drükkt (t), daß selbige gegen die rechte Seite hol, linker Seits aber von dem Stosse, des dahin strömenden Blu- tes getroffen wird: sie würde aber gegen den rechten Si- nus convex werden, wofern das Blut von der linken Seite zu strömete.
Es bleibe das eirunde Loch auch in der Frucht, von der rechten Seite her länger offen, und verstopfe sich an der linken Seite früher, ja es sei dasselbe an der rechten Seite breiter (v). Es wären aber diejenige Röhrchen, welche von dem eirunden Loche übrig bleiben, und bei Menschen, noch lange nach der Geburt, als Ueberbleib- sel davon gesehen werden, so kegelförmig beschaffen (x), daß sie gegen den rechten Sinus zu weit, gegen den lin- ken zu aber, entweder enger (y), oder endlich gar blind würden. Daraus könne man schliessen, daß das, von der rechten Seite her kommende Blut, diese Röhrchen offen erhalten hätten, indessen daß das Blut von der lin- ken Seite so wenig anschlüge, daß das Röhrchen an die- ser Stelle vielmehr zuwüchse. Man könnte noch, ver- möge unserer wiederholten Anmerkungen, diesem beifü- gen, daß diese kleine Mündungen, hinter dem obern Bogen des eiförmigen Ringes liegen, und daß das Blut, wofern solches von der linken Seite her käme, auf die- sen Bogen los dringen würde: indem sie, dem von der rechten Seite kommenden Blute einen freien Gang dar- bieten, und diese Gemeinschaft zwischen dem Ringe, und der Klappe, frei ist. So hätte auch eine, rechter Seits angewachsene Klappe, das eirunde Loch unnüzze gemacht, wenn das Blut von der linken Seite, nicht aber so, wenn es von der rechten Seite angekommen wäre.
Die
(t)[Spaltenumbruch]I. c. nostr. valv. EUSTACH 10. VERHEYEN L. II. p. 375.
(v)VERHEYEN ibid. & Lettre p. 16.
(x)MORGAGN. advers. V. p. 24. f. 4. WEITBRECHT Comm. [Spaltenumbruch]
Acad. Petrop. T. IV. p. 264. VER- HEYEN p. 375.
(y) Sei da jegen an der linken Seite breiter LITTRE Mem. de 1699. p. 47.
Die Frucht. XXIX. B.
druͤkkt (t), daß ſelbige gegen die rechte Seite hol, linker Seits aber von dem Stoſſe, des dahin ſtroͤmenden Blu- tes getroffen wird: ſie wuͤrde aber gegen den rechten Si- nus convex werden, wofern das Blut von der linken Seite zu ſtroͤmete.
Es bleibe das eirunde Loch auch in der Frucht, von der rechten Seite her laͤnger offen, und verſtopfe ſich an der linken Seite fruͤher, ja es ſei daſſelbe an der rechten Seite breiter (v). Es waͤren aber diejenige Roͤhrchen, welche von dem eirunden Loche uͤbrig bleiben, und bei Menſchen, noch lange nach der Geburt, als Ueberbleib- ſel davon geſehen werden, ſo kegelfoͤrmig beſchaffen (x), daß ſie gegen den rechten Sinus zu weit, gegen den lin- ken zu aber, entweder enger (y), oder endlich gar blind wuͤrden. Daraus koͤnne man ſchlieſſen, daß das, von der rechten Seite her kommende Blut, dieſe Roͤhrchen offen erhalten haͤtten, indeſſen daß das Blut von der lin- ken Seite ſo wenig anſchluͤge, daß das Roͤhrchen an die- ſer Stelle vielmehr zuwuͤchſe. Man koͤnnte noch, ver- moͤge unſerer wiederholten Anmerkungen, dieſem beifuͤ- gen, daß dieſe kleine Muͤndungen, hinter dem obern Bogen des eifoͤrmigen Ringes liegen, und daß das Blut, wofern ſolches von der linken Seite her kaͤme, auf die- ſen Bogen los dringen wuͤrde: indem ſie, dem von der rechten Seite kommenden Blute einen freien Gang dar- bieten, und dieſe Gemeinſchaft zwiſchen dem Ringe, und der Klappe, frei iſt. So haͤtte auch eine, rechter Seits angewachſene Klappe, das eirunde Loch unnuͤzze gemacht, wenn das Blut von der linken Seite, nicht aber ſo, wenn es von der rechten Seite angekommen waͤre.
Die
(t)[Spaltenumbruch]I. c. noſtr. valv. EUSTACH 10. VERHEYEN L. II. p. 375.
(v)VERHEYEN ibid. & Lettre p. 16.
(x)MORGAGN. adverſ. V. p. 24. f. 4. WEITBRECHT Comm. [Spaltenumbruch]
Acad. Petrop. T. IV. p. 264. VER- HEYEN p. 375.
(y) Sei da jegen an der linken Seite breiter LITTRE Mem. de 1699. p. 47.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0702"n="648[650]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
druͤkkt <noteplace="foot"n="(t)"><cb/><hirendition="#aq">I. c. noſtr. valv. EUSTACH<lb/>
10. VERHEYEN L. II. p.</hi> 375.</note>, daß ſelbige gegen die rechte Seite hol, linker<lb/>
Seits aber von dem Stoſſe, des dahin ſtroͤmenden Blu-<lb/>
tes getroffen wird: ſie wuͤrde aber gegen den rechten Si-<lb/>
nus convex werden, wofern das Blut von der linken<lb/>
Seite zu ſtroͤmete.</p><lb/><p>Es bleibe das eirunde Loch auch in der Frucht, von<lb/>
der rechten Seite her laͤnger offen, und verſtopfe ſich an<lb/>
der linken Seite fruͤher, ja es ſei daſſelbe an der rechten<lb/>
Seite breiter <noteplace="foot"n="(v)"><hirendition="#aq">VERHEYEN ibid. & Lettre<lb/>
p.</hi> 16.</note>. Es waͤren aber diejenige Roͤhrchen,<lb/>
welche von dem eirunden Loche uͤbrig bleiben, und bei<lb/>
Menſchen, noch lange nach der Geburt, als Ueberbleib-<lb/>ſel davon geſehen werden, ſo kegelfoͤrmig beſchaffen <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">MORGAGN. adverſ. V. p.<lb/>
24. f. 4. WEITBRECHT Comm.<lb/><cb/>
Acad. Petrop. T. IV. p. 264. VER-<lb/>
HEYEN p.</hi> 375.</note>,<lb/>
daß ſie gegen den rechten Sinus zu weit, gegen den lin-<lb/>
ken zu aber, entweder enger <noteplace="foot"n="(y)">Sei da jegen an der linken<lb/>
Seite breiter <hirendition="#aq">LITTRE Mem. de<lb/>
1699. p.</hi> 47.</note>, oder endlich gar blind<lb/>
wuͤrden. Daraus koͤnne man ſchlieſſen, daß das, von<lb/>
der rechten Seite her kommende Blut, dieſe Roͤhrchen<lb/>
offen erhalten haͤtten, indeſſen daß das Blut von der lin-<lb/>
ken Seite ſo wenig anſchluͤge, daß das Roͤhrchen an die-<lb/>ſer Stelle vielmehr zuwuͤchſe. Man koͤnnte noch, ver-<lb/>
moͤge unſerer wiederholten Anmerkungen, dieſem beifuͤ-<lb/>
gen, daß dieſe kleine Muͤndungen, hinter dem obern<lb/>
Bogen des eifoͤrmigen Ringes liegen, und daß das Blut,<lb/>
wofern ſolches von der linken Seite her kaͤme, auf die-<lb/>ſen Bogen los dringen wuͤrde: indem ſie, dem von der<lb/>
rechten Seite kommenden Blute einen freien Gang dar-<lb/>
bieten, und dieſe Gemeinſchaft zwiſchen dem Ringe, und<lb/>
der Klappe, frei iſt. So haͤtte auch eine, rechter Seits<lb/>
angewachſene Klappe, das eirunde Loch unnuͤzze gemacht,<lb/>
wenn das Blut von der linken Seite, nicht aber ſo,<lb/>
wenn es von der rechten Seite angekommen waͤre.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Die</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[648[650]/0702]
Die Frucht. XXIX. B.
druͤkkt (t), daß ſelbige gegen die rechte Seite hol, linker
Seits aber von dem Stoſſe, des dahin ſtroͤmenden Blu-
tes getroffen wird: ſie wuͤrde aber gegen den rechten Si-
nus convex werden, wofern das Blut von der linken
Seite zu ſtroͤmete.
Es bleibe das eirunde Loch auch in der Frucht, von
der rechten Seite her laͤnger offen, und verſtopfe ſich an
der linken Seite fruͤher, ja es ſei daſſelbe an der rechten
Seite breiter (v). Es waͤren aber diejenige Roͤhrchen,
welche von dem eirunden Loche uͤbrig bleiben, und bei
Menſchen, noch lange nach der Geburt, als Ueberbleib-
ſel davon geſehen werden, ſo kegelfoͤrmig beſchaffen (x),
daß ſie gegen den rechten Sinus zu weit, gegen den lin-
ken zu aber, entweder enger (y), oder endlich gar blind
wuͤrden. Daraus koͤnne man ſchlieſſen, daß das, von
der rechten Seite her kommende Blut, dieſe Roͤhrchen
offen erhalten haͤtten, indeſſen daß das Blut von der lin-
ken Seite ſo wenig anſchluͤge, daß das Roͤhrchen an die-
ſer Stelle vielmehr zuwuͤchſe. Man koͤnnte noch, ver-
moͤge unſerer wiederholten Anmerkungen, dieſem beifuͤ-
gen, daß dieſe kleine Muͤndungen, hinter dem obern
Bogen des eifoͤrmigen Ringes liegen, und daß das Blut,
wofern ſolches von der linken Seite her kaͤme, auf die-
ſen Bogen los dringen wuͤrde: indem ſie, dem von der
rechten Seite kommenden Blute einen freien Gang dar-
bieten, und dieſe Gemeinſchaft zwiſchen dem Ringe, und
der Klappe, frei iſt. So haͤtte auch eine, rechter Seits
angewachſene Klappe, das eirunde Loch unnuͤzze gemacht,
wenn das Blut von der linken Seite, nicht aber ſo,
wenn es von der rechten Seite angekommen waͤre.
Die
(t)
I. c. noſtr. valv. EUSTACH
10. VERHEYEN L. II. p. 375.
(v) VERHEYEN ibid. & Lettre
p. 16.
(x) MORGAGN. adverſ. V. p.
24. f. 4. WEITBRECHT Comm.
Acad. Petrop. T. IV. p. 264. VER-
HEYEN p. 375.
(y) Sei da jegen an der linken
Seite breiter LITTRE Mem. de
1699. p. 47.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 648[650]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/702>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.