chen, einen grössern Mund, eine grössere Mundspalte, weniger Kopfhaare, die bleicher sind, und weiche (y), oder gar keine Nägel der Frucht zuschreiben (z). Hierzu kann man noch eine etwas kleinere Leibeslänge (z*), als man von Vater und Mutter erwarten sollte, die bieg- samere Glieder (a), einen öftern Schlaf (b), eine Schwächlichkeit (c), ein kurzes Leben (d), und die Blind- heit mit rechnen.
Man findet nämlich im siebenten Monate das Stern- häutchen im Auge, so Wachendorf beschreibet (e), noch gegenwärtig, da es doch gemeiniglich im neunten Monate bereits verschwunden ist.
Je weiter man von dem siebenten Monate, zu den unreifen Früchten zurükkgeht, desto schwieriger würde ich mich bezeigen, wenn man behaupten wollte, daß sie lebendig auf die Welt gekommen, und lange am Leben geblieben wären.
Früher, und vor sieben Monaten dauret die Frucht nicht (f).
Einige Akademien, oder einzelne Aerzte geben den hundert und neunzigsten Tag (f*), den hundert fünf und
acht-
(y)[Spaltenumbruch]
Eine dergleichen Frucht hat THEBESIUS N. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 12. sie war wirklich schwächlich, und blieb bis zu dem sechsten Jahre unvollkommen, und konnte kaum im zwanzigsten Jahre gehen. So war eine andere, ohne Nägel. ALBERTI Med. Leg. T. IV. append. c. 44. die ziemlich vollkommen gewesen, schiene nicht von 7 Monaten zu seyn. ZITT- MAN Cent. VI. hist. 38. So saget ALBERTI T. V. c. 21. & G. SCHUSTER l. c. cas. l.
(z) Ein Kind von 7 Monaten hatte keine Nägel. AXT. conif. p. 32.
(z*)[Spaltenumbruch]HOIN. p. 24.
(a)WELSCH hecatost. I. Oes 80.
(b)STORCH de abortu p. 14. vor kurzem sahe ich davon an ei- nem adlichen Kinde ein Exempel.
(c)ARISTOTELES hist. anim. L. VII. c. 4. mit einem unvoll- kommnen Bau der Nase und Oh- ren gener. anim. L. IV. c. 6. HOIN und an unserm Exempel.
(d)ZACCHIAS L. X. c. 37.
(e)L. XVI. p. 373.
(f)CHUDEN sing. fet. viv. & mort.
(f*)HOIN p. 24.
H. Phisiol. 8. B. Y y
V. Abſ. Die Geburt.
chen, einen groͤſſern Mund, eine groͤſſere Mundſpalte, weniger Kopfhaare, die bleicher ſind, und weiche (y), oder gar keine Naͤgel der Frucht zuſchreiben (z). Hierzu kann man noch eine etwas kleinere Leibeslaͤnge (z*), als man von Vater und Mutter erwarten ſollte, die bieg- ſamere Glieder (a), einen oͤftern Schlaf (b), eine Schwaͤchlichkeit (c), ein kurzes Leben (d), und die Blind- heit mit rechnen.
Man findet naͤmlich im ſiebenten Monate das Stern- haͤutchen im Auge, ſo Wachendorf beſchreibet (e), noch gegenwaͤrtig, da es doch gemeiniglich im neunten Monate bereits verſchwunden iſt.
Je weiter man von dem ſiebenten Monate, zu den unreifen Fruͤchten zuruͤkkgeht, deſto ſchwieriger wuͤrde ich mich bezeigen, wenn man behaupten wollte, daß ſie lebendig auf die Welt gekommen, und lange am Leben geblieben waͤren.
Fruͤher, und vor ſieben Monaten dauret die Frucht nicht (f).
Einige Akademien, oder einzelne Aerzte geben den hundert und neunzigſten Tag (f*), den hundert fuͤnf und
acht-
(y)[Spaltenumbruch]
Eine dergleichen Frucht hat THEBESIUS N. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 12. ſie war wirklich ſchwaͤchlich, und blieb bis zu dem ſechſten Jahre unvollkommen, und konnte kaum im zwanzigſten Jahre gehen. So war eine andere, ohne Naͤgel. ALBERTI Med. Leg. T. IV. append. c. 44. die ziemlich vollkommen geweſen, ſchiene nicht von 7 Monaten zu ſeyn. ZITT- MAN Cent. VI. hiſt. 38. So ſaget ALBERTI T. V. c. 21. & G. SCHUSTER l. c. caſ. l.
(z) Ein Kind von 7 Monaten hatte keine Naͤgel. AXT. conif. p. 32.
(z*)[Spaltenumbruch]HOIN. p. 24.
(a)WELSCH hecatoſt. I. Oeſ 80.
(b)STORCH de abortu p. 14. vor kurzem ſahe ich davon an ei- nem adlichen Kinde ein Exempel.
(c)ARISTOTELES hiſt. anim. L. VII. c. 4. mit einem unvoll- kommnen Bau der Naſe und Oh- ren gener. anim. L. IV. c. 6. HOIN und an unſerm Exempel.
(d)ZACCHIAS L. X. c. 37.
(e)L. XVI. p. 373.
(f)CHUDEN ſing. fet. viv. & mort.
(f*)HOIN p. 24.
H. Phiſiol. 8. B. Y y
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0757"n="703[705]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſ. Die Geburt.</hi></fw><lb/>
chen, einen groͤſſern Mund, eine groͤſſere Mundſpalte,<lb/>
weniger Kopfhaare, die bleicher ſind, und weiche <noteplace="foot"n="(y)"><cb/>
Eine dergleichen Frucht hat<lb/><hirendition="#aq">THEBESIUS N. Eph. Nat. Cur.<lb/>
Vol. I. obſ.</hi> 12. ſie war wirklich<lb/>ſchwaͤchlich, und blieb bis zu dem<lb/>ſechſten Jahre unvollkommen, und<lb/>
konnte kaum im zwanzigſten Jahre<lb/>
gehen. So war eine andere, ohne<lb/>
Naͤgel. <hirendition="#aq">ALBERTI Med. Leg. T.<lb/>
IV. append. c.</hi> 44. die ziemlich<lb/>
vollkommen geweſen, ſchiene nicht<lb/>
von 7 Monaten zu ſeyn. <hirendition="#aq">ZITT-<lb/>
MAN Cent. VI. hiſt.</hi> 38. So ſaget<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBERTI</hi> T. V. c. 21. & G.<lb/>
SCHUSTER l. c. caſ. l.</hi></note>,<lb/>
oder gar keine Naͤgel der Frucht zuſchreiben <noteplace="foot"n="(z)">Ein Kind von 7 Monaten<lb/>
hatte keine Naͤgel. <hirendition="#aq">AXT. conif.<lb/>
p.</hi> 32.</note>. Hierzu<lb/>
kann man noch eine etwas kleinere Leibeslaͤnge <noteplace="foot"n="(z*)"><cb/><hirendition="#aq">HOIN. p.</hi> 24.</note>, als<lb/>
man von Vater und Mutter erwarten ſollte, die bieg-<lb/>ſamere Glieder <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">WELSCH hecatoſt. I. Oeſ</hi> 80.</note>, einen oͤftern Schlaf <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">STORCH de abortu p.</hi> 14.<lb/>
vor kurzem ſahe ich davon an ei-<lb/>
nem adlichen Kinde ein Exempel.</note>, eine<lb/>
Schwaͤchlichkeit <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">ARISTOTELES hiſt. anim.<lb/>
L. VII. c.</hi> 4. mit einem unvoll-<lb/>
kommnen Bau der Naſe und Oh-<lb/>
ren <hirendition="#aq">gener. anim. L. IV. c. 6. HOIN</hi><lb/>
und an unſerm Exempel.</note>, ein kurzes Leben <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">ZACCHIAS L. X. c.</hi> 37.</note>, und die Blind-<lb/>
heit mit rechnen.</p><lb/><p>Man findet naͤmlich im ſiebenten Monate das Stern-<lb/>
haͤutchen im Auge, ſo <hirendition="#fr">Wachendorf</hi> beſchreibet <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">L. XVI. p.</hi> 373.</note>,<lb/>
noch gegenwaͤrtig, da es doch gemeiniglich im neunten<lb/>
Monate bereits verſchwunden iſt.</p><lb/><p>Je weiter man von dem ſiebenten Monate, zu den<lb/>
unreifen Fruͤchten zuruͤkkgeht, deſto ſchwieriger wuͤrde<lb/>
ich mich bezeigen, wenn man behaupten wollte, daß ſie<lb/>
lebendig auf die Welt gekommen, und lange am Leben<lb/>
geblieben waͤren.</p><lb/><p>Fruͤher, und vor ſieben Monaten dauret die Frucht<lb/>
nicht <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">CHUDEN ſing. fet. viv.<lb/>& mort.</hi></note>.</p><lb/><p>Einige Akademien, oder einzelne Aerzte geben den<lb/>
hundert und neunzigſten Tag <noteplace="foot"n="(f*)"><hirendition="#aq">HOIN p.</hi> 24.</note>, den hundert fuͤnf und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">acht-</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol. 8. B.</hi> Y y</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[703[705]/0757]
V. Abſ. Die Geburt.
chen, einen groͤſſern Mund, eine groͤſſere Mundſpalte,
weniger Kopfhaare, die bleicher ſind, und weiche (y),
oder gar keine Naͤgel der Frucht zuſchreiben (z). Hierzu
kann man noch eine etwas kleinere Leibeslaͤnge (z*), als
man von Vater und Mutter erwarten ſollte, die bieg-
ſamere Glieder (a), einen oͤftern Schlaf (b), eine
Schwaͤchlichkeit (c), ein kurzes Leben (d), und die Blind-
heit mit rechnen.
Man findet naͤmlich im ſiebenten Monate das Stern-
haͤutchen im Auge, ſo Wachendorf beſchreibet (e),
noch gegenwaͤrtig, da es doch gemeiniglich im neunten
Monate bereits verſchwunden iſt.
Je weiter man von dem ſiebenten Monate, zu den
unreifen Fruͤchten zuruͤkkgeht, deſto ſchwieriger wuͤrde
ich mich bezeigen, wenn man behaupten wollte, daß ſie
lebendig auf die Welt gekommen, und lange am Leben
geblieben waͤren.
Fruͤher, und vor ſieben Monaten dauret die Frucht
nicht (f).
Einige Akademien, oder einzelne Aerzte geben den
hundert und neunzigſten Tag (f*), den hundert fuͤnf und
acht-
(y)
Eine dergleichen Frucht hat
THEBESIUS N. Eph. Nat. Cur.
Vol. I. obſ. 12. ſie war wirklich
ſchwaͤchlich, und blieb bis zu dem
ſechſten Jahre unvollkommen, und
konnte kaum im zwanzigſten Jahre
gehen. So war eine andere, ohne
Naͤgel. ALBERTI Med. Leg. T.
IV. append. c. 44. die ziemlich
vollkommen geweſen, ſchiene nicht
von 7 Monaten zu ſeyn. ZITT-
MAN Cent. VI. hiſt. 38. So ſaget
ALBERTI T. V. c. 21. & G.
SCHUSTER l. c. caſ. l.
(z) Ein Kind von 7 Monaten
hatte keine Naͤgel. AXT. conif.
p. 32.
(z*)
HOIN. p. 24.
(a) WELSCH hecatoſt. I. Oeſ 80.
(b) STORCH de abortu p. 14.
vor kurzem ſahe ich davon an ei-
nem adlichen Kinde ein Exempel.
(c) ARISTOTELES hiſt. anim.
L. VII. c. 4. mit einem unvoll-
kommnen Bau der Naſe und Oh-
ren gener. anim. L. IV. c. 6. HOIN
und an unſerm Exempel.
(d) ZACCHIAS L. X. c. 37.
(e) L. XVI. p. 373.
(f) CHUDEN ſing. fet. viv.
& mort.
(f*) HOIN p. 24.
H. Phiſiol. 8. B. Y y
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 703[705]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/757>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.