auch Zähne wachsen in einander, und füllen ihre Röhrchen aus, so werden die Knorpel des Luftröhrenkopfes, ohne Beihülfe eines Knochenhäutchens zu Knochen, und es entstehen andere fehlerhafte Knochen.
§. 35. Das Knochenhäutchen hat nicht Säfte, welche geschikkt wären, einen Knochen auszubessern, weil es von der Färberröthe nicht gefärbt wird 586 da es keine Fasern hat, da ohne selbiges ein Knochenansazz zum Knochen wird, da es in einer zarten Frucht ungemein zart ist, auch nicht am Knochen feste hängt, da wo selbiger zuerst knochig wird, da an einem leimigen Safte kein Zweifel zu tragen, und Knochen nicht häutig sind.
§. 36. Was der berühmte Fougeroux darauf ant- wortet 589 auf die Einwendungen, Unbeständigkeit des Autors, Gewiß ist die Verwandlung des Leims in einen Knorpel, unveränderliche Natur des Knochenhäutchens, in- dem der Knochenansazz knochig wird, der Kern wird nicht aus dem Knochenhäutchen, der Beinbruchsknorpel ist unorganisch.
§. 37. Das Wachsthum der Frucht 593 etwas von der Veränderung des menschlichen Eies, von den Knochen.
§. 38. Der Kopf ist eine häutige Blase 596 wenn er zu Knochen wird, bleibt viel Membran noch übrig, der Kinder offene Stirnplatte, derentwegen nimmt ihr Kopf allerlei Figuren an.
Der
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des achten Bandes.
auch Zaͤhne wachſen in einander, und fuͤllen ihre Roͤhrchen aus, ſo werden die Knorpel des Luftroͤhrenkopfes, ohne Beihuͤlfe eines Knochenhaͤutchens zu Knochen, und es entſtehen andere fehlerhafte Knochen.
§. 35. Das Knochenhaͤutchen hat nicht Saͤfte, welche geſchikkt waͤren, einen Knochen auszubeſſern, weil es von der Faͤrberroͤthe nicht gefaͤrbt wird 586 da es keine Faſern hat, da ohne ſelbiges ein Knochenanſazz zum Knochen wird, da es in einer zarten Frucht ungemein zart iſt, auch nicht am Knochen feſte haͤngt, da wo ſelbiger zuerſt knochig wird, da an einem leimigen Safte kein Zweifel zu tragen, und Knochen nicht haͤutig ſind.
§. 36. Was der beruͤhmte Fougeroux darauf ant- wortet 589 auf die Einwendungen, Unbeſtaͤndigkeit des Autors, Gewiß iſt die Verwandlung des Leims in einen Knorpel, unveraͤnderliche Natur des Knochenhaͤutchens, in- dem der Knochenanſazz knochig wird, der Kern wird nicht aus dem Knochenhaͤutchen, der Beinbruchsknorpel iſt unorganiſch.
§. 37. Das Wachsthum der Frucht 593 etwas von der Veraͤnderung des menſchlichen Eies, von den Knochen.
§. 38. Der Kopf iſt eine haͤutige Blaſe 596 wenn er zu Knochen wird, bleibt viel Membran noch uͤbrig, der Kinder offene Stirnplatte, derentwegen nimmt ihr Kopf allerlei Figuren an.
Der
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des achten Bandes.
auch Zaͤhne wachſen in einander, und fuͤllen ihre
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ſo werden die Knorpel des Luftroͤhrenkopfes, ohne
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und es entſtehen andere fehlerhafte Knochen.
§. 35. Das Knochenhaͤutchen hat nicht Saͤfte, welche
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da es keine Faſern hat,
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§. 36. Was der beruͤhmte Fougeroux darauf ant-
wortet 589
auf die Einwendungen,
Unbeſtaͤndigkeit des Autors,
Gewiß iſt die Verwandlung des Leims in einen
Knorpel,
unveraͤnderliche Natur des Knochenhaͤutchens, in-
dem der Knochenanſazz knochig wird,
der Kern wird nicht aus dem Knochenhaͤutchen,
der Beinbruchsknorpel iſt unorganiſch.
§. 37. Das Wachsthum der Frucht 593
etwas von der Veraͤnderung des menſchlichen Eies,
von den Knochen.
§. 38. Der Kopf iſt eine haͤutige Blaſe 596
wenn er zu Knochen wird, bleibt viel Membran
noch uͤbrig,
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derentwegen nimmt ihr Kopf allerlei Figuren an.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1027]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1079>, abgerufen am 24.11.2024.
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