Es ist das Amnionswasser in einem Eye junger vierfüßigen Thiere, so wie in den Eyern der Vögel, vollkommen klar, und sehr schön, es giebt keinem Schweizerischen Wasser an Schönheit etwas nach (o), ob es gleich gegen die Geburtszeit ein wenig trübe (p) und durchsichtig, und ein wenig roth (q), oder etwas grünlich aussieht (r).
Es ist ein wenig klebrig (s) und gallertartig, wie man an der etwas fetten, und schlüpfrigen Rinde sie- het, welche die Haut einer Frucht überzieht, und wo- von man auch einige Aehnlichkeit an der innern Flä- che des amnion(t) gewahr wird; denn ich rechne die Gerinnungen hieher, welche man, wie ich gesagt habe, für Drüsen angesehen.
§. 8. Die Natur dieses Wassers.
Da die Kräfte dieses Wassers zur Entscheidung phisiologischen Streitigkeiten mit gehören, so muß ich seine Natur genauer untersuchen.
Man muß sich folglich hüten, um nicht ein faulge- wordnes Wasser mit einem frischen zu vermengen. Es ist nehmlich dieses Wasser, und sonderlich bei den Frauen, wenn die Schwangerschaft ziemlich weit zuge- nommen, oft sehr geneigt faul zu werden (a): und die
Wärme
(o)[Spaltenumbruch]
Es sei reiner, als das Was- ser im chorio RUFUS l. c. HAR- VEI p. 231. &c. add. STORCH de molis cas. 33. DIEMERBROECK p. 185. durchsichtig in der Kuh.
(q) Gelblich ALDES p. 12. wie Safran färbend. L. BOURGEOIS l. p. 200.
(r)DENYS p. 242.
(s)HOFMANN Eph Nat. Cur. Cent. X. append. ROEDERER [Spaltenumbruch]
satur. p. 49. FANTON p. 238. ALDES p. 12. wie ein Gallert NEEDHAM c. 2.
(t)HOBOKEN vitul. p. 73. 225. inwendig mit einem zähen Safte überzogen. DENYS p. 227.
(a)LONGFIELD febr. hect. exp. 10. BURTON ess. p. 75. die Flüßigkeit in den Häuten der Hirsch- frucht roch wie Salzlake Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obs. 17.
Die Frucht XXIX. B.
Es iſt das Amnionswaſſer in einem Eye junger vierfuͤßigen Thiere, ſo wie in den Eyern der Voͤgel, vollkommen klar, und ſehr ſchoͤn, es giebt keinem Schweizeriſchen Waſſer an Schoͤnheit etwas nach (o), ob es gleich gegen die Geburtszeit ein wenig truͤbe (p) und durchſichtig, und ein wenig roth (q), oder etwas gruͤnlich ausſieht (r).
Es iſt ein wenig klebrig (s) und gallertartig, wie man an der etwas fetten, und ſchluͤpfrigen Rinde ſie- het, welche die Haut einer Frucht uͤberzieht, und wo- von man auch einige Aehnlichkeit an der innern Flaͤ- che des amnion(t) gewahr wird; denn ich rechne die Gerinnungen hieher, welche man, wie ich geſagt habe, fuͤr Druͤſen angeſehen.
§. 8. Die Natur dieſes Waſſers.
Da die Kraͤfte dieſes Waſſers zur Entſcheidung phiſiologiſchen Streitigkeiten mit gehoͤren, ſo muß ich ſeine Natur genauer unterſuchen.
Man muß ſich folglich huͤten, um nicht ein faulge- wordnes Waſſer mit einem friſchen zu vermengen. Es iſt nehmlich dieſes Waſſer, und ſonderlich bei den Frauen, wenn die Schwangerſchaft ziemlich weit zuge- nommen, oft ſehr geneigt faul zu werden (a): und die
Waͤrme
(o)[Spaltenumbruch]
Es ſei reiner, als das Waſ- ſer im chorio RUFUS l. c. HAR- VEI p. 231. &c. add. STORCH de molis caſ. 33. DIEMERBROECK p. 185. durchſichtig in der Kuh.
(q) Gelblich ALDES p. 12. wie Safran faͤrbend. L. BOURGEOIS l. p. 200.
(r)DENYS p. 242.
(s)HOFMANN Eph Nat. Cur. Cent. X. append. ROEDERER [Spaltenumbruch]
ſatur. p. 49. FANTON p. 238. ALDES p. 12. wie ein Gallert NEEDHAM c. 2.
(t)HOBOKEN vitul. p. 73. 225. inwendig mit einem zaͤhen Safte uͤberzogen. DENYS p. 227.
(a)LONGFIELD febr. hect. exp. 10. BURTON eſſ. p. 75. die Fluͤßigkeit in den Haͤuten der Hirſch- frucht roch wie Salzlake Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obſ. 17.
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Die Frucht XXIX. B.
Es iſt das Amnionswaſſer in einem Eye junger
vierfuͤßigen Thiere, ſo wie in den Eyern der Voͤgel,
vollkommen klar, und ſehr ſchoͤn, es giebt keinem
Schweizeriſchen Waſſer an Schoͤnheit etwas nach (o),
ob es gleich gegen die Geburtszeit ein wenig truͤbe (p)
und durchſichtig, und ein wenig roth (q), oder etwas
gruͤnlich ausſieht (r).
Es iſt ein wenig klebrig (s) und gallertartig, wie
man an der etwas fetten, und ſchluͤpfrigen Rinde ſie-
het, welche die Haut einer Frucht uͤberzieht, und wo-
von man auch einige Aehnlichkeit an der innern Flaͤ-
che des amnion (t) gewahr wird; denn ich rechne die
Gerinnungen hieher, welche man, wie ich geſagt habe,
fuͤr Druͤſen angeſehen.
§. 8.
Die Natur dieſes Waſſers.
Da die Kraͤfte dieſes Waſſers zur Entſcheidung
phiſiologiſchen Streitigkeiten mit gehoͤren, ſo muß ich
ſeine Natur genauer unterſuchen.
Man muß ſich folglich huͤten, um nicht ein faulge-
wordnes Waſſer mit einem friſchen zu vermengen. Es
iſt nehmlich dieſes Waſſer, und ſonderlich bei den
Frauen, wenn die Schwangerſchaft ziemlich weit zuge-
nommen, oft ſehr geneigt faul zu werden (a): und die
Waͤrme
(o)
Es ſei reiner, als das Waſ-
ſer im chorio RUFUS l. c. HAR-
VEI p. 231. &c. add. STORCH
de molis caſ. 33. DIEMERBROECK
p. 185. durchſichtig in der Kuh.
(q) Gelblich ALDES p. 12. wie
Safran faͤrbend. L. BOURGEOIS
l. p. 200.
(r) DENYS p. 242.
(s) HOFMANN Eph Nat. Cur.
Cent. X. append. ROEDERER
ſatur. p. 49. FANTON p. 238.
ALDES p. 12. wie ein Gallert
NEEDHAM c. 2.
(t) HOBOKEN vitul. p. 73.
225. inwendig mit einem zaͤhen
Safte uͤberzogen. DENYS p. 227.
(a) LONGFIELD febr. hect.
exp. 10. BURTON eſſ. p. 75. die
Fluͤßigkeit in den Haͤuten der Hirſch-
frucht roch wie Salzlake Eph. Nat.
Cur. Dec. I. ann. 8. obſ. 17.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/378>, abgerufen am 22.11.2024.
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