dieser Ursache widersprechen sich die Tageregister der Schriftsteller auf eine übermäßige Weise.
Vielleicht könnten wir mit dem Mauricano den Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta- gen wie ein Punkt (e) anzusehen war: denn es scheint mir die Frucht von der Grösse eines Hirsekorns, beim Santorini vor dem zwölften Tage empfangen, zu seyn (f). Ohngefehr aus dieser Epoche mag die Frucht des Ruy- schens, welche die Grösse eines Stekknadelknopfes hatte, gewesen seyn (g).
Damit stimmt eine zwanzigtägige Frucht überein, welche so groß, als ein Gerstenkorn war (h), und dahin kann man auch die Ruyschische Früchte von der Grösse eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k).
Ein Ey, wie eine Haselnuß groß, eine Frucht, klei- ner, als eine Fliege, gleichsam geschwänzt, und mit mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern erwähnt.
Ein Ey von wenig Wochen, so groß als ein Hüh- nerey: eine Frucht, noch einmal so groß als eine Erbse (m), kam ein andermal vor.
Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der Grösse eines Vogeleyes, mit einem Körperchen wie eine Ameise (n), erscheint ebenfalls.
Eine Frucht von fünf und dreißig Tagen (o), so groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel- schnur.
Von diesem Alter ist die Frucht nicht grösser, als eine Biene (p).
Jn
(e)[Spaltenumbruch]n. 233.
(f)Storia d'un feto.
(g)Mus. p. 170. Cur. renov. n. 143.
(h)VAROLIUS p. 102. BES- LER. p 8.
(i)Mus. p. 162.
(k)[Spaltenumbruch]Thes. VI. t. 2. f. 2.
(l)BOEHMER. ovum human. f. 5. 6. 7.
(m)DIEMERBROECK. p. 183.
(n)RIOLAN. p. 670.
(o)AMAND. p. 95.
Die Frucht. XXIX. B.
dieſer Urſache widerſprechen ſich die Tageregiſter der Schriftſteller auf eine uͤbermaͤßige Weiſe.
Vielleicht koͤnnten wir mit dem Mauricano den Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta- gen wie ein Punkt (e) anzuſehen war: denn es ſcheint mir die Frucht von der Groͤſſe eines Hirſekorns, beim Santorini vor dem zwoͤlften Tage empfangen, zu ſeyn (f). Ohngefehr aus dieſer Epoche mag die Frucht des Ruy- ſchens, welche die Groͤſſe eines Stekknadelknopfes hatte, geweſen ſeyn (g).
Damit ſtimmt eine zwanzigtaͤgige Frucht uͤberein, welche ſo groß, als ein Gerſtenkorn war (h), und dahin kann man auch die Ruyſchiſche Fruͤchte von der Groͤſſe eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k).
Ein Ey, wie eine Haſelnuß groß, eine Frucht, klei- ner, als eine Fliege, gleichſam geſchwaͤnzt, und mit mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern erwaͤhnt.
Ein Ey von wenig Wochen, ſo groß als ein Huͤh- nerey: eine Frucht, noch einmal ſo groß als eine Erbſe (m), kam ein andermal vor.
Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der Groͤſſe eines Vogeleyes, mit einem Koͤrperchen wie eine Ameiſe (n), erſcheint ebenfalls.
Eine Frucht von fuͤnf und dreißig Tagen (o), ſo groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel- ſchnur.
Von dieſem Alter iſt die Frucht nicht groͤſſer, als eine Biene (p).
Jn
(e)[Spaltenumbruch]n. 233.
(f)Storia d’un feto.
(g)Muſ. p. 170. Cur. renov. n. 143.
(h)VAROLIUS p. 102. BES- LER. p 8.
(i)Muſ. p. 162.
(k)[Spaltenumbruch]Theſ. VI. t. 2. f. 2.
(l)BOEHMER. ovum human. f. 5. 6. 7.
(m)DIEMERBROECK. p. 183.
(n)RIOLAN. p. 670.
(o)AMAND. p. 95.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0164"n="112"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
dieſer Urſache widerſprechen ſich die Tageregiſter der<lb/>
Schriftſteller auf eine uͤbermaͤßige Weiſe.</p><lb/><p>Vielleicht koͤnnten wir mit dem <hirendition="#fr">Mauricano</hi> den<lb/>
Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta-<lb/>
gen wie ein Punkt <noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">n.</hi> 233.</note> anzuſehen war: denn es ſcheint<lb/>
mir die Frucht von der Groͤſſe eines Hirſekorns, beim<lb/><hirendition="#fr">Santorini</hi> vor dem zwoͤlften Tage empfangen, zu ſeyn <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Storia d’un feto.</hi></note>.<lb/>
Ohngefehr aus dieſer Epoche mag die Frucht des <hirendition="#fr">Ruy-<lb/>ſchens,</hi> welche die Groͤſſe eines Stekknadelknopfes hatte,<lb/>
geweſen ſeyn <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Muſ. p. 170. Cur. renov. n.</hi><lb/>
143.</note>.</p><lb/><p>Damit ſtimmt eine zwanzigtaͤgige Frucht uͤberein,<lb/>
welche ſo groß, als ein Gerſtenkorn war <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">VAROLIUS p. 102. BES-<lb/>
LER. p</hi> 8.</note>, und dahin<lb/>
kann man auch die <hirendition="#fr">Ruyſchiſche</hi> Fruͤchte von der Groͤſſe<lb/>
eines Roggenkornes <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Muſ. p.</hi> 162.</note>, oder wie Fliegen, rechnen <noteplace="foot"n="(k)"><cb/><hirendition="#aq">Theſ. VI. t. 2. f.</hi> 2.</note>.</p><lb/><p>Ein Ey, wie eine Haſelnuß groß, eine Frucht, klei-<lb/>
ner, als eine Fliege, gleichſam geſchwaͤnzt, und mit<lb/>
mehr als deutlichen Aermen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">BOEHMER. ovum human.<lb/>
f.</hi> 5. 6. 7.</note>, wird von einem andern<lb/>
erwaͤhnt.</p><lb/><p>Ein Ey von wenig Wochen, ſo groß als ein Huͤh-<lb/>
nerey: eine Frucht, noch einmal ſo groß als eine Erbſe <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">DIEMERBROECK. p.</hi> 183.</note>,<lb/>
kam ein andermal vor.</p><lb/><p>Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der<lb/>
Groͤſſe eines Vogeleyes, mit einem Koͤrperchen wie eine<lb/>
Ameiſe <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">RIOLAN. p.</hi> 670.</note>, erſcheint ebenfalls.</p><lb/><p>Eine Frucht von fuͤnf und dreißig Tagen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">AMAND. p.</hi> 95.</note>, ſo<lb/>
groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel-<lb/>ſchnur.</p><lb/><p>Von dieſem Alter iſt die Frucht nicht groͤſſer, als<lb/>
eine Biene (p).</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[112/0164]
Die Frucht. XXIX. B.
dieſer Urſache widerſprechen ſich die Tageregiſter der
Schriftſteller auf eine uͤbermaͤßige Weiſe.
Vielleicht koͤnnten wir mit dem Mauricano den
Anfang machen, bei dem die Frucht von achtzehn Ta-
gen wie ein Punkt (e) anzuſehen war: denn es ſcheint
mir die Frucht von der Groͤſſe eines Hirſekorns, beim
Santorini vor dem zwoͤlften Tage empfangen, zu ſeyn (f).
Ohngefehr aus dieſer Epoche mag die Frucht des Ruy-
ſchens, welche die Groͤſſe eines Stekknadelknopfes hatte,
geweſen ſeyn (g).
Damit ſtimmt eine zwanzigtaͤgige Frucht uͤberein,
welche ſo groß, als ein Gerſtenkorn war (h), und dahin
kann man auch die Ruyſchiſche Fruͤchte von der Groͤſſe
eines Roggenkornes (i), oder wie Fliegen, rechnen (k).
Ein Ey, wie eine Haſelnuß groß, eine Frucht, klei-
ner, als eine Fliege, gleichſam geſchwaͤnzt, und mit
mehr als deutlichen Aermen (l), wird von einem andern
erwaͤhnt.
Ein Ey von wenig Wochen, ſo groß als ein Huͤh-
nerey: eine Frucht, noch einmal ſo groß als eine Erbſe (m),
kam ein andermal vor.
Eine monatliche Frucht in einem Eye, von der
Groͤſſe eines Vogeleyes, mit einem Koͤrperchen wie eine
Ameiſe (n), erſcheint ebenfalls.
Eine Frucht von fuͤnf und dreißig Tagen (o), ſo
groß als eine kleine Bohne, hatte dennoch ihre Nabel-
ſchnur.
Von dieſem Alter iſt die Frucht nicht groͤſſer, als
eine Biene (p).
Jn
(e)
n. 233.
(f) Storia d’un feto.
(g) Muſ. p. 170. Cur. renov. n.
143.
(h) VAROLIUS p. 102. BES-
LER. p 8.
(i) Muſ. p. 162.
(k)
Theſ. VI. t. 2. f. 2.
(l) BOEHMER. ovum human.
f. 5. 6. 7.
(m) DIEMERBROECK. p. 183.
(n) RIOLAN. p. 670.
(o) AMAND. p. 95.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/164>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.