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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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IV. Abs. Das Leben der Frucht.
ger (d). Jch habe die peristaltische Bewegung an dem
Hühnchen den vierzehnten Tag wahrgenommen.

Der Unterscheid der dikken Därme ist an sich viel-
fach (e). Sie sind weniger breit (f), ohne deutliche
Bänder (g) und nicht dreiekkig (h).

Es unterscheidet sich auch der Anfang des Blind-
darms (i) dadurch offenbar, daß er sich an der Frucht,
wie ein abnehmender Kegel, zu einem Anhängsel ver-
dünnt: und daß er dieses Anhängsel aus der Mitte sei-
ner Breite heraustreibet. Es ist nicht viel weiter, als
im erwachsenen Menschen, unb nach Proportion des
Blinddarmes (l).

Man findet in dem ganzen dikken Gedärme, und
so gar im Anhängsel selbst (m), so wie im Krumm-
darme (n) und im Magen (o) einen besondern Koth,
welcher wie eine Salbe anzusehen, und dunkelgrün ist.
Aristoteles will ihn weis gesehen haben (p). Es ist
derselbe ohne Bitterkeit (q).

Man weis seinen Ursprung nicht gewis. Einige
leiten ihn von dem Wasser des amnii (r) her, ich lese aber
(k)

auch,
(d) [Spaltenumbruch] MARCHETT p. 55. HIR-
CHELL n.
13. siebenmal länger
als ihr Körper VESLING c. 8.
lang 20 Fus in einer Frucht RID-
LEY obs.
an einer Pferdefrucht
251/2 Fus, da die ganze Frucht war
34 Zoll BUFFON IV. p. 335. an
einem Kalbe waren sie lang 651/2
Fus Idem p. 508.
(e) L. XXIV.
(f) Ibid. p. 7.
(g) Ibid.
(h) Ibid. p. 133.
(i) Ibid. p. 116.
(l) MORGAGN. epist. XIV.
n.
39.
(m) Epist. ad WORM p. 575.
LINDEN physiol. reform. p.
53.
[Spaltenumbruch] MOLINETT Sonsten leer HAR-
VEI p. 185. Act. mar. Balth. ann.
1690. p.
20. blind am Kalbe AL-
DES p.
23.
(n) VALENTIN Pandect. Med.
Leg. p. 67. DRELINCOURT
Perioch
47.
(o) Epist. ad WORM ibid. nach
der Geburt durch Erbrechen wegge-
geben MAURICEAU obs 30. der
Mund davon voll, und die Frucht
fast erstikkt. PORTAL p. 207.
(p) Hist. L. VII. c. 10.
(q) Ohne einen Geschmack AL-
DES p.
21. sei ditter gewesen Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. obs.

282. wird aber von den Mutter-
thieren weggegeben. Jn der Frucht
ist die Galle nicht bitter.
(r) LOESEKE physiol. p. 310.
(k) TREW de different. p. 77.
78.
Q q 2

IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
ger (d). Jch habe die periſtaltiſche Bewegung an dem
Huͤhnchen den vierzehnten Tag wahrgenommen.

Der Unterſcheid der dikken Daͤrme iſt an ſich viel-
fach (e). Sie ſind weniger breit (f), ohne deutliche
Baͤnder (g) und nicht dreiekkig (h).

Es unterſcheidet ſich auch der Anfang des Blind-
darms (i) dadurch offenbar, daß er ſich an der Frucht,
wie ein abnehmender Kegel, zu einem Anhaͤngſel ver-
duͤnnt: und daß er dieſes Anhaͤngſel aus der Mitte ſei-
ner Breite heraustreibet. Es iſt nicht viel weiter, als
im erwachſenen Menſchen, unb nach Proportion des
Blinddarmes (l).

Man findet in dem ganzen dikken Gedaͤrme, und
ſo gar im Anhaͤngſel ſelbſt (m), ſo wie im Krumm-
darme (n) und im Magen (o) einen beſondern Koth,
welcher wie eine Salbe anzuſehen, und dunkelgruͤn iſt.
Ariſtoteles will ihn weis geſehen haben (p). Es iſt
derſelbe ohne Bitterkeit (q).

Man weis ſeinen Urſprung nicht gewis. Einige
leiten ihn von dem Waſſer des amnii (r) her, ich leſe aber
(k)

auch,
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(e) L. XXIV.
(f) Ibid. p. 7.
(g) Ibid.
(h) Ibid. p. 133.
(i) Ibid. p. 116.
(l) MORGAGN. epiſt. XIV.
n.
39.
(m) Epiſt. ad WORM p. 575.
LINDEN phyſiol. reform. p.
53.
[Spaltenumbruch] MOLINETT Sonſten leer HAR-
VEI p. 185. Act. mar. Balth. ann.
1690. p.
20. blind am Kalbe AL-
DES p.
23.
(n) VALENTIN Pandect. Med.
Leg. p. 67. DRELINCOURT
Perioch
47.
(o) Epiſt. ad WORM ibid. nach
der Geburt durch Erbrechen wegge-
geben MAURICEAU obſ 30. der
Mund davon voll, und die Frucht
faſt erſtikkt. PORTAL p. 207.
(p) Hiſt. L. VII. c. 10.
(q) Ohne einen Geſchmack AL-
DES p.
21. ſei ditter geweſen Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. obſ.

282. wird aber von den Mutter-
thieren weggegeben. Jn der Frucht
iſt die Galle nicht bitter.
(r) LOESEKE phyſiol. p. 310.
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[609[611]/0663] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. ger (d). Jch habe die periſtaltiſche Bewegung an dem Huͤhnchen den vierzehnten Tag wahrgenommen. Der Unterſcheid der dikken Daͤrme iſt an ſich viel- fach (e). Sie ſind weniger breit (f), ohne deutliche Baͤnder (g) und nicht dreiekkig (h). Es unterſcheidet ſich auch der Anfang des Blind- darms (i) dadurch offenbar, daß er ſich an der Frucht, wie ein abnehmender Kegel, zu einem Anhaͤngſel ver- duͤnnt: und daß er dieſes Anhaͤngſel aus der Mitte ſei- ner Breite heraustreibet. Es iſt nicht viel weiter, als im erwachſenen Menſchen, unb nach Proportion des Blinddarmes (l). Man findet in dem ganzen dikken Gedaͤrme, und ſo gar im Anhaͤngſel ſelbſt (m), ſo wie im Krumm- darme (n) und im Magen (o) einen beſondern Koth, welcher wie eine Salbe anzuſehen, und dunkelgruͤn iſt. Ariſtoteles will ihn weis geſehen haben (p). Es iſt derſelbe ohne Bitterkeit (q). Man weis ſeinen Urſprung nicht gewis. Einige leiten ihn von dem Waſſer des amnii (r) her, ich leſe aber auch, (k) (d) MARCHETT p. 55. HIR- CHELL n. 13. ſiebenmal laͤnger als ihr Koͤrper VESLING c. 8. lang 20 Fus in einer Frucht RID- LEY obſ. an einer Pferdefrucht 25½ Fus, da die ganze Frucht war 34 Zoll BUFFON IV. p. 335. an einem Kalbe waren ſie lang 65½ Fus Idem p. 508. (e) L. XXIV. (f) Ibid. p. 7. (g) Ibid. (h) Ibid. p. 133. (i) Ibid. p. 116. (l) MORGAGN. epiſt. XIV. n. 39. (m) Epiſt. ad WORM p. 575. LINDEN phyſiol. reform. p. 53. MOLINETT Sonſten leer HAR- VEI p. 185. Act. mar. Balth. ann. 1690. p. 20. blind am Kalbe AL- DES p. 23. (n) VALENTIN Pandect. Med. Leg. p. 67. DRELINCOURT Perioch 47. (o) Epiſt. ad WORM ibid. nach der Geburt durch Erbrechen wegge- geben MAURICEAU obſ 30. der Mund davon voll, und die Frucht faſt erſtikkt. PORTAL p. 207. (p) Hiſt. L. VII. c. 10. (q) Ohne einen Geſchmack AL- DES p. 21. ſei ditter geweſen Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. obſ. 282. wird aber von den Mutter- thieren weggegeben. Jn der Frucht iſt die Galle nicht bitter. (r) LOESEKE phyſiol. p. 310. (k) TREW de different. p. 77. 78. Q q 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 609[611]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/663>, abgerufen am 28.06.2024.