chen, er bekömmt einen Zusazz von steinartigen Theilchen, die das Blut zugeführt, und welche Ursache sind, daß nunmehr der Knochen hart und zerbrechlich wird (n).
Den achtzehnten Tag (o) öffnet sich endlich dasje- nige Blut, welches sich nur mit vieler Mühe durch den Ansazz hindurch arbeiten muste, um die Schlagadern an den Grenzen des Knochens, nach Art der Keile aus- einander zu drengen, den Weg durch die Poros der siebförmigen Platte, und führet dem Zuwachse des Knor- pels neues Blut zu (q).
Eben dieses geschiehet auch von den äussern Gefäs- sen, welche den äussersten Theil des Gliedmasses ver- sorgen.
Eben dergleichen wiederfährt aus ähnlichen Ursa- chen, auch den Knochenansäzzen. Es laufen allenthal- ben aus der durchborten Oberfläche des Kerns, aus der Nahrungsschlagader Gefässe hervor, und führen den Vorrath von erdiger Materie bei sich (p).
Die erdige Materie in dieses Kernes Mittelpuncte, und neben dem Eintritte der Narungsschlagader, bildet den Anfang zu einem neuen Knochen, welcher durch den Drukk der Gefässe in ein ausgehöltes Wesen verwandelt wird, so sich nach und nach durch das Knorpelwesen er- strekkt, so lange bis der ganze Ansazz ebenfalls knochig wird, und vermittelst des, um das Gefässesieb sich er- giessenden Erdsaftes, mit den Knochen zusammen wächst. Jndessen ist doch der Fortsazz des Ansazzes mit dem Kno- chen niemals gleich feste. Und es trennen sich die An- hängsel der Ribben leichtlich, so wie in Krankheiten, von den übrigen Knochen (r).
Jch
(n)[Spaltenumbruch]Obs. 92. Stunde 484.
(o) Stunde 408. ad 428. p. 238.
(q)p. 216. 261. &c.
(p) Von der Stunde 528. bis zum Ende.
(r) Alle sonderten sich ab im [Spaltenumbruch]
Kranken von mittlerem Alter VELSE p. 36. so schreibet auch BOERHAAVE prax. med. L. II. p. 272. von den Blattern, und entstandenem Eiter WEISE progr. V. p. 14. vom Hüftknochenkopfe,
und
Die Frucht. XXIX. B.
chen, er bekoͤmmt einen Zuſazz von ſteinartigen Theilchen, die das Blut zugefuͤhrt, und welche Urſache ſind, daß nunmehr der Knochen hart und zerbrechlich wird (n).
Den achtzehnten Tag (o) oͤffnet ſich endlich dasje- nige Blut, welches ſich nur mit vieler Muͤhe durch den Anſazz hindurch arbeiten muſte, um die Schlagadern an den Grenzen des Knochens, nach Art der Keile aus- einander zu drengen, den Weg durch die Poros der ſiebfoͤrmigen Platte, und fuͤhret dem Zuwachſe des Knor- pels neues Blut zu (q).
Eben dieſes geſchiehet auch von den aͤuſſern Gefaͤſ- ſen, welche den aͤuſſerſten Theil des Gliedmaſſes ver- ſorgen.
Eben dergleichen wiederfaͤhrt aus aͤhnlichen Urſa- chen, auch den Knochenanſaͤzzen. Es laufen allenthal- ben aus der durchborten Oberflaͤche des Kerns, aus der Nahrungsſchlagader Gefaͤſſe hervor, und fuͤhren den Vorrath von erdiger Materie bei ſich (p).
Die erdige Materie in dieſes Kernes Mittelpuncte, und neben dem Eintritte der Narungsſchlagader, bildet den Anfang zu einem neuen Knochen, welcher durch den Drukk der Gefaͤſſe in ein ausgehoͤltes Weſen verwandelt wird, ſo ſich nach und nach durch das Knorpelweſen er- ſtrekkt, ſo lange bis der ganze Anſazz ebenfalls knochig wird, und vermittelſt des, um das Gefaͤſſeſieb ſich er- gieſſenden Erdſaftes, mit den Knochen zuſammen waͤchſt. Jndeſſen iſt doch der Fortſazz des Anſazzes mit dem Kno- chen niemals gleich feſte. Und es trennen ſich die An- haͤngſel der Ribben leichtlich, ſo wie in Krankheiten, von den uͤbrigen Knochen (r).
Jch
(n)[Spaltenumbruch]Obſ. 92. Stunde 484.
(o) Stunde 408. ad 428. p. 238.
(q)p. 216. 261. &c.
(p) Von der Stunde 528. bis zum Ende.
(r) Alle ſonderten ſich ab im [Spaltenumbruch]
Kranken von mittlerem Alter VELSE p. 36. ſo ſchreibet auch BOERHAAVE prax. med. L. II. p. 272. von den Blattern, und entſtandenem Eiter WEISE progr. V. p. 14. vom Huͤftknochenkopfe,
und
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[554[556]/0608]
Die Frucht. XXIX. B.
chen, er bekoͤmmt einen Zuſazz von ſteinartigen Theilchen,
die das Blut zugefuͤhrt, und welche Urſache ſind, daß
nunmehr der Knochen hart und zerbrechlich wird (n).
Den achtzehnten Tag (o) oͤffnet ſich endlich dasje-
nige Blut, welches ſich nur mit vieler Muͤhe durch den
Anſazz hindurch arbeiten muſte, um die Schlagadern
an den Grenzen des Knochens, nach Art der Keile aus-
einander zu drengen, den Weg durch die Poros der
ſiebfoͤrmigen Platte, und fuͤhret dem Zuwachſe des Knor-
pels neues Blut zu (q).
Eben dieſes geſchiehet auch von den aͤuſſern Gefaͤſ-
ſen, welche den aͤuſſerſten Theil des Gliedmaſſes ver-
ſorgen.
Eben dergleichen wiederfaͤhrt aus aͤhnlichen Urſa-
chen, auch den Knochenanſaͤzzen. Es laufen allenthal-
ben aus der durchborten Oberflaͤche des Kerns, aus der
Nahrungsſchlagader Gefaͤſſe hervor, und fuͤhren den
Vorrath von erdiger Materie bei ſich (p).
Die erdige Materie in dieſes Kernes Mittelpuncte,
und neben dem Eintritte der Narungsſchlagader, bildet
den Anfang zu einem neuen Knochen, welcher durch den
Drukk der Gefaͤſſe in ein ausgehoͤltes Weſen verwandelt
wird, ſo ſich nach und nach durch das Knorpelweſen er-
ſtrekkt, ſo lange bis der ganze Anſazz ebenfalls knochig
wird, und vermittelſt des, um das Gefaͤſſeſieb ſich er-
gieſſenden Erdſaftes, mit den Knochen zuſammen waͤchſt.
Jndeſſen iſt doch der Fortſazz des Anſazzes mit dem Kno-
chen niemals gleich feſte. Und es trennen ſich die An-
haͤngſel der Ribben leichtlich, ſo wie in Krankheiten, von
den uͤbrigen Knochen (r).
Jch
(n)
Obſ. 92. Stunde 484.
(o) Stunde 408. ad 428. p. 238.
(q) p. 216. 261. &c.
(p) Von der Stunde 528. bis
zum Ende.
(r) Alle ſonderten ſich ab im
Kranken von mittlerem Alter
VELSE p. 36. ſo ſchreibet auch
BOERHAAVE prax. med. L. II.
p. 272. von den Blattern, und
entſtandenem Eiter WEISE progr.
V. p. 14. vom Huͤftknochenkopfe,
und
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 554[556]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/608>, abgerufen am 22.11.2024.
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