Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
Kalb (o), das Schaf (p), der Dannhirsch (q), die Vö-
gel (r), ihren Koth, und so hat auch eine menschliche
Frucht (s), braunen Koth, den man an seinen Merk-
malen erkannte, in diesem Behältnisse gelassen.

Es ist nicht was ungewöhnliches, dergleichen Koth,
auch im Magen der Frucht zu finden (v).

Nun entstehet kein runder Koth, nicht einmal in
dem Magen der erwachsenen Thiere. Folglich muß
dieser Koth, welcher durch den Hintern ausgeleeret wor-
den, nunmehr durch die Strasse des Schlundes in das
hole amnion gekommen seyn.

Um auch dem Zänker selbst keine Zweifel mehr übrig
zu lassen, so führen wir noch die Haare an, welche sich
Kälber selbst ablecken (y), und welche also unter dem
Saft des amnii gemischt worden, man hat sie im Ma-
gen beobachtet, sie vermischten sich mit dem Kothpeche
und Kothe (z) der Früchte, und wurden zugleich mit
dem Kothe ausgeführt (a).

Wenn nun der Saft der innern Fruchthaut in den
Magen (b) und ins Gedärme (c) kömmt: wenn derselbe
eine sanfte (d), zähe, zur Nahrung taugliche Beschaffen-
heit an sich hat, warum soll er nicht die Frucht ernähren,
(x)

und
(o) [Spaltenumbruch] WEISS. Comm. Lit. Nor.
ann. 1740. n.
35.
(p) DEUSING beim TILLING
placent. p. 141. Eph. Nat. Cur.
Dec. II. ann. 1. obs. 154. PFIS-
TER
wenn ich nicht irre l. c.
GRAAF.
(q) Dannhirsche HARVEI p.
238.
(r) DEUSING bei dem TILING.
placent. d.
273.
(s) CARPENSIS p. CCLVII.
CCLXI. b. L BOURGEOIS L. II.
p. 68. PETSCHE sylles obs. n.
96. WEISS.
(v) STENONIUS l. c. am
Schweine, ferner REDUS beim
[Spaltenumbruch] LORENZINI p. 49. am Kalbe
WEISS l. c. am Fische LORENZI-
NI p.
49 doch besiehe, was hierauf
MONROUS antwortet. Ess. of a
Societ. at. Edimb. T. II. ad 4. p.
177. p.
23.
(y) FLEMYNG.
(z) ALDES.
(a) FLEMMING.
(b) Dies gestehet ROEDERER
NOORTWYCK p.
199.
(c) Wie solches die Bälle be-
weisen.
(d) [Spaltenumbruch] p. 193. 194. solches gestehet
auch der Antor der Gegenmeinung
VOGEL auch der erste Honig der
Bienen hat die Natur von einem
Eyweisse. SWAMMERDAM bibl.
p.
400.
(x) ALDES SWAMMERDAM
Bibl. 319. FLEMYNG Phil. trans.
ann. 1735. p.
42 jedoch nicht an
einem Hunde. Eben derselbe.

Die Frucht. XXIX. B.
Kalb (o), das Schaf (p), der Dannhirſch (q), die Voͤ-
gel (r), ihren Koth, und ſo hat auch eine menſchliche
Frucht (s), braunen Koth, den man an ſeinen Merk-
malen erkannte, in dieſem Behaͤltniſſe gelaſſen.

Es iſt nicht was ungewoͤhnliches, dergleichen Koth,
auch im Magen der Frucht zu finden (v).

Nun entſtehet kein runder Koth, nicht einmal in
dem Magen der erwachſenen Thiere. Folglich muß
dieſer Koth, welcher durch den Hintern ausgeleeret wor-
den, nunmehr durch die Straſſe des Schlundes in das
hole amnion gekommen ſeyn.

Um auch dem Zaͤnker ſelbſt keine Zweifel mehr uͤbrig
zu laſſen, ſo fuͤhren wir noch die Haare an, welche ſich
Kaͤlber ſelbſt ablecken (y), und welche alſo unter dem
Saft des amnii gemiſcht worden, man hat ſie im Ma-
gen beobachtet, ſie vermiſchten ſich mit dem Kothpeche
und Kothe (z) der Fruͤchte, und wurden zugleich mit
dem Kothe ausgefuͤhrt (a).

Wenn nun der Saft der innern Fruchthaut in den
Magen (b) und ins Gedaͤrme (c) koͤmmt: wenn derſelbe
eine ſanfte (d), zaͤhe, zur Nahrung taugliche Beſchaffen-
heit an ſich hat, warum ſoll er nicht die Frucht ernaͤhren,
(x)

und
(o) [Spaltenumbruch] WEISS. Comm. Lit. Nor.
ann. 1740. n.
35.
(p) DEUSING beim TILLING
placent. p. 141. Eph. Nat. Cur.
Dec. II. ann. 1. obſ. 154. PFIS-
TER
wenn ich nicht irre l. c.
GRAAF.
(q) Dannhirſche HARVEI p.
238.
(r) DEUSING bei dem TILING.
placent. d.
273.
(s) CARPENSIS p. CCLVII.
CCLXI. b. L BOURGEOIS L. II.
p. 68. PETSCHE ſylles obſ. n.
96. WEISS.
(v) STENONIUS l. c. am
Schweine, ferner REDUS beim
[Spaltenumbruch] LORENZINI p. 49. am Kalbe
WEISS l. c. am Fiſche LORENZI-
NI p.
49 doch beſiehe, was hierauf
MONROUS antwortet. Eſſ. of a
Societ. at. Edimb. T. II. ad 4. p.
177. p.
23.
(y) FLEMYNG.
(z) ALDES.
(a) FLEMMING.
(b) Dies geſtehet ROEDERER
NOORTWYCK p.
199.
(c) Wie ſolches die Baͤlle be-
weiſen.
(d) [Spaltenumbruch] p. 193. 194. ſolches geſtehet
auch der Antor der Gegenmeinung
VOGEL auch der erſte Honig der
Bienen hat die Natur von einem
Eyweiſſe. SWAMMERDAM bibl.
p.
400.
(x) ALDES SWAMMERDAM
Bibl. 319. FLEMYNG Phil. tranſ.
ann. 1735. p.
42 jedoch nicht an
einem Hunde. Eben derſelbe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0394" n="342"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
Kalb <note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">WEISS. Comm. Lit. Nor.<lb/>
ann. 1740. n.</hi> 35.</note>, das Schaf <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">DEUSING</hi> beim <hi rendition="#aq">TILLING<lb/>
placent. p. 141. Eph. Nat. Cur.<lb/>
Dec. II. ann. 1. ob&#x017F;. 154. PFIS-<lb/>
TER</hi> wenn ich nicht irre <hi rendition="#aq">l. c.<lb/>
GRAAF.</hi></note>, der Dannhir&#x017F;ch <note place="foot" n="(q)">Dannhir&#x017F;che <hi rendition="#aq">HARVEI p.</hi><lb/>
238.</note>, die Vo&#x0364;-<lb/>
gel <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">DEUSING</hi> bei dem <hi rendition="#aq">TILING.<lb/>
placent. d.</hi> 273.</note>, ihren Koth, und &#x017F;o hat auch eine men&#x017F;chliche<lb/>
Frucht <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">CARPENSIS p. CCLVII.<lb/>
CCLXI. b. L BOURGEOIS L. II.<lb/>
p. 68. PETSCHE &#x017F;ylles ob&#x017F;. n.<lb/>
96. WEISS.</hi></note>, braunen Koth, den man an &#x017F;einen Merk-<lb/>
malen erkannte, in die&#x017F;em Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e gela&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t nicht was ungewo&#x0364;hnliches, dergleichen Koth,<lb/>
auch im Magen der Frucht zu finden <note place="foot" n="(v)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">STENONIUS</hi> l. c.</hi> am<lb/>
Schweine, ferner <hi rendition="#aq">REDUS</hi> beim<lb/><cb/> <hi rendition="#aq">LORENZINI p.</hi> 49. am Kalbe<lb/><hi rendition="#aq">WEISS l. c.</hi> am Fi&#x017F;che <hi rendition="#aq">LORENZI-<lb/>
NI p.</hi> 49 doch be&#x017F;iehe, was hierauf<lb/><hi rendition="#aq">MONROUS</hi> antwortet. <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;. of a<lb/>
Societ. at. Edimb. T. II. ad 4. p.<lb/>
177. p.</hi> 23.</note>.</p><lb/>
              <p>Nun ent&#x017F;tehet kein runder Koth, nicht einmal in<lb/>
dem Magen der erwach&#x017F;enen Thiere. Folglich muß<lb/>
die&#x017F;er Koth, welcher durch den Hintern ausgeleeret wor-<lb/>
den, nunmehr durch die Stra&#x017F;&#x017F;e des Schlundes in das<lb/>
hole <hi rendition="#aq">amnion</hi> gekommen &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>Um auch dem Za&#x0364;nker &#x017F;elb&#x017F;t keine Zweifel mehr u&#x0364;brig<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o fu&#x0364;hren wir noch die Haare an, welche &#x017F;ich<lb/>
Ka&#x0364;lber &#x017F;elb&#x017F;t ablecken <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">FLEMYNG.</hi></note>, und welche al&#x017F;o unter dem<lb/>
Saft des <hi rendition="#aq">amnii</hi> gemi&#x017F;cht worden, man hat &#x017F;ie im Ma-<lb/>
gen beobachtet, &#x017F;ie vermi&#x017F;chten &#x017F;ich mit dem Kothpeche<lb/>
und Kothe <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">ALDES.</hi></note> der Fru&#x0364;chte, und wurden zugleich mit<lb/>
dem Kothe ausgefu&#x0364;hrt <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">FLEMMING.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Wenn nun der Saft der innern Fruchthaut in den<lb/>
Magen <note place="foot" n="(b)">Dies ge&#x017F;tehet <hi rendition="#aq">ROEDERER<lb/>
NOORTWYCK p.</hi> 199.</note> und ins Geda&#x0364;rme <note place="foot" n="(c)">Wie &#x017F;olches die Ba&#x0364;lle be-<lb/>
wei&#x017F;en.</note> ko&#x0364;mmt: wenn der&#x017F;elbe<lb/>
eine &#x017F;anfte <note place="foot" n="(d)"><cb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 193. 194. &#x017F;olches ge&#x017F;tehet<lb/>
auch der Antor der Gegenmeinung<lb/><hi rendition="#aq">VOGEL</hi> auch der er&#x017F;te Honig der<lb/>
Bienen hat die Natur von einem<lb/>
Eywei&#x017F;&#x017F;e. <hi rendition="#aq">SWAMMERDAM bibl.<lb/>
p.</hi> 400.</note>, za&#x0364;he, zur Nahrung taugliche Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit an &#x017F;ich hat, warum &#x017F;oll er nicht die Frucht erna&#x0364;hren,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/><note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">ALDES SWAMMERDAM<lb/>
Bibl. 319. FLEMYNG Phil. tran&#x017F;.<lb/>
ann. 1735. p.</hi> 42 jedoch nicht an<lb/>
einem Hunde. Eben der&#x017F;elbe.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0394] Die Frucht. XXIX. B. Kalb (o), das Schaf (p), der Dannhirſch (q), die Voͤ- gel (r), ihren Koth, und ſo hat auch eine menſchliche Frucht (s), braunen Koth, den man an ſeinen Merk- malen erkannte, in dieſem Behaͤltniſſe gelaſſen. Es iſt nicht was ungewoͤhnliches, dergleichen Koth, auch im Magen der Frucht zu finden (v). Nun entſtehet kein runder Koth, nicht einmal in dem Magen der erwachſenen Thiere. Folglich muß dieſer Koth, welcher durch den Hintern ausgeleeret wor- den, nunmehr durch die Straſſe des Schlundes in das hole amnion gekommen ſeyn. Um auch dem Zaͤnker ſelbſt keine Zweifel mehr uͤbrig zu laſſen, ſo fuͤhren wir noch die Haare an, welche ſich Kaͤlber ſelbſt ablecken (y), und welche alſo unter dem Saft des amnii gemiſcht worden, man hat ſie im Ma- gen beobachtet, ſie vermiſchten ſich mit dem Kothpeche und Kothe (z) der Fruͤchte, und wurden zugleich mit dem Kothe ausgefuͤhrt (a). Wenn nun der Saft der innern Fruchthaut in den Magen (b) und ins Gedaͤrme (c) koͤmmt: wenn derſelbe eine ſanfte (d), zaͤhe, zur Nahrung taugliche Beſchaffen- heit an ſich hat, warum ſoll er nicht die Frucht ernaͤhren, und (x) (o) WEISS. Comm. Lit. Nor. ann. 1740. n. 35. (p) DEUSING beim TILLING placent. p. 141. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 154. PFIS- TER wenn ich nicht irre l. c. GRAAF. (q) Dannhirſche HARVEI p. 238. (r) DEUSING bei dem TILING. placent. d. 273. (s) CARPENSIS p. CCLVII. CCLXI. b. L BOURGEOIS L. II. p. 68. PETSCHE ſylles obſ. n. 96. WEISS. (v) STENONIUS l. c. am Schweine, ferner REDUS beim LORENZINI p. 49. am Kalbe WEISS l. c. am Fiſche LORENZI- NI p. 49 doch beſiehe, was hierauf MONROUS antwortet. Eſſ. of a Societ. at. Edimb. T. II. ad 4. p. 177. p. 23. (y) FLEMYNG. (z) ALDES. (a) FLEMMING. (b) Dies geſtehet ROEDERER NOORTWYCK p. 199. (c) Wie ſolches die Baͤlle be- weiſen. (d) p. 193. 194. ſolches geſtehet auch der Antor der Gegenmeinung VOGEL auch der erſte Honig der Bienen hat die Natur von einem Eyweiſſe. SWAMMERDAM bibl. p. 400. (x) ALDES SWAMMERDAM Bibl. 319. FLEMYNG Phil. tranſ. ann. 1735. p. 42 jedoch nicht an einem Hunde. Eben derſelbe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/394
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/394>, abgerufen am 22.11.2024.