Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.Leben u. Tod der Menschen. XXX. B. Selbst in der sehr kalten Gegend Northwales wach- So verspäten sich auch die Ausbrüche des Ueberflus- Mit dem vermehrten Widerstande vermindert sich Was (f) [Spaltenumbruch]
BIRCH T. III. p. 171. (g) Peri Aeron. p. XLIV. (h) Memoirs. l. c. p. 39. Ein
zu schwaches Wachsen. Bei einem Knaben kam der erste Bakkenzahn im vierten Jahre hervor. THE- BES Hebammenk. p. 594. Bei ei- nem andern kamen im siebenten Jahre die Schneidezähne hervor. STREITLEIN de dentibus. Die Pfeilnaht, welche im fünften oder sechsten Jahre hätte verschwinden müssen, war bei einem achtjährigen gar nicht vorhanden. TIMMER- MAN nat. lus. p. 10. sie macht im hohen Alter zu einer grossen Seltenheit PETIT ad PALFYN. p. 46. doch lief sie bei einem, mit der englischen Krankheit behafte- ten Kinde von sieben Jahren, bis zur Nase fort, BOEHMER osteol. p. 60. dies ist aber nichts Selte- [Spaltenumbruch] nes. Seltener ist, daß das Stirn- plättchen im siebenten Jahre, ibid. im achten, und noch später offen geblieben. G. v. SWIETEN. T. IV. p. 118. auch, wie es scheint, an einer erwachsenen Frauensper- sen. Denn dieser Kopf nahm eine veränderliche Figur an sich. Bis- weilen war ihr Kopf convex, und hatte seine natürliche. Ein ander- mal erschien mitten zwischen den ossibus bregmatis ein Loch, und davon rührte eine Verwirrung der Seele, und eine Narrheit her; so lange bis die Person, da das Blut, mit Hülfe eines Schnupfens gegen den Kopf stieg, wieder zu Ver- stande kam; diese Frau hatte ent- weder weiche Hauptknochen, oder ein offenes Stirnplättchen, oder von einander stehende Knochen- nahten. Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. Selbſt in der ſehr kalten Gegend Northwales wach- So verſpaͤten ſich auch die Ausbruͤche des Ueberfluſ- Mit dem vermehrten Widerſtande vermindert ſich Was (f) [Spaltenumbruch]
BIRCH T. III. p. 171. (g) Peri Aeron. p. XLIV. (h) Memoirs. l. c. p. 39. Ein
zu ſchwaches Wachſen. Bei einem Knaben kam der erſte Bakkenzahn im vierten Jahre hervor. THE- BES Hebammenk. p. 594. Bei ei- nem andern kamen im ſiebenten Jahre die Schneidezaͤhne hervor. STREITLEIN de dentibus. Die Pfeilnaht, welche im fuͤnften oder ſechſten Jahre haͤtte verſchwinden muͤſſen, war bei einem achtjaͤhrigen gar nicht vorhanden. TIMMER- MAN nat. luſ. p. 10. ſie macht im hohen Alter zu einer groſſen Seltenheit PETIT ad PALFYN. p. 46. doch lief ſie bei einem, mit der engliſchen Krankheit behafte- ten Kinde von ſieben Jahren, bis zur Naſe fort, BOEHMER oſteol. p. 60. dies iſt aber nichts Selte- [Spaltenumbruch] nes. Seltener iſt, daß das Stirn- plaͤttchen im ſiebenten Jahre, ibid. im achten, und noch ſpaͤter offen geblieben. G. v. SWIETEN. T. IV. p. 118. auch, wie es ſcheint, an einer erwachſenen Frauensper- ſen. Denn dieſer Kopf nahm eine veraͤnderliche Figur an ſich. Bis- weilen war ihr Kopf convex, und hatte ſeine natuͤrliche. Ein ander- mal erſchien mitten zwiſchen den oſſibus bregmatis ein Loch, und davon ruͤhrte eine Verwirrung der Seele, und eine Narrheit her; ſo lange bis die Perſon, da das Blut, mit Huͤlfe eines Schnupfens gegen den Kopf ſtieg, wieder zu Ver- ſtande kam; dieſe Frau hatte ent- weder weiche Hauptknochen, oder ein offenes Stirnplaͤttchen, oder von einander ſtehende Knochen- nahten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0896" n="842[844]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leben u. Tod der Menſchen. <hi rendition="#aq">XXX.</hi> B.</hi> </fw><lb/> <p>Selbſt in der ſehr kalten Gegend Northwales wach-<lb/> ſen die Pferde <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">BIRCH T. III. p.</hi> 171.</note> nicht groͤſſer als die Hunde: und ſo<lb/> ſind auch die ſchottiſchen, die oelandſchen und ſchwedi-<lb/> ſchen Pferde nur klein.</p><lb/> <p>So verſpaͤten ſich auch die Ausbruͤche des Ueberfluſ-<lb/> ſes, welche bei Thieren von der Menge der Saͤfte her-<lb/> vorgebracht werden, von einerlei Urſachen. Jn Sei-<lb/> thien <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Peri Aeron. p. XLIV.</hi></note> ſollen die Ochſen ohne Hoͤrner ſeyn: die Natur<lb/> verſagt den ſamojediſchen Weibern die Mannbarkeit, und<lb/> es haben unter dieſen Voͤlkern die Maͤnner nur einen<lb/> kurzen Bart <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">Memoirs. l. c. p.</hi> 39. Ein<lb/> zu ſchwaches Wachſen. Bei einem<lb/> Knaben kam der erſte Bakkenzahn<lb/> im vierten Jahre hervor. <hi rendition="#aq">THE-<lb/> BES</hi> Hebammenk. <hi rendition="#aq">p.</hi> 594. Bei ei-<lb/> nem andern kamen im ſiebenten<lb/> Jahre die Schneidezaͤhne hervor.<lb/><hi rendition="#aq">STREITLEIN de dentibus.</hi> Die<lb/> Pfeilnaht, welche im fuͤnften oder<lb/> ſechſten Jahre haͤtte verſchwinden<lb/> muͤſſen, war bei einem achtjaͤhrigen<lb/> gar nicht vorhanden. <hi rendition="#aq">TIMMER-<lb/> MAN nat. luſ. p.</hi> 10. ſie macht<lb/> im hohen Alter zu einer groſſen<lb/> Seltenheit <hi rendition="#aq">PETIT ad PALFYN.<lb/> p.</hi> 46. doch lief ſie bei einem, mit<lb/> der engliſchen Krankheit behafte-<lb/> ten Kinde von ſieben Jahren, bis<lb/> zur Naſe fort, <hi rendition="#aq">BOEHMER oſteol.<lb/> p.</hi> 60. dies iſt aber nichts Selte-<lb/><cb/> nes. Seltener iſt, daß das Stirn-<lb/> plaͤttchen im ſiebenten Jahre, <hi rendition="#aq">ibid.</hi><lb/> im achten, und noch ſpaͤter offen<lb/> geblieben. <hi rendition="#aq">G. v. SWIETEN. T.<lb/> IV. p.</hi> 118. auch, wie es ſcheint,<lb/> an einer erwachſenen Frauensper-<lb/> ſen. Denn dieſer Kopf nahm eine<lb/> veraͤnderliche Figur an ſich. Bis-<lb/> weilen war ihr Kopf convex, und<lb/> hatte ſeine natuͤrliche. Ein ander-<lb/> mal erſchien mitten zwiſchen den<lb/><hi rendition="#aq">oſſibus bregmatis</hi> ein Loch, und<lb/> davon ruͤhrte eine Verwirrung der<lb/> Seele, und eine Narrheit her; ſo<lb/> lange bis die Perſon, da das Blut,<lb/> mit Huͤlfe eines Schnupfens gegen<lb/> den Kopf ſtieg, wieder zu Ver-<lb/> ſtande kam; dieſe Frau hatte ent-<lb/> weder weiche Hauptknochen, oder<lb/> ein offenes Stirnplaͤttchen, oder<lb/> von einander ſtehende Knochen-<lb/> nahten.</note>.</p><lb/> <p>Mit dem vermehrten Widerſtande vermindert ſich<lb/> auch das Wachsthum. Hieher gehoͤren die uͤbertriebenen<lb/> Arbeiten, welche die Faſern vor der Zeit verhaͤrten, und<lb/> ſo gar den Wachsthum der Ochſen und Pferde auf eine<lb/> beſondere Weiſe ſchaͤdlich ſind. Hieher gehoͤrt auch das<lb/> ſo bekannte Baden der Bologneſerhuͤndchen mit dem<lb/> Weingeiſte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [842[844]/0896]
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
Selbſt in der ſehr kalten Gegend Northwales wach-
ſen die Pferde (f) nicht groͤſſer als die Hunde: und ſo
ſind auch die ſchottiſchen, die oelandſchen und ſchwedi-
ſchen Pferde nur klein.
So verſpaͤten ſich auch die Ausbruͤche des Ueberfluſ-
ſes, welche bei Thieren von der Menge der Saͤfte her-
vorgebracht werden, von einerlei Urſachen. Jn Sei-
thien (g) ſollen die Ochſen ohne Hoͤrner ſeyn: die Natur
verſagt den ſamojediſchen Weibern die Mannbarkeit, und
es haben unter dieſen Voͤlkern die Maͤnner nur einen
kurzen Bart (h).
Mit dem vermehrten Widerſtande vermindert ſich
auch das Wachsthum. Hieher gehoͤren die uͤbertriebenen
Arbeiten, welche die Faſern vor der Zeit verhaͤrten, und
ſo gar den Wachsthum der Ochſen und Pferde auf eine
beſondere Weiſe ſchaͤdlich ſind. Hieher gehoͤrt auch das
ſo bekannte Baden der Bologneſerhuͤndchen mit dem
Weingeiſte.
Was
(f)
BIRCH T. III. p. 171.
(g) Peri Aeron. p. XLIV.
(h) Memoirs. l. c. p. 39. Ein
zu ſchwaches Wachſen. Bei einem
Knaben kam der erſte Bakkenzahn
im vierten Jahre hervor. THE-
BES Hebammenk. p. 594. Bei ei-
nem andern kamen im ſiebenten
Jahre die Schneidezaͤhne hervor.
STREITLEIN de dentibus. Die
Pfeilnaht, welche im fuͤnften oder
ſechſten Jahre haͤtte verſchwinden
muͤſſen, war bei einem achtjaͤhrigen
gar nicht vorhanden. TIMMER-
MAN nat. luſ. p. 10. ſie macht
im hohen Alter zu einer groſſen
Seltenheit PETIT ad PALFYN.
p. 46. doch lief ſie bei einem, mit
der engliſchen Krankheit behafte-
ten Kinde von ſieben Jahren, bis
zur Naſe fort, BOEHMER oſteol.
p. 60. dies iſt aber nichts Selte-
nes. Seltener iſt, daß das Stirn-
plaͤttchen im ſiebenten Jahre, ibid.
im achten, und noch ſpaͤter offen
geblieben. G. v. SWIETEN. T.
IV. p. 118. auch, wie es ſcheint,
an einer erwachſenen Frauensper-
ſen. Denn dieſer Kopf nahm eine
veraͤnderliche Figur an ſich. Bis-
weilen war ihr Kopf convex, und
hatte ſeine natuͤrliche. Ein ander-
mal erſchien mitten zwiſchen den
oſſibus bregmatis ein Loch, und
davon ruͤhrte eine Verwirrung der
Seele, und eine Narrheit her; ſo
lange bis die Perſon, da das Blut,
mit Huͤlfe eines Schnupfens gegen
den Kopf ſtieg, wieder zu Ver-
ſtande kam; dieſe Frau hatte ent-
weder weiche Hauptknochen, oder
ein offenes Stirnplaͤttchen, oder
von einander ſtehende Knochen-
nahten.
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