wird (y), und dieses würde nach der Analogie einen Men- schen von zwölf bis dreizehn Fuß andeuten (z).
So wiederhole ich auch hier nicht denjenigen Vor- derhauptsknochen, woraus ein Kopf von zwanzig Zoll, ein Körper von dreizehn Fuß entstehen würde (a); ich übergehe auch einen Zahn (b), woraus man auf eine Statur von neun Ellen schliessen wollen.
Es kann nemlich wohl seyn, daß dieses Menschen- knochen gewesen (c), jedoch von übelgebildeten Menschen, ohne Zweifel war ihr Kopf durch Krankheiten viel zu groß geworden (d), und ich habe bereits einen derglei- chen Knaben angeführet.
Eben so wenig kehre ich mich auch an die Geribbe, welche man hie und da gefunden haben will, z. E. in dem alten Flußbette des Orontä nahe bei Antiochien, da man einen Menschenkörper gefunden, oder da man einen Körper von achtzehn Fuß in Frankreich nach dem Da- lechamp(e) ausgegraben: oder da man ein Skelett von siebenzehn Fuß und zween Zoll (f), einen Schienen- knochen von fünf und funfzig Zoll gefunden: so fabel- haft ist das von dem ehemals gelehrten Riolan(g), und berühmten Nicolaus Peirese angeführte Skelett des Teutobocchus(h), welches fünf und zwanzig Fuß lang gewesen, und von dem D. Langon beschrieben worden, und welches der ehrliche N. Habicot(i), wel- chen man in so fern noch eher entschuldigen kann, ver- theidigt, ohngeachtet die neuern dieses nochmals auf die
Bahn
(y)[Spaltenumbruch]Phil trans. n. 261. 168. und endlich noch n. 456.
(z)Phil. trans. n. 261.
(a)KLEIN. Philos. transact. n. 456.
(b)BARTHOLIN Cent. I. hist. 98.
(c) Vom WITSEANO hat man des RUYSHII Zeugnis.
(d)[Spaltenumbruch]
Siehe den Umfang des Kop- fes, grösser, als das ganze Skelett Journ. Med. ann. 1757. m. Dec.
(e)Ad PLIN. L. VII. c. 16.
(f)Journ. des Scavans ann. 1692. n 4. ohne tüchtige Zeugen.
(g) Jn eignem Büchlein.
(h) Jn seinem Leben p. 153.
(i)Giganto steologia.
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
wird (y), und dieſes wuͤrde nach der Analogie einen Men- ſchen von zwoͤlf bis dreizehn Fuß andeuten (z).
So wiederhole ich auch hier nicht denjenigen Vor- derhauptsknochen, woraus ein Kopf von zwanzig Zoll, ein Koͤrper von dreizehn Fuß entſtehen wuͤrde (a); ich uͤbergehe auch einen Zahn (b), woraus man auf eine Statur von neun Ellen ſchlieſſen wollen.
Es kann nemlich wohl ſeyn, daß dieſes Menſchen- knochen geweſen (c), jedoch von uͤbelgebildeten Menſchen, ohne Zweifel war ihr Kopf durch Krankheiten viel zu groß geworden (d), und ich habe bereits einen derglei- chen Knaben angefuͤhret.
Eben ſo wenig kehre ich mich auch an die Geribbe, welche man hie und da gefunden haben will, z. E. in dem alten Flußbette des Orontaͤ nahe bei Antiochien, da man einen Menſchenkoͤrper gefunden, oder da man einen Koͤrper von achtzehn Fuß in Frankreich nach dem Da- lechamp(e) ausgegraben: oder da man ein Skelett von ſiebenzehn Fuß und zween Zoll (f), einen Schienen- knochen von fuͤnf und funfzig Zoll gefunden: ſo fabel- haft iſt das von dem ehemals gelehrten Riolan(g), und beruͤhmten Nicolaus Peireſe angefuͤhrte Skelett des Teutobocchus(h), welches fuͤnf und zwanzig Fuß lang geweſen, und von dem D. Langon beſchrieben worden, und welches der ehrliche N. Habicot(i), wel- chen man in ſo fern noch eher entſchuldigen kann, ver- theidigt, ohngeachtet die neuern dieſes nochmals auf die
Bahn
(y)[Spaltenumbruch]Phil tranſ. n. 261. 168. und endlich noch n. 456.
(z)Phil. tranſ. n. 261.
(a)KLEIN. Philoſ. tranſact. n. 456.
(b)BARTHOLIN Cent. I. hiſt. 98.
(c) Vom WITSEANO hat man des RUYSHII Zeugnis.
(d)[Spaltenumbruch]
Siehe den Umfang des Kop- fes, groͤſſer, als das ganze Skelett Journ. Med. ann. 1757. m. Dec.
(e)Ad PLIN. L. VII. c. 16.
(f)Journ. des Scavans ann. 1692. n 4. ohne tuͤchtige Zeugen.
(g) Jn eignem Buͤchlein.
(h) Jn ſeinem Leben p. 153.
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[846[848]/0900]
Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
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So wiederhole ich auch hier nicht denjenigen Vor-
derhauptsknochen, woraus ein Kopf von zwanzig Zoll,
ein Koͤrper von dreizehn Fuß entſtehen wuͤrde (a); ich
uͤbergehe auch einen Zahn (b), woraus man auf eine
Statur von neun Ellen ſchlieſſen wollen.
Es kann nemlich wohl ſeyn, daß dieſes Menſchen-
knochen geweſen (c), jedoch von uͤbelgebildeten Menſchen,
ohne Zweifel war ihr Kopf durch Krankheiten viel zu
groß geworden (d), und ich habe bereits einen derglei-
chen Knaben angefuͤhret.
Eben ſo wenig kehre ich mich auch an die Geribbe,
welche man hie und da gefunden haben will, z. E. in dem
alten Flußbette des Orontaͤ nahe bei Antiochien, da man
einen Menſchenkoͤrper gefunden, oder da man einen
Koͤrper von achtzehn Fuß in Frankreich nach dem Da-
lechamp (e) ausgegraben: oder da man ein Skelett
von ſiebenzehn Fuß und zween Zoll (f), einen Schienen-
knochen von fuͤnf und funfzig Zoll gefunden: ſo fabel-
haft iſt das von dem ehemals gelehrten Riolan (g),
und beruͤhmten Nicolaus Peireſe angefuͤhrte Skelett
des Teutobocchus (h), welches fuͤnf und zwanzig Fuß
lang geweſen, und von dem D. Langon beſchrieben
worden, und welches der ehrliche N. Habicot (i), wel-
chen man in ſo fern noch eher entſchuldigen kann, ver-
theidigt, ohngeachtet die neuern dieſes nochmals auf die
Bahn
(y)
Phil tranſ. n. 261. 168. und
endlich noch n. 456.
(z) Phil. tranſ. n. 261.
(a) KLEIN. Philoſ. tranſact.
n. 456.
(b) BARTHOLIN Cent. I.
hiſt. 98.
(c) Vom WITSEANO hat man
des RUYSHII Zeugnis.
(d)
Siehe den Umfang des Kop-
fes, groͤſſer, als das ganze Skelett
Journ. Med. ann. 1757. m. Dec.
(e) Ad PLIN. L. VII. c. 16.
(f) Journ. des Scavans ann.
1692. n 4. ohne tuͤchtige Zeugen.
(g) Jn eignem Buͤchlein.
(h) Jn ſeinem Leben p. 153.
(i) Giganto ſteologia.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 846[848]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/900>, abgerufen am 22.11.2024.
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