Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
Frucht in die Nachgeburt laufen. Die Dotterschlagader
(r) entstehet aus der Gekröseschlagader, und ihre Aeste
sind die ungemein schöne Gefässe, welche im Anfange der
Brütung auf der Haut des Dotters liegen. Diese hat
mit der Nabelgekröseader, eine Aehnlichkeit. Die linke
Nabelschlagader ist ein Fortsazz aus der linken Bekken-
schlagader (s), welche aus diesem Grunde viel breiter als
die rechte ist. Sie läuft zu der Membran hin, welche
nach der Bekleidung des Dotters nachwächst, sich aus
einem Säkkchen entwikkelt, und endlich das ganze Ey,
nach den beiden äussern Membranen der Schale über-
zieht; sie hat ziemlich viele Gefässe, und ist breiartig.
Die rechte ist ihr ähnlich, jedoch viel kleiner, und dehnt
sich kaum über die Nabelscheide hinaus (t).

§. 18.
Die Nabelblutader.

Es haben die Thiere zwo Nabelblutadern (a), es sind
diese durch die ganze Nabelschnur von einander unter-
schieden, und laufen erst bei dem Nabel in eins zusam-
men.

Die Vögel haben ihrer ebenfalls zwo, die eine kömmt
aus dem Dotter (b), und inserirt sich in die Leberader;
die andre entspringt aus der Adermembran, und wirft
sich unterhalb dem Herzen in die Holader hinein.

Der
(r) [Spaltenumbruch] MAITRE JEAN p. 264.
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10.
obs. 4. NEEDHAM c.
4. er fügt
noch eine von den Lenden hinzu,
die ich nicht kenne, wenn es nicht
eine der Nabeladern ist.
(s) NEEDHAM c. 47.
(t) Form. fer. II. p. 40.
(a) FABRIC. f. 28. 29. HO-
BOKEN secund. vit. f. 24. 25.
NICOLAI direct. vasor. p. 105.
RUYSCH Thes. IX. n. 20. SCHUL-
[Spaltenumbruch] ZE an. delig. funic. p.
10. am
Ochsen ARISTOT. L. VII. c. 8.
HOBOKEN. FABRIC.
am Dann-
hirsche. HARVEI p. 239. am
Schaafe BLAS anat. anim. p. 94.
im Wallfische RUYSCH Thes. IV.
n.
34. am Hunde WEISSER an
der Kazze, ebendas.
(b) HIGHMOR gener. p. 76.
in die Pfortader. HARVEI circ.
sang. p. 144. NEEDHAM.

Die Frucht. XXIX. B.
Frucht in die Nachgeburt laufen. Die Dotterſchlagader
(r) entſtehet aus der Gekroͤſeſchlagader, und ihre Aeſte
ſind die ungemein ſchoͤne Gefaͤſſe, welche im Anfange der
Bruͤtung auf der Haut des Dotters liegen. Dieſe hat
mit der Nabelgekroͤſeader, eine Aehnlichkeit. Die linke
Nabelſchlagader iſt ein Fortſazz aus der linken Bekken-
ſchlagader (s), welche aus dieſem Grunde viel breiter als
die rechte iſt. Sie laͤuft zu der Membran hin, welche
nach der Bekleidung des Dotters nachwaͤchſt, ſich aus
einem Saͤkkchen entwikkelt, und endlich das ganze Ey,
nach den beiden aͤuſſern Membranen der Schale uͤber-
zieht; ſie hat ziemlich viele Gefaͤſſe, und iſt breiartig.
Die rechte iſt ihr aͤhnlich, jedoch viel kleiner, und dehnt
ſich kaum uͤber die Nabelſcheide hinaus (t).

§. 18.
Die Nabelblutader.

Es haben die Thiere zwo Nabelblutadern (a), es ſind
dieſe durch die ganze Nabelſchnur von einander unter-
ſchieden, und laufen erſt bei dem Nabel in eins zuſam-
men.

Die Voͤgel haben ihrer ebenfalls zwo, die eine koͤmmt
aus dem Dotter (b), und inſerirt ſich in die Leberader;
die andre entſpringt aus der Adermembran, und wirft
ſich unterhalb dem Herzen in die Holader hinein.

Der
(r) [Spaltenumbruch] MAITRE JEAN p. 264.
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10.
obſ. 4. NEEDHAM c.
4. er fuͤgt
noch eine von den Lenden hinzu,
die ich nicht kenne, wenn es nicht
eine der Nabeladern iſt.
(s) NEEDHAM c. 47.
(t) Form. fer. II. p. 40.
(a) FABRIC. f. 28. 29. HO-
BOKEN ſecund. vit. f. 24. 25.
NICOLAI direct. vaſor. p. 105.
RUYSCH Theſ. IX. n. 20. SCHUL-
[Spaltenumbruch] ZE an. delig. funic. p.
10. am
Ochſen ARISTOT. L. VII. c. 8.
HOBOKEN. FABRIC.
am Dann-
hirſche. HARVEI p. 239. am
Schaafe BLAS anat. anim. p. 94.
im Wallfiſche RUYSCH Theſ. IV.
n.
34. am Hunde WEISSER an
der Kazze, ebendaſ.
(b) HIGHMOR gener. p. 76.
in die Pfortader. HARVEI circ.
ſang. p. 144. NEEDHAM.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0420" n="368"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
Frucht in die Nachgeburt laufen. Die Dotter&#x017F;chlagader<lb/><note place="foot" n="(r)"><cb/><hi rendition="#aq">MAITRE JEAN p. 264.<lb/>
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10.<lb/>
ob&#x017F;. 4. NEEDHAM c.</hi> 4. er fu&#x0364;gt<lb/>
noch eine von den Lenden hinzu,<lb/>
die ich nicht kenne, wenn es nicht<lb/>
eine der Nabeladern i&#x017F;t.</note> ent&#x017F;tehet aus der Gekro&#x0364;&#x017F;e&#x017F;chlagader, und ihre Ae&#x017F;te<lb/>
&#x017F;ind die ungemein &#x017F;cho&#x0364;ne Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, welche im Anfange der<lb/>
Bru&#x0364;tung auf der Haut des Dotters liegen. Die&#x017F;e hat<lb/>
mit der Nabelgekro&#x0364;&#x017F;eader, eine Aehnlichkeit. Die linke<lb/>
Nabel&#x017F;chlagader i&#x017F;t ein Fort&#x017F;azz aus der linken Bekken-<lb/>
&#x017F;chlagader <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">NEEDHAM c.</hi> 47.</note>, welche aus die&#x017F;em Grunde viel breiter als<lb/>
die rechte i&#x017F;t. Sie la&#x0364;uft zu der Membran hin, welche<lb/>
nach der Bekleidung des Dotters nachwa&#x0364;ch&#x017F;t, &#x017F;ich aus<lb/>
einem Sa&#x0364;kkchen entwikkelt, und endlich das ganze Ey,<lb/>
nach den beiden a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Membranen der Schale u&#x0364;ber-<lb/>
zieht; &#x017F;ie hat ziemlich viele Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, und i&#x017F;t breiartig.<lb/>
Die rechte i&#x017F;t ihr a&#x0364;hnlich, jedoch viel kleiner, und dehnt<lb/>
&#x017F;ich kaum u&#x0364;ber die Nabel&#x017F;cheide hinaus <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">Form. fer. II. p.</hi> 40.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 18.<lb/><hi rendition="#g">Die Nabelblutader.</hi></head><lb/>
              <p>Es haben die Thiere zwo Nabelblutadern <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">FABRIC. f. 28. 29. HO-<lb/><hi rendition="#g">BOKEN</hi> &#x017F;ecund. vit. f. 24. 25.<lb/>
NICOLAI direct. va&#x017F;or. p. 105.<lb/>
RUYSCH The&#x017F;. IX. n. 20. SCHUL-<lb/><cb/>
ZE an. delig. funic. p.</hi> 10. am<lb/>
Och&#x017F;en <hi rendition="#aq">ARISTOT. L. VII. c. 8.<lb/>
HOBOKEN. FABRIC.</hi> am Dann-<lb/>
hir&#x017F;che. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HARVEI</hi> p.</hi> 239. am<lb/>
Schaafe <hi rendition="#aq">BLAS anat. anim. p.</hi> 94.<lb/>
im Wallfi&#x017F;che <hi rendition="#aq">RUYSCH The&#x017F;. IV.<lb/>
n.</hi> 34. am Hunde <hi rendition="#aq">WEISSER</hi> an<lb/>
der Kazze, ebenda&#x017F;.</note>, es &#x017F;ind<lb/>
die&#x017F;e durch die ganze Nabel&#x017F;chnur von einander unter-<lb/>
&#x017F;chieden, und laufen er&#x017F;t bei dem Nabel in eins zu&#x017F;am-<lb/>
men.</p><lb/>
              <p>Die Vo&#x0364;gel haben ihrer ebenfalls zwo, die eine ko&#x0364;mmt<lb/>
aus dem Dotter <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">HIGHMOR gener. p.</hi> 76.<lb/>
in die Pfortader. <hi rendition="#aq">HARVEI circ.<lb/>
&#x017F;ang. p. 144. NEEDHAM.</hi></note>, und in&#x017F;erirt &#x017F;ich in die Leberader;<lb/>
die andre ent&#x017F;pringt aus der Adermembran, und wirft<lb/>
&#x017F;ich unterhalb dem Herzen in die Holader hinein.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[368/0420] Die Frucht. XXIX. B. Frucht in die Nachgeburt laufen. Die Dotterſchlagader (r) entſtehet aus der Gekroͤſeſchlagader, und ihre Aeſte ſind die ungemein ſchoͤne Gefaͤſſe, welche im Anfange der Bruͤtung auf der Haut des Dotters liegen. Dieſe hat mit der Nabelgekroͤſeader, eine Aehnlichkeit. Die linke Nabelſchlagader iſt ein Fortſazz aus der linken Bekken- ſchlagader (s), welche aus dieſem Grunde viel breiter als die rechte iſt. Sie laͤuft zu der Membran hin, welche nach der Bekleidung des Dotters nachwaͤchſt, ſich aus einem Saͤkkchen entwikkelt, und endlich das ganze Ey, nach den beiden aͤuſſern Membranen der Schale uͤber- zieht; ſie hat ziemlich viele Gefaͤſſe, und iſt breiartig. Die rechte iſt ihr aͤhnlich, jedoch viel kleiner, und dehnt ſich kaum uͤber die Nabelſcheide hinaus (t). §. 18. Die Nabelblutader. Es haben die Thiere zwo Nabelblutadern (a), es ſind dieſe durch die ganze Nabelſchnur von einander unter- ſchieden, und laufen erſt bei dem Nabel in eins zuſam- men. Die Voͤgel haben ihrer ebenfalls zwo, die eine koͤmmt aus dem Dotter (b), und inſerirt ſich in die Leberader; die andre entſpringt aus der Adermembran, und wirft ſich unterhalb dem Herzen in die Holader hinein. Der (r) MAITRE JEAN p. 264. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 10. obſ. 4. NEEDHAM c. 4. er fuͤgt noch eine von den Lenden hinzu, die ich nicht kenne, wenn es nicht eine der Nabeladern iſt. (s) NEEDHAM c. 47. (t) Form. fer. II. p. 40. (a) FABRIC. f. 28. 29. HO- BOKEN ſecund. vit. f. 24. 25. NICOLAI direct. vaſor. p. 105. RUYSCH Theſ. IX. n. 20. SCHUL- ZE an. delig. funic. p. 10. am Ochſen ARISTOT. L. VII. c. 8. HOBOKEN. FABRIC. am Dann- hirſche. HARVEI p. 239. am Schaafe BLAS anat. anim. p. 94. im Wallfiſche RUYSCH Theſ. IV. n. 34. am Hunde WEISSER an der Kazze, ebendaſ. (b) HIGHMOR gener. p. 76. in die Pfortader. HARVEI circ. ſang. p. 144. NEEDHAM.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/420
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/420>, abgerufen am 22.11.2024.