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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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IV. Abs. Das Leben der Frucht.
Malabarenweiber schmale Kiefer (i), die Kalmuken ei-
nen vierekkigen Kopf (k), die Türken einen runden (l),
und die Algonquien (m). Vesalius redet von Köpfen,
die an den Ohren vorgerükkt sind (n), so wie von über-
zwerch breiten Köpfen (o), und von andern Figuren
mehr (p).

Das Gehirn ist in der Frucht flüßig (p*), nachge-
hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der
Geburt nicht so beschaffen, daß es seine Figur behalten,
oder zum Herumzeigen aufbehalten werden könnte.

Das Gehirn ist diejenige Materie, welche die Bla-
sen an dem Kopfe (r) eines Hühnchens (s) anfüllt, de-
ren fünf da sind, wenn sie bereits vollkommen geworden;
die erste Blase ist dem kleinen Gehirne, die andere und
dritte dem Gehirne gewiedmet, so wie die eine vordere
ungepaarte, die Schnabelblasen, oder die zwo lezzte Bla-
sen gehören den Naselöchern. Diese fehlen dem Men-
schen, denn dieser hat niemals mehr, als drei Blasen.

Jn der Frucht ist das Gehirn anfangs gros, indem
es nach der Ausbildung des Rükkenmarkes, denen voll-

stän-
(i) [Spaltenumbruch] Ibid.
(k) FISCHER mod. quo sc.
ossa accom. p.
24. fast keine Stirn.
(l) CARDAN variet. rer. L.
VIII.
(m) CHARLEVOIX franc. sep-
tentr. T. III. p.
224. diese Köpfe
werden durch die Kunst wieder
anders gebildet.
(n) FABR. corp. hum. L. I.
c.
5.
(o) Obs. fallop. exam.
(p) Conf. FISCHER. HU-
NAULD. Mem. de l'Acad.
1740.
& 1723.
(p*) Stunde 115. 144.
(q) Und weich KUHLEMAN
Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2.
f.
1. flüßig im dritten Monate
COSMOPOLITA p. 97. einem
coagulo gleich HARVEI p. 182.
[Spaltenumbruch] 234. VENETTE im vierten Mo-
nate, und den funfzigsten Tag
HARVEI exerc. 68. im vierten
Monate etwas feste FLEISCH-
MAN de dura matre n.
6.
(r) Form. fet. I. p. 44. &c.
(s) Auch MALPIGHI form.
pull. p.
8. zwei im Dachsen MA-
JOR memor. anat.
drei den vier-
ten Tag HIGMOR gener. drei im
Hunde PICCOLHOMIN p. 250.
drei hat im Jahrhunderte XV. &
XVI. BERENGARIUS. CARPEN-
SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR-
GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384.
DRELINCOURT. advers. dogm.
V. HARVEI p.
56. 232. drei hat
MALPIGH. posth. p. 86. vier
HARVEI p. 57. den fünften Tag
mit der carina. Vier SNAPE p. 21.

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
Malabarenweiber ſchmale Kiefer (i), die Kalmuken ei-
nen vierekkigen Kopf (k), die Tuͤrken einen runden (l),
und die Algonquien (m). Veſalius redet von Koͤpfen,
die an den Ohren vorgeruͤkkt ſind (n), ſo wie von uͤber-
zwerch breiten Koͤpfen (o), und von andern Figuren
mehr (p).

Das Gehirn iſt in der Frucht fluͤßig (p*), nachge-
hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der
Geburt nicht ſo beſchaffen, daß es ſeine Figur behalten,
oder zum Herumzeigen aufbehalten werden koͤnnte.

Das Gehirn iſt diejenige Materie, welche die Bla-
ſen an dem Kopfe (r) eines Huͤhnchens (s) anfuͤllt, de-
ren fuͤnf da ſind, wenn ſie bereits vollkommen geworden;
die erſte Blaſe iſt dem kleinen Gehirne, die andere und
dritte dem Gehirne gewiedmet, ſo wie die eine vordere
ungepaarte, die Schnabelblaſen, oder die zwo lezzte Bla-
ſen gehoͤren den Naſeloͤchern. Dieſe fehlen dem Men-
ſchen, denn dieſer hat niemals mehr, als drei Blaſen.

Jn der Frucht iſt das Gehirn anfangs gros, indem
es nach der Ausbildung des Ruͤkkenmarkes, denen voll-

ſtaͤn-
(i) [Spaltenumbruch] Ibid.
(k) FISCHER mod. quo ſc.
oſſa accom. p.
24. faſt keine Stirn.
(l) CARDAN variet. rer. L.
VIII.
(m) CHARLEVOIX franc. ſep-
tentr. T. III. p.
224. dieſe Koͤpfe
werden durch die Kunſt wieder
anders gebildet.
(n) FABR. corp. hum. L. I.
c.
5.
(o) Obſ. fallop. exam.
(p) Conf. FISCHER. HU-
NAULD. Mem. de l’Acad.
1740.
& 1723.
(p*) Stunde 115. 144.
(q) Und weich KUHLEMAN
Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2.
f.
1. fluͤßig im dritten Monate
COSMOPOLITA p. 97. einem
coagulo gleich HARVEI p. 182.
[Spaltenumbruch] 234. VENETTE im vierten Mo-
nate, und den funfzigſten Tag
HARVEI exerc. 68. im vierten
Monate etwas feſte FLEISCH-
MAN de dura matre n.
6.
(r) Form. fet. I. p. 44. &c.
(s) Auch MALPIGHI form.
pull. p.
8. zwei im Dachſen MA-
JOR memor. anat.
drei den vier-
ten Tag HIGMOR gener. drei im
Hunde PICCOLHOMIN p. 250.
drei hat im Jahrhunderte XV. &
XVI. BERENGARIUS. CARPEN-
SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR-
GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384.
DRELINCOURT. adverſ. dogm.
V. HARVEI p.
56. 232. drei hat
MALPIGH. poſth. p. 86. vier
HARVEI p. 57. den fuͤnften Tag
mit der carina. Vier SNAPE p. 21.
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[601[603]/0655] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. Malabarenweiber ſchmale Kiefer (i), die Kalmuken ei- nen vierekkigen Kopf (k), die Tuͤrken einen runden (l), und die Algonquien (m). Veſalius redet von Koͤpfen, die an den Ohren vorgeruͤkkt ſind (n), ſo wie von uͤber- zwerch breiten Koͤpfen (o), und von andern Figuren mehr (p). Das Gehirn iſt in der Frucht fluͤßig (p*), nachge- hens weich, breiartig (q), und auch gegen die Zeiten der Geburt nicht ſo beſchaffen, daß es ſeine Figur behalten, oder zum Herumzeigen aufbehalten werden koͤnnte. Das Gehirn iſt diejenige Materie, welche die Bla- ſen an dem Kopfe (r) eines Huͤhnchens (s) anfuͤllt, de- ren fuͤnf da ſind, wenn ſie bereits vollkommen geworden; die erſte Blaſe iſt dem kleinen Gehirne, die andere und dritte dem Gehirne gewiedmet, ſo wie die eine vordere ungepaarte, die Schnabelblaſen, oder die zwo lezzte Bla- ſen gehoͤren den Naſeloͤchern. Dieſe fehlen dem Men- ſchen, denn dieſer hat niemals mehr, als drei Blaſen. Jn der Frucht iſt das Gehirn anfangs gros, indem es nach der Ausbildung des Ruͤkkenmarkes, denen voll- ſtaͤn- (i) Ibid. (k) FISCHER mod. quo ſc. oſſa accom. p. 24. faſt keine Stirn. (l) CARDAN variet. rer. L. VIII. (m) CHARLEVOIX franc. ſep- tentr. T. III. p. 224. dieſe Koͤpfe werden durch die Kunſt wieder anders gebildet. (n) FABR. corp. hum. L. I. c. 5. (o) Obſ. fallop. exam. (p) Conf. FISCHER. HU- NAULD. Mem. de l’Acad. 1740. & 1723. (p*) Stunde 115. 144. (q) Und weich KUHLEMAN Tag 30. p. 53. & 40. p. 54. t. 2. f. 1. fluͤßig im dritten Monate COSMOPOLITA p. 97. einem coagulo gleich HARVEI p. 182. 234. VENETTE im vierten Mo- nate, und den funfzigſten Tag HARVEI exerc. 68. im vierten Monate etwas feſte FLEISCH- MAN de dura matre n. 6. (r) Form. fet. I. p. 44. &c. (s) Auch MALPIGHI form. pull. p. 8. zwei im Dachſen MA- JOR memor. anat. drei den vier- ten Tag HIGMOR gener. drei im Hunde PICCOLHOMIN p. 250. drei hat im Jahrhunderte XV. & XVI. BERENGARIUS. CARPEN- SIS F. PLATER p. 238. L. BOUR- GEOIS p. 16. RIOLANUS p. 384. DRELINCOURT. adverſ. dogm. V. HARVEI p. 56. 232. drei hat MALPIGH. poſth. p. 86. vier HARVEI p. 57. den fuͤnften Tag mit der carina. Vier SNAPE p. 21.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 601[603]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/655>, abgerufen am 22.11.2024.