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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Jnhalt
Jnsekten leben nur kurze Zeit,
doch einige lange,
am allerlängsten leben die Fische,
vierfüßige kalte Thiere leben lange,
und Vögel, nicht alle,
jedoch einige,
Ursache: warum Vögel länger leben,
als vierfüßige Thiere,
diese lezzten leben gemeiniglich nicht lange,
wie Pferde und Ochsen,
wenig, und die grösten leben lange,
länger leben, die länger in Mutterleibe gewesen,
diese wachsen auch längere Zeit,
sind nicht so verliebt,
und haben einen grössern Körper.
§. 14. Das lange Leben unter Menschen ist ansehnlich     937
langsames Wachsen,
langsame Mannbarkeit,
überhaupt ein weicherer Körper,
unter allen Thieren lebt ein Mensch am längsten,
Lebensgrenze,
ist sehr weit hinausgerükkt,
starke Greise,
das menschliche Lebensalter nimmt nicht ab.
§. 15. Proportion der Greise gegen alle Menschen     942
die meisten Kinder sterben,
die Niederlage, so die Blattern anrichten,
die männliche Krankheiten,
die Krankheiten der Greise,
auch Greise sterben eines gewaltsamen Todes,
Krankheiten gewisser Länder,
die langwierigen in kalten Ländern,
die hizzigen in heissen Ländern,
die an Sümpfen,
die bei den Bergwerkshütten.
§. 16.
Jnhalt
Jnſekten leben nur kurze Zeit,
doch einige lange,
am allerlaͤngſten leben die Fiſche,
vierfuͤßige kalte Thiere leben lange,
und Voͤgel, nicht alle,
jedoch einige,
Urſache: warum Voͤgel laͤnger leben,
als vierfuͤßige Thiere,
dieſe lezzten leben gemeiniglich nicht lange,
wie Pferde und Ochſen,
wenig, und die groͤſten leben lange,
laͤnger leben, die laͤnger in Mutterleibe geweſen,
dieſe wachſen auch laͤngere Zeit,
ſind nicht ſo verliebt,
und haben einen groͤſſern Koͤrper.
§. 14. Das lange Leben unter Menſchen iſt anſehnlich     937
langſames Wachſen,
langſame Mannbarkeit,
uͤberhaupt ein weicherer Koͤrper,
unter allen Thieren lebt ein Menſch am laͤngſten,
Lebensgrenze,
iſt ſehr weit hinausgeruͤkkt,
ſtarke Greiſe,
das menſchliche Lebensalter nimmt nicht ab.
§. 15. Proportion der Greiſe gegen alle Menſchen     942
die meiſten Kinder ſterben,
die Niederlage, ſo die Blattern anrichten,
die maͤnnliche Krankheiten,
die Krankheiten der Greiſe,
auch Greiſe ſterben eines gewaltſamen Todes,
Krankheiten gewiſſer Laͤnder,
die langwierigen in kalten Laͤndern,
die hizzigen in heiſſen Laͤndern,
die an Suͤmpfen,
die bei den Bergwerkshuͤtten.
§. 16.
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[[1046]/1098] Jnhalt Jnſekten leben nur kurze Zeit, doch einige lange, am allerlaͤngſten leben die Fiſche, vierfuͤßige kalte Thiere leben lange, und Voͤgel, nicht alle, jedoch einige, Urſache: warum Voͤgel laͤnger leben, als vierfuͤßige Thiere, dieſe lezzten leben gemeiniglich nicht lange, wie Pferde und Ochſen, wenig, und die groͤſten leben lange, laͤnger leben, die laͤnger in Mutterleibe geweſen, dieſe wachſen auch laͤngere Zeit, ſind nicht ſo verliebt, und haben einen groͤſſern Koͤrper. §. 14. Das lange Leben unter Menſchen iſt anſehnlich 937 langſames Wachſen, langſame Mannbarkeit, uͤberhaupt ein weicherer Koͤrper, unter allen Thieren lebt ein Menſch am laͤngſten, Lebensgrenze, iſt ſehr weit hinausgeruͤkkt, ſtarke Greiſe, das menſchliche Lebensalter nimmt nicht ab. §. 15. Proportion der Greiſe gegen alle Menſchen 942 die meiſten Kinder ſterben, die Niederlage, ſo die Blattern anrichten, die maͤnnliche Krankheiten, die Krankheiten der Greiſe, auch Greiſe ſterben eines gewaltſamen Todes, Krankheiten gewiſſer Laͤnder, die langwierigen in kalten Laͤndern, die hizzigen in heiſſen Laͤndern, die an Suͤmpfen, die bei den Bergwerkshuͤtten. §. 16.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1046]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1098>, abgerufen am 24.11.2024.