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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
wenn derselbe das erstemal sichtbar zu werden anfängt.
Niemals zeiget sich die zarte Frucht, daß nicht zu glei-
cher Zeit der Kopf ein Haupttheil von ihr seyn sollte.
Gleich alt mit selbigem, ist die säbelförmige Figur, als
der übrige Theil von der zarten Frucht (bb).

§. 38.
Der Kopf.

Anfänglich ist der Kopf eine häutige Blase. Diese
Bewandnis hat es noch ziemlich lange damit (a). An
einer reifen Frucht ist meist alles hart, aber dennoch in
viele Häute, oder Knorpel, abgetheilt (b). Als das
vornehmste Stükk zeiget sich dasjenige, was man den
Pulsirquell (c), oder die Fontanelle zu nennen gewohnt,
es ist dieses eine leere Stelle zwischen den Stirnknochen,
und den daran stossenden Knochen des Vorderhauptes.

Es beschreibet diese membranöse Stelle der Hirn-
schale eine langgeschobene Raute, der vordere Winkel
derselben, welcher sehr spizze ist, läufet zwischen den, ziem-
lich langen Knochen der Stirn in die Pfeilnacht fort,

so
(bb) [Spaltenumbruch] An einer Hündin den drit-
ten Tag BRENDEL praeexistentia
setus p.
38. dieses ist zu viel.
(a) Jn der dritten Woche ist
der Kopf eine Membran KER-
KRING c.
4. und bis zum Tage 40.
LITRRE Mem. de 1702. Gegen
den 42 Tag ist der Kopf fast ganz
häutig BOEHMER osteol. T. I.
f.
3. 4. 5. den zweeten Monat DU-
TOY de spin. ventos. p.
10. in
einigen wenigen Wochen DIEMER-
BROECK p.
183. vergleichet die
Kupfer des BOEHMER t. 1. f. 4.
5. wo man etwas knochiges bei-
fügt, ich sahe es am Hühnchen,
und an einer zoll langen Frucht
Form. du poulet. p. 49. am Ka-
ninchen und Schafe war der Kopf
[Spaltenumbruch] durchsichtig und membranöse
GRAAF p. 323. Jm andern Mo-
nate ist der Kopf membranöse RIO-
LAN p.
411. Jn sehr langer Zeit
BOEHMER t. 1. f. 1. 2. Jm vier-
ten Monate fast häutig, und der
Hinterkopf knorplig HARVEI p.
185. Jn diesem Alter ist eine leder-
artige Membran statt der Hirn-
schale COSMOPOLIT p. 97. auch
im sechsten Monat ist das cranium
weich, wie ein Knorpel ROED.
beim ALBERTI Med. leg. p. 729.
(b) Dieses Stükk ist desto grös-
ser, je jünger die Frucht BOEH-
MER ic. t.
1. 2. gedoppelt mal
grösser ROEDER.
(c) NESBIT t. 1. f. 1. BOEH-
MER t. 2. f.
1.

Die Frucht. XXIX. B.
wenn derſelbe das erſtemal ſichtbar zu werden anfaͤngt.
Niemals zeiget ſich die zarte Frucht, daß nicht zu glei-
cher Zeit der Kopf ein Haupttheil von ihr ſeyn ſollte.
Gleich alt mit ſelbigem, iſt die ſaͤbelfoͤrmige Figur, als
der uͤbrige Theil von der zarten Frucht (bb).

§. 38.
Der Kopf.

Anfaͤnglich iſt der Kopf eine haͤutige Blaſe. Dieſe
Bewandnis hat es noch ziemlich lange damit (a). An
einer reifen Frucht iſt meiſt alles hart, aber dennoch in
viele Haͤute, oder Knorpel, abgetheilt (b). Als das
vornehmſte Stuͤkk zeiget ſich dasjenige, was man den
Pulſirquell (c), oder die Fontanelle zu nennen gewohnt,
es iſt dieſes eine leere Stelle zwiſchen den Stirnknochen,
und den daran ſtoſſenden Knochen des Vorderhauptes.

Es beſchreibet dieſe membranoͤſe Stelle der Hirn-
ſchale eine langgeſchobene Raute, der vordere Winkel
derſelben, welcher ſehr ſpizze iſt, laͤufet zwiſchen den, ziem-
lich langen Knochen der Stirn in die Pfeilnacht fort,

ſo
(bb) [Spaltenumbruch] An einer Huͤndin den drit-
ten Tag BRENDEL praeexiſtentia
ſetus p.
38. dieſes iſt zu viel.
(a) Jn der dritten Woche iſt
der Kopf eine Membran KER-
KRING c.
4. und bis zum Tage 40.
LITRRE Mem. de 1702. Gegen
den 42 Tag iſt der Kopf faſt ganz
haͤutig BOEHMER oſteol. T. I.
f.
3. 4. 5. den zweeten Monat DU-
TOY de ſpin. ventoſ. p.
10. in
einigen wenigen Wochen DIEMER-
BROECK p.
183. vergleichet die
Kupfer des BOEHMER t. 1. f. 4.
5. wo man etwas knochiges bei-
fuͤgt, ich ſahe es am Huͤhnchen,
und an einer zoll langen Frucht
Form. du poulet. p. 49. am Ka-
ninchen und Schafe war der Kopf
[Spaltenumbruch] durchſichtig und membranoͤſe
GRAAF p. 323. Jm andern Mo-
nate iſt der Kopf membranoͤſe RIO-
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411. Jn ſehr langer Zeit
BOEHMER t. 1. f. 1. 2. Jm vier-
ten Monate faſt haͤutig, und der
Hinterkopf knorplig HARVEI p.
185. Jn dieſem Alter iſt eine leder-
artige Membran ſtatt der Hirn-
ſchale COSMOPOLIT p. 97. auch
im ſechſten Monat iſt das cranium
weich, wie ein Knorpel ROED.
beim ALBERTI Med. leg. p. 729.
(b) Dieſes Stuͤkk iſt deſto groͤſ-
ſer, je juͤnger die Frucht BOEH-
MER ic. t.
1. 2. gedoppelt mal
groͤſſer ROEDER.
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1.
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[596[598]/0650] Die Frucht. XXIX. B. wenn derſelbe das erſtemal ſichtbar zu werden anfaͤngt. Niemals zeiget ſich die zarte Frucht, daß nicht zu glei- cher Zeit der Kopf ein Haupttheil von ihr ſeyn ſollte. Gleich alt mit ſelbigem, iſt die ſaͤbelfoͤrmige Figur, als der uͤbrige Theil von der zarten Frucht (bb). §. 38. Der Kopf. Anfaͤnglich iſt der Kopf eine haͤutige Blaſe. Dieſe Bewandnis hat es noch ziemlich lange damit (a). An einer reifen Frucht iſt meiſt alles hart, aber dennoch in viele Haͤute, oder Knorpel, abgetheilt (b). Als das vornehmſte Stuͤkk zeiget ſich dasjenige, was man den Pulſirquell (c), oder die Fontanelle zu nennen gewohnt, es iſt dieſes eine leere Stelle zwiſchen den Stirnknochen, und den daran ſtoſſenden Knochen des Vorderhauptes. Es beſchreibet dieſe membranoͤſe Stelle der Hirn- ſchale eine langgeſchobene Raute, der vordere Winkel derſelben, welcher ſehr ſpizze iſt, laͤufet zwiſchen den, ziem- lich langen Knochen der Stirn in die Pfeilnacht fort, ſo (bb) An einer Huͤndin den drit- ten Tag BRENDEL praeexiſtentia ſetus p. 38. dieſes iſt zu viel. (a) Jn der dritten Woche iſt der Kopf eine Membran KER- KRING c. 4. und bis zum Tage 40. LITRRE Mem. de 1702. Gegen den 42 Tag iſt der Kopf faſt ganz haͤutig BOEHMER oſteol. T. I. f. 3. 4. 5. den zweeten Monat DU- TOY de ſpin. ventoſ. p. 10. in einigen wenigen Wochen DIEMER- BROECK p. 183. vergleichet die Kupfer des BOEHMER t. 1. f. 4. 5. wo man etwas knochiges bei- fuͤgt, ich ſahe es am Huͤhnchen, und an einer zoll langen Frucht Form. du poulet. p. 49. am Ka- ninchen und Schafe war der Kopf durchſichtig und membranoͤſe GRAAF p. 323. Jm andern Mo- nate iſt der Kopf membranoͤſe RIO- LAN p. 411. Jn ſehr langer Zeit BOEHMER t. 1. f. 1. 2. Jm vier- ten Monate faſt haͤutig, und der Hinterkopf knorplig HARVEI p. 185. Jn dieſem Alter iſt eine leder- artige Membran ſtatt der Hirn- ſchale COSMOPOLIT p. 97. auch im ſechſten Monat iſt das cranium weich, wie ein Knorpel ROED. beim ALBERTI Med. leg. p. 729. (b) Dieſes Stuͤkk iſt deſto groͤſ- ſer, je juͤnger die Frucht BOEH- MER ic. t. 1. 2. gedoppelt mal groͤſſer ROEDER. (c) NESBIT t. 1. f. 1. BOEH- MER t. 2. f. 1.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 596[598]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/650>, abgerufen am 22.11.2024.