Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
dieser Ursache widersprechen sich die Tageregister der
Schriftsteller auf eine übermäßige Weise.

Vielleicht könnten wir mit dem Mauricano den
Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta-
gen wie ein Punkt (e) anzusehen war: denn es scheint
mir die Frucht von der Grösse eines Hirsekorns, beim
Santorini vor dem zwölften Tage empfangen, zu seyn (f).
Ohngefehr aus dieser Epoche mag die Frucht des Ruy-
schens,
welche die Grösse eines Stekknadelknopfes hatte,
gewesen seyn (g).

Damit stimmt eine zwanzigtägige Frucht überein,
welche so groß, als ein Gerstenkorn war (h), und dahin
kann man auch die Ruyschische Früchte von der Grösse
eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k).

Ein Ey, wie eine Haselnuß groß, eine Frucht, klei-
ner, als eine Fliege, gleichsam geschwänzt, und mit
mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern
erwähnt.

Ein Ey von wenig Wochen, so groß als ein Hüh-
nerey: eine Frucht, noch einmal so groß als eine Erbse (m),
kam ein andermal vor.

Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der
Grösse eines Vogeleyes, mit einem Körperchen wie eine
Ameise (n), erscheint ebenfalls.

Eine Frucht von fünf und dreißig Tagen (o), so
groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel-
schnur.

Von diesem Alter ist die Frucht nicht grösser, als
eine Biene (p).

Jn
(e) [Spaltenumbruch] n. 233.
(f) Storia d'un feto.
(g) Mus. p. 170. Cur. renov. n.
143.
(h) VAROLIUS p. 102. BES-
LER. p
8.
(i) Mus. p. 162.
(k) [Spaltenumbruch] Thes. VI. t. 2. f. 2.
(l) BOEHMER. ovum human.
f.
5. 6. 7.
(m) DIEMERBROECK. p. 183.
(n) RIOLAN. p. 670.
(o) AMAND. p. 95.

Die Frucht. XXIX. B.
dieſer Urſache widerſprechen ſich die Tageregiſter der
Schriftſteller auf eine uͤbermaͤßige Weiſe.

Vielleicht koͤnnten wir mit dem Mauricano den
Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta-
gen wie ein Punkt (e) anzuſehen war: denn es ſcheint
mir die Frucht von der Groͤſſe eines Hirſekorns, beim
Santorini vor dem zwoͤlften Tage empfangen, zu ſeyn (f).
Ohngefehr aus dieſer Epoche mag die Frucht des Ruy-
ſchens,
welche die Groͤſſe eines Stekknadelknopfes hatte,
geweſen ſeyn (g).

Damit ſtimmt eine zwanzigtaͤgige Frucht uͤberein,
welche ſo groß, als ein Gerſtenkorn war (h), und dahin
kann man auch die Ruyſchiſche Fruͤchte von der Groͤſſe
eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k).

Ein Ey, wie eine Haſelnuß groß, eine Frucht, klei-
ner, als eine Fliege, gleichſam geſchwaͤnzt, und mit
mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern
erwaͤhnt.

Ein Ey von wenig Wochen, ſo groß als ein Huͤh-
nerey: eine Frucht, noch einmal ſo groß als eine Erbſe (m),
kam ein andermal vor.

Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der
Groͤſſe eines Vogeleyes, mit einem Koͤrperchen wie eine
Ameiſe (n), erſcheint ebenfalls.

Eine Frucht von fuͤnf und dreißig Tagen (o), ſo
groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel-
ſchnur.

Von dieſem Alter iſt die Frucht nicht groͤſſer, als
eine Biene (p).

Jn
(e) [Spaltenumbruch] n. 233.
(f) Storia d’un feto.
(g) Muſ. p. 170. Cur. renov. n.
143.
(h) VAROLIUS p. 102. BES-
LER. p
8.
(i) Muſ. p. 162.
(k) [Spaltenumbruch] Theſ. VI. t. 2. f. 2.
(l) BOEHMER. ovum human.
f.
5. 6. 7.
(m) DIEMERBROECK. p. 183.
(n) RIOLAN. p. 670.
(o) AMAND. p. 95.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0164" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
die&#x017F;er Ur&#x017F;ache wider&#x017F;prechen &#x017F;ich die Tageregi&#x017F;ter der<lb/>
Schrift&#x017F;teller auf eine u&#x0364;berma&#x0364;ßige Wei&#x017F;e.</p><lb/>
              <p>Vielleicht ko&#x0364;nnten wir mit dem <hi rendition="#fr">Mauricano</hi> den<lb/>
Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta-<lb/>
gen wie ein Punkt <note place="foot" n="(e)"><cb/><hi rendition="#aq">n.</hi> 233.</note> anzu&#x017F;ehen war: denn es &#x017F;cheint<lb/>
mir die Frucht von der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e eines Hir&#x017F;ekorns, beim<lb/><hi rendition="#fr">Santorini</hi> vor dem zwo&#x0364;lften Tage empfangen, zu &#x017F;eyn <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Storia d&#x2019;un feto.</hi></note>.<lb/>
Ohngefehr aus die&#x017F;er Epoche mag die Frucht des <hi rendition="#fr">Ruy-<lb/>
&#x017F;chens,</hi> welche die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e eines Stekknadelknopfes hatte,<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;. p. 170. Cur. renov. n.</hi><lb/>
143.</note>.</p><lb/>
              <p>Damit &#x017F;timmt eine zwanzigta&#x0364;gige Frucht u&#x0364;berein,<lb/>
welche &#x017F;o groß, als ein Ger&#x017F;tenkorn war <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">VAROLIUS p. 102. BES-<lb/>
LER. p</hi> 8.</note>, und dahin<lb/>
kann man auch die <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;chi&#x017F;che</hi> Fru&#x0364;chte von der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
eines Roggenkornes <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;. p.</hi> 162.</note>, oder wie Fliegen, rechnen <note place="foot" n="(k)"><cb/><hi rendition="#aq">The&#x017F;. VI. t. 2. f.</hi> 2.</note>.</p><lb/>
              <p>Ein Ey, wie eine Ha&#x017F;elnuß groß, eine Frucht, klei-<lb/>
ner, als eine Fliege, gleich&#x017F;am ge&#x017F;chwa&#x0364;nzt, und mit<lb/>
mehr als deutlichen Aermen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">BOEHMER. ovum human.<lb/>
f.</hi> 5. 6. 7.</note>, wird von einem andern<lb/>
erwa&#x0364;hnt.</p><lb/>
              <p>Ein Ey von wenig Wochen, &#x017F;o groß als ein Hu&#x0364;h-<lb/>
nerey: eine Frucht, noch einmal &#x017F;o groß als eine Erb&#x017F;e <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">DIEMERBROECK. p.</hi> 183.</note>,<lb/>
kam ein andermal vor.</p><lb/>
              <p>Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der<lb/>
Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e eines Vogeleyes, mit einem Ko&#x0364;rperchen wie eine<lb/>
Amei&#x017F;e <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">RIOLAN. p.</hi> 670.</note>, er&#x017F;cheint ebenfalls.</p><lb/>
              <p>Eine Frucht von fu&#x0364;nf und dreißig Tagen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">AMAND. p.</hi> 95.</note>, &#x017F;o<lb/>
groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel-<lb/>
&#x017F;chnur.</p><lb/>
              <p>Von die&#x017F;em Alter i&#x017F;t die Frucht nicht gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er, als<lb/>
eine Biene (p).</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0164] Die Frucht. XXIX. B. dieſer Urſache widerſprechen ſich die Tageregiſter der Schriftſteller auf eine uͤbermaͤßige Weiſe. Vielleicht koͤnnten wir mit dem Mauricano den Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta- gen wie ein Punkt (e) anzuſehen war: denn es ſcheint mir die Frucht von der Groͤſſe eines Hirſekorns, beim Santorini vor dem zwoͤlften Tage empfangen, zu ſeyn (f). Ohngefehr aus dieſer Epoche mag die Frucht des Ruy- ſchens, welche die Groͤſſe eines Stekknadelknopfes hatte, geweſen ſeyn (g). Damit ſtimmt eine zwanzigtaͤgige Frucht uͤberein, welche ſo groß, als ein Gerſtenkorn war (h), und dahin kann man auch die Ruyſchiſche Fruͤchte von der Groͤſſe eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k). Ein Ey, wie eine Haſelnuß groß, eine Frucht, klei- ner, als eine Fliege, gleichſam geſchwaͤnzt, und mit mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern erwaͤhnt. Ein Ey von wenig Wochen, ſo groß als ein Huͤh- nerey: eine Frucht, noch einmal ſo groß als eine Erbſe (m), kam ein andermal vor. Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der Groͤſſe eines Vogeleyes, mit einem Koͤrperchen wie eine Ameiſe (n), erſcheint ebenfalls. Eine Frucht von fuͤnf und dreißig Tagen (o), ſo groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel- ſchnur. Von dieſem Alter iſt die Frucht nicht groͤſſer, als eine Biene (p). Jn (e) n. 233. (f) Storia d’un feto. (g) Muſ. p. 170. Cur. renov. n. 143. (h) VAROLIUS p. 102. BES- LER. p 8. (i) Muſ. p. 162. (k) Theſ. VI. t. 2. f. 2. (l) BOEHMER. ovum human. f. 5. 6. 7. (m) DIEMERBROECK. p. 183. (n) RIOLAN. p. 670. (o) AMAND. p. 95.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/164
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/164>, abgerufen am 04.12.2024.