er, daß langsame Perioden in dem menschlichen Leben: ein langsames Wachsen (v*) eine späte Mannbarkeit, und weniger Pulsschläge (x) eben diese Wirkungen thun. Hizzige Personen (x*) und frühzeitig treibende Bäume sterben geschwinde ab (y). Ein Kind, welches mit allen Zähnen und sehr langen Haaren auf die Welt kam, starb noch vor dem ersten Jahre (y*).
Es giebt endlich Familien, worinnen die Anlage der Körper besser zu seyn scheint. So lese ich, daß in der Familie des T. Parre(z) vier Generationen von 112, von 113 und 124 Jahren vorgekommen.
Eine Familie enthielte Personen von 104, von 107 Jahren (a), die Großmutter war 140 und der Enkel 110 Jahre alt (b).
Jch habe die Sebizier und Platers angeführt, und ich könnte noch die Falionetten hieher ziehen. Eine andere Familie von hohen Greisen nennt Longeville, eine andere Lebmann, worinnen der Vater 99 Jahre, der Sohn 105 Jahre alt wurde (c). Und es fehlt selbst bey uns nicht an dergleichen Häusern im Senate.
§. 20.
(v*)[Spaltenumbruch]WELSTETED. aetat. ver- gent. VERULAMIUS p. 100. Ein Mägdchen mit Haaren geboren, wuchs sehr, blieb aber nicht am Leben. Eph. Nat. Cur. Vol. VI. n. 11. Noch der Knabe, der in sechs Monaten mannbar wurde, und kaum 4 Jahr alt wurde. Zod. Gall. II. p. 310.
(x)VERULAMIUS p. 175 100. FLOYER p. 185. das Gegentheil findet sich bei den Negern, die nur kurze Zeit leben. p. 112.
(x*)BARATIER. und das ge- lehrte Kind in Lübet; der fünfjäh- [Spaltenumbruch]
rige kleine Rechenmeister MON- CONISII voyag. T. IV. p. 498. frühzeitige Klügheit ist ein Vor- bote des Todes PECHLIN obs. Cont. 3. n. 2.
(y)PLIN. L. XVII. c. 13.
(y*)STORCH Kinder[k]rankh. II. p. 242.
(z)Lond. Magaz. ann. 1757. p. 460
(a)Phil. trans. n. 337.
(b)RZASCYNSKI II. p. 436. 437.
(c)p. 773.
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
er, daß langſame Perioden in dem menſchlichen Leben: ein langſames Wachſen (v*) eine ſpaͤte Mannbarkeit, und weniger Pulsſchlaͤge (x) eben dieſe Wirkungen thun. Hizzige Perſonen (x*) und fruͤhzeitig treibende Baͤume ſterben geſchwinde ab (y). Ein Kind, welches mit allen Zaͤhnen und ſehr langen Haaren auf die Welt kam, ſtarb noch vor dem erſten Jahre (y*).
Es giebt endlich Familien, worinnen die Anlage der Koͤrper beſſer zu ſeyn ſcheint. So leſe ich, daß in der Familie des T. Parre(z) vier Generationen von 112, von 113 und 124 Jahren vorgekommen.
Eine Familie enthielte Perſonen von 104, von 107 Jahren (a), die Großmutter war 140 und der Enkel 110 Jahre alt (b).
Jch habe die Sebizier und Platers angefuͤhrt, und ich koͤnnte noch die Falionetten hieher ziehen. Eine andere Familie von hohen Greiſen nennt Longeville, eine andere Lebmann, worinnen der Vater 99 Jahre, der Sohn 105 Jahre alt wurde (c). Und es fehlt ſelbſt bey uns nicht an dergleichen Haͤuſern im Senate.
§. 20.
(v*)[Spaltenumbruch]WELSTETED. aetat. ver- gent. VERULAMIUS p. 100. Ein Maͤgdchen mit Haaren geboren, wuchs ſehr, blieb aber nicht am Leben. Eph. Nat. Cur. Vol. VI. n. 11. Noch der Knabe, der in ſechs Monaten mannbar wurde, und kaum 4 Jahr alt wurde. Zod. Gall. II. p. 310.
(x)VERULAMIUS p. 175 100. FLOYER p. 185. das Gegentheil findet ſich bei den Negern, die nur kurze Zeit leben. p. 112.
(x*)BARATIER. und das ge- lehrte Kind in Luͤbet; der fuͤnfjaͤh- [Spaltenumbruch]
rige kleine Rechenmeiſter MON- CONISII voyag. T. IV. p. 498. fruͤhzeitige Kluͤgheit iſt ein Vor- bote des Todes PECHLIN obſ. Cont. 3. n. 2.
(y)PLIN. L. XVII. c. 13.
(y*)STORCH Kinder[k]rankh. II. p. 242.
(z)Lond. Magaz. ann. 1757. p. 460
(a)Phil. tranſ. n. 337.
(b)RZASCYNSKI II. p. 436. 437.
(c)p. 773.
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[972[974]/1026]
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
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ſterben geſchwinde ab (y). Ein Kind, welches mit allen
Zaͤhnen und ſehr langen Haaren auf die Welt kam, ſtarb
noch vor dem erſten Jahre (y*).
Es giebt endlich Familien, worinnen die Anlage der
Koͤrper beſſer zu ſeyn ſcheint. So leſe ich, daß in der
Familie des T. Parre (z) vier Generationen von 112,
von 113 und 124 Jahren vorgekommen.
Eine Familie enthielte Perſonen von 104, von 107
Jahren (a), die Großmutter war 140 und der Enkel
110 Jahre alt (b).
Jch habe die Sebizier und Platers angefuͤhrt, und
ich koͤnnte noch die Falionetten hieher ziehen. Eine
andere Familie von hohen Greiſen nennt Longeville,
eine andere Lebmann, worinnen der Vater 99 Jahre,
der Sohn 105 Jahre alt wurde (c). Und es fehlt ſelbſt
bey uns nicht an dergleichen Haͤuſern im Senate.
§. 20.
(v*)
WELSTETED. aetat. ver-
gent. VERULAMIUS p. 100. Ein
Maͤgdchen mit Haaren geboren,
wuchs ſehr, blieb aber nicht am
Leben. Eph. Nat. Cur. Vol. VI.
n. 11. Noch der Knabe, der in
ſechs Monaten mannbar wurde,
und kaum 4 Jahr alt wurde. Zod.
Gall. II. p. 310.
(x) VERULAMIUS p. 175 100.
FLOYER p. 185. das Gegentheil
findet ſich bei den Negern, die
nur kurze Zeit leben. p. 112.
(x*) BARATIER. und das ge-
lehrte Kind in Luͤbet; der fuͤnfjaͤh-
rige kleine Rechenmeiſter MON-
CONISII voyag. T. IV. p. 498.
fruͤhzeitige Kluͤgheit iſt ein Vor-
bote des Todes PECHLIN obſ.
Cont. 3. n. 2.
(y) PLIN. L. XVII. c. 13.
(y*) STORCH Kinderkrankh.
II. p. 242.
(z) Lond. Magaz. ann. 1757.
p. 460
(a) Phil. tranſ. n. 337.
(b) RZASCYNSKI II. p. 436.
437.
(c) p. 773.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 972[974]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1026>, abgerufen am 22.11.2024.
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