Es bestehet ein grosser Theil des chorii aus Gefäs- sen (f), und man kann ihn mit gefärbten Säften aus- sprizzen; obgleich diese Gefässe klein sind (g), so sind sie doch bei den Thieren, z. E. im Kalbe (h) und im Schweine viel deutlicher zu sehen. Ein berühmter Zer- gliederer (i) hat hier Blutadern gefunden, ob er gleich keine Schlagadern aus der Gebärmutter in das cho- rion laufen gesehen.
Ein Theil dieser Gefässe wirft sich in die Gebärmut- ter, so daß ein Gefässe auf das andere passet (k). Folg- lich stehet das chorion mit der Gebärmutter in einem gedoppelten Zusammenhange, nämlich erstlich vermittelst dieser Gefässe, und zweitens vermittelst der cellulösen Fäden.
Drüsen hat das chorion in dem menschlichen Kör- per nicht (l) aber wol Fettschuppen (m).
Jch lese hie und da, daß sie von der Haut, oder dem Oberhäutchen der Frucht eine Fortsezzung seyn soll (n). Es scheinet aber vielmehr die Nabelschnur in eine Rizze der Haut inserirt zu seyn.
Wenn in der Gebärmutter zwo Früchte vorhanden sind, alsdenn läuft das chorion mit dem amnio, um eine Art von Scheidewand zu machen (o), zusammen. Jn Thieren, welche zugleich viele Jungen zur Welt
brin-
(f)[Spaltenumbruch]MURALT collect. p. 623. ganz voller Gefässe nach dem RUYSCH epist. IX. p. 9. Gefässe beschreibet auch daran G. NOORT- WYCK p. 9. 10. mit Blut ange- füllt HAMBACHER theor. capill. hatte mitten, da wo sie mit dem Kuchen zusammenhängt, Gefässe. RUYSCH epist. IX. p. 9.
(g)ARANTIUS p. 28.
(h)NEEDHAM c. 2. HOBO- KEN secund. vit. p. 96. RUYSCH thes. mus. t. 2. wären durchs Ver- grösserungsglas sichtbar DENYS vroedvrouv. p. 226. dieses will nicht gesehen haben HOBOKEN [Spaltenumbruch]
p. 124. 152. 225. &c. nur, wo der Kuchen war. Doch ich glaube, daß sie der berühmte Mann gese- hen habe. p. 34. 113. 224. f. 3. 4.
(i)HUNTER Ess. of a Societ. phys. and. litt. I. p. 420. NOORT- WYCK p. 9.
(k)NOORTWYCK p. 9.
(l)MALPIGH posth. p. 47. Bläschen, die zu Wasserbläschen würden. VALISNER Oper Vol. II. p. 51.
(m)HEUCHER Oper. p. 764. HOBOKEN p. 34. 113.
(n)BURTON p. 49.
(o)HEBENSTREIT fet.
Die Frucht. XXIX. B.
Es beſtehet ein groſſer Theil des chorii aus Gefaͤſ- ſen (f), und man kann ihn mit gefaͤrbten Saͤften aus- ſprizzen; obgleich dieſe Gefaͤſſe klein ſind (g), ſo ſind ſie doch bei den Thieren, z. E. im Kalbe (h) und im Schweine viel deutlicher zu ſehen. Ein beruͤhmter Zer- gliederer (i) hat hier Blutadern gefunden, ob er gleich keine Schlagadern aus der Gebaͤrmutter in das cho- rion laufen geſehen.
Ein Theil dieſer Gefaͤſſe wirft ſich in die Gebaͤrmut- ter, ſo daß ein Gefaͤſſe auf das andere paſſet (k). Folg- lich ſtehet das chorion mit der Gebaͤrmutter in einem gedoppelten Zuſammenhange, naͤmlich erſtlich vermittelſt dieſer Gefaͤſſe, und zweitens vermittelſt der celluloͤſen Faͤden.
Druͤſen hat das chorion in dem menſchlichen Koͤr- per nicht (l) aber wol Fettſchuppen (m).
Jch leſe hie und da, daß ſie von der Haut, oder dem Oberhaͤutchen der Frucht eine Fortſezzung ſeyn ſoll (n). Es ſcheinet aber vielmehr die Nabelſchnur in eine Rizze der Haut inſerirt zu ſeyn.
Wenn in der Gebaͤrmutter zwo Fruͤchte vorhanden ſind, alsdenn laͤuft das chorion mit dem amnio, um eine Art von Scheidewand zu machen (o), zuſammen. Jn Thieren, welche zugleich viele Jungen zur Welt
brin-
(f)[Spaltenumbruch]MURALT collect. p. 623. ganz voller Gefaͤſſe nach dem RUYSCH epiſt. IX. p. 9. Gefaͤſſe beſchreibet auch daran G. NOORT- WYCK p. 9. 10. mit Blut ange- fuͤllt HAMBACHER theor. capill. hatte mitten, da wo ſie mit dem Kuchen zuſammenhaͤngt, Gefaͤſſe. RUYSCH epiſt. IX. p. 9.
(g)ARANTIUS p. 28.
(h)NEEDHAM c. 2. HOBO- KEN ſecund. vit. p. 96. RUYSCH theſ. muſ. t. 2. waͤren durchs Ver- groͤſſerungsglas ſichtbar DENYS vroedvrouv. p. 226. dieſes will nicht geſehen haben HOBOKEN [Spaltenumbruch]
p. 124. 152. 225. &c. nur, wo der Kuchen war. Doch ich glaube, daß ſie der beruͤhmte Mann geſe- hen habe. p. 34. 113. 224. f. 3. 4.
(i)HUNTER Eſſ. of a Societ. phyſ. and. litt. I. p. 420. NOORT- WYCK p. 9.
(k)NOORTWYCK p. 9.
(l)MALPIGH poſth. p. 47. Blaͤschen, die zu Waſſerblaͤschen wuͤrden. VALISNER Oper Vol. II. p. 51.
(m)HEUCHER Oper. p. 764. HOBOKEN p. 34. 113.
(n)BURTON p. 49.
(o)HEBENSTREIT fet.
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Die Frucht. XXIX. B.
Es beſtehet ein groſſer Theil des chorii aus Gefaͤſ-
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ſprizzen; obgleich dieſe Gefaͤſſe klein ſind (g), ſo ſind
ſie doch bei den Thieren, z. E. im Kalbe (h) und im
Schweine viel deutlicher zu ſehen. Ein beruͤhmter Zer-
gliederer (i) hat hier Blutadern gefunden, ob er gleich
keine Schlagadern aus der Gebaͤrmutter in das cho-
rion laufen geſehen.
Ein Theil dieſer Gefaͤſſe wirft ſich in die Gebaͤrmut-
ter, ſo daß ein Gefaͤſſe auf das andere paſſet (k). Folg-
lich ſtehet das chorion mit der Gebaͤrmutter in einem
gedoppelten Zuſammenhange, naͤmlich erſtlich vermittelſt
dieſer Gefaͤſſe, und zweitens vermittelſt der celluloͤſen
Faͤden.
Druͤſen hat das chorion in dem menſchlichen Koͤr-
per nicht (l) aber wol Fettſchuppen (m).
Jch leſe hie und da, daß ſie von der Haut, oder
dem Oberhaͤutchen der Frucht eine Fortſezzung ſeyn
ſoll (n). Es ſcheinet aber vielmehr die Nabelſchnur in
eine Rizze der Haut inſerirt zu ſeyn.
Wenn in der Gebaͤrmutter zwo Fruͤchte vorhanden
ſind, alsdenn laͤuft das chorion mit dem amnio, um
eine Art von Scheidewand zu machen (o), zuſammen.
Jn Thieren, welche zugleich viele Jungen zur Welt
brin-
(f)
MURALT collect. p. 623.
ganz voller Gefaͤſſe nach dem
RUYSCH epiſt. IX. p. 9. Gefaͤſſe
beſchreibet auch daran G. NOORT-
WYCK p. 9. 10. mit Blut ange-
fuͤllt HAMBACHER theor. capill.
hatte mitten, da wo ſie mit dem
Kuchen zuſammenhaͤngt, Gefaͤſſe.
RUYSCH epiſt. IX. p. 9.
(g) ARANTIUS p. 28.
(h) NEEDHAM c. 2. HOBO-
KEN ſecund. vit. p. 96. RUYSCH
theſ. muſ. t. 2. waͤren durchs Ver-
groͤſſerungsglas ſichtbar DENYS
vroedvrouv. p. 226. dieſes will
nicht geſehen haben HOBOKEN
p. 124. 152. 225. &c. nur, wo der
Kuchen war. Doch ich glaube,
daß ſie der beruͤhmte Mann geſe-
hen habe. p. 34. 113. 224. f. 3. 4.
(i) HUNTER Eſſ. of a Societ.
phyſ. and. litt. I. p. 420. NOORT-
WYCK p. 9.
(k) NOORTWYCK p. 9.
(l) MALPIGH poſth. p. 47.
Blaͤschen, die zu Waſſerblaͤschen
wuͤrden. VALISNER Oper Vol. II.
p. 51.
(m) HEUCHER Oper. p. 764.
HOBOKEN p. 34. 113.
(n) BURTON p. 49.
(o) HEBENSTREIT fet.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/368>, abgerufen am 22.11.2024.
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