
(w)MORGAGN. ſed. Cauſ. II. p. 215. EISENMAN. TRETZEL. part. impedim.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Es endigt ſich endlich mit einer engen Muͤndung,
welches man die innere nennet (k), und ſie eroͤffnet ſich
in dem vorragenden Ringe des Halſes in eine breitere
Queermuͤndung (l), welche in der Frucht, und bey Jung-
fern (m) allezeit enge iſt (n), auſſer wenn die Frau dem
Kindbette nahe iſt (o), oder wenn ſie gebohren, oder die
Geburt bevorſteht (p).
Jch weiß nicht, ob die Anmerkung derjenigen Schrift-
ſteller richtig ſey, welche ſchreiben, daß ſich der Mutter-
mund vom Gehen (q), oder auch im Anfalle des Fiebers
erweitere, und in beiden Nachlaſſungen wieder enger
werde (r). Andere ſchreiben, daß er ſich in den Fiebern
der Kindbetterinnen verengere (s), dieſes geſchieht nicht
allezeit, denn es verhaͤlt ſich bei den Kindbetterinnen und
auch nicht bei den toͤdtlichen Frieſelsausſchlaͤgen die Rei-
nigung allezeit.
Jhre Breite betraͤgt in neugebornen Maͤgdchen zwo
Linien (t): in einer Jungfer von zwey und zwanzig Jah-
ren drey Linien: bei Weibern, welche gebohren haben,
fuͤnf bis acht Linien, bei einer Kindbetterinn zween Zoll,
wie ich ſelbſt geſehen, und endlich vier Zoll. Sie ſtehet
allezeit von ſelbſten offen (u), denn ich rechne hieher die
Membranen nicht (w), welche aus einem Fehler entſtan-
den, und ſich bisweilen vor dieſe Muͤndung ſpannen, noch
die
(k)
GRAAF. t. 7. SMELLIE in
vielen Kupfern u. ſ. w.
(l) VESAL. p. 655. FANTON.
p. 184. FABRIC. form. fet. t. 1. f. 2.
ROEDERER. p. 30.
(m) GRAAF. p. 97. PINAEUS
p. 124.
(n) La MOTTE de la generat.
p. 64.
(o) Beſiehe den ROEDERER.
f. 1. 2. 3.
(p) SMELLIE t. 9. 10. 11. BES-
LER. t. 1.
(q) PLEVIER. p. 5.
(r)
Zum Durchmeſſer dreier
Florenen Idem p. 138.
(s) LEVRET. Art. de l’Acou-
chem. p. 157.
(t) ROEDERER.
(u) GRAAF. p. 98. PINAEUS
p. 128. COWPER. BIDLOO t. 51.
f. 4. von denen, die ſchon geboren
haben, giebt es zu HENKEL.
Geburtshuͤlfe p. 26.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 936. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/972>, abgerufen am 25.11.2024.
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