Gemein ist dieser Fehler an den Drüsen, an der Schilddrüse (d), an den Brüsten; an den Gallendrüsen (e) findet man oft ein knorpliches und knochenhartes Wesen, so wie am Schweinschmalze (f), und im Men- schenfette (g).
Es ist eben keine grosse Seltenheit, daß man das Fadengewebe knochig gefunden, z. E. am Arme (g*), wo sich knochige Platten eingefunden, oder an einem Geschwulste der Hüfte (h). So fand man verschiedene Knochenansäzze am Bekken (h*), und im Kniegelenke (h**). Es waren die Bänder der Schulter zu Knochen geworden (i), und das Band der Hüfte rund (k).
An den Sehnen ist das Uebel weniger selten (l), oder vielmehr an den Vögeln wesentlich (m).
Endlich habe ich an denen Muskeln (n), nach Art ei- ner Scirrhus (o), eine angesezzte Materie gesehen; und andere fanden diese Matere knochig. So habe ich auch zwischen den Muskeln der Wangen eine grosse Menge knochiger Bogen gesehen, welche täglich nachgewachsen waren.
Hie-
(d)[Spaltenumbruch]
Ein Krebsartiger Kropf, und ein Knochen darinnen. BARTHOL. hist. 64. Cent. VI. Opusc. pathol. 6. LAUTH. thyecid. n. 17. NICO- LAI obs. 4. L. III. p. 231.
(e)DUVERNEY I. p. 329. 330. Jm ungeheuren Sakke des Rük- kens Commerc. Lit. Nor. 1738. hebd. 22.
(f)SWERIN. Zootom. demo- crit. p. 163.
(g) Jch sahe fast eine Stein- härte an den Fettklümpen, doch schmolzen sie am Feuer.
(g*)DEIDIER conf. P. III. 124.
(h)Mem. de l'Acad. de Chirurg. T. II. p. 274.
(h*)Phil. trans. Vol. L. I. P. II. p. 661. Conf. L. XXIX. Sect. IV.
(h**)[Spaltenumbruch]Ess. of a Societ. at Edimb. IV. p. 19. HENKEL III. Samml. p. 10.
(i)HEUERMAN III. p. 162.
(k)CHESELDEN osteogr. c. 6.
(l) Am langen und halbknor- pelartigen Röhrenmuskel HEUER- MAN am Schenkel, tarso, und an dem Fusse VESLING epist. posth. XV. gemein bei Greisen. LIEUTAUD l. c.
(m)STEN. musc. gland. fab- ric. musc. fabr. p. 386. WEPFER cicut. am Pferde La FOSSE obs. p. 27.
(n)Phil. trans. Vol. L. I. P. I. Vol. L. II. p. 145.
(o)Opusc. pathol. obs. 45.
Leben u Tod der Menſchen. XXX. B.
Gemein iſt dieſer Fehler an den Druͤſen, an der Schilddruͤſe (d), an den Bruͤſten; an den Gallendruͤſen (e) findet man oft ein knorpliches und knochenhartes Weſen, ſo wie am Schweinſchmalze (f), und im Men- ſchenfette (g).
Es iſt eben keine groſſe Seltenheit, daß man das Fadengewebe knochig gefunden, z. E. am Arme (g*), wo ſich knochige Platten eingefunden, oder an einem Geſchwulſte der Huͤfte (h). So fand man verſchiedene Knochenanſaͤzze am Bekken (h*), und im Kniegelenke (h**). Es waren die Baͤnder der Schulter zu Knochen geworden (i), und das Band der Huͤfte rund (k).
An den Sehnen iſt das Uebel weniger ſelten (l), oder vielmehr an den Voͤgeln weſentlich (m).
Endlich habe ich an denen Muskeln (n), nach Art ei- ner Scirrhus (o), eine angeſezzte Materie geſehen; und andere fanden dieſe Matere knochig. So habe ich auch zwiſchen den Muskeln der Wangen eine groſſe Menge knochiger Bogen geſehen, welche taͤglich nachgewachſen waren.
Hie-
(d)[Spaltenumbruch]
Ein Krebsartiger Kropf, und ein Knochen darinnen. BARTHOL. hiſt. 64. Cent. VI. Opuſc. pathol. 6. LAUTH. thyecid. n. 17. NICO- LAI obſ. 4. L. III. p. 231.
(e)DUVERNEY I. p. 329. 330. Jm ungeheuren Sakke des Ruͤk- kens Commerc. Lit. Nor. 1738. hebd. 22.
(f)SWERIN. Zootom. demo- crit. p. 163.
(g) Jch ſahe faſt eine Stein- haͤrte an den Fettkluͤmpen, doch ſchmolzen ſie am Feuer.
(g*)DEIDIER conf. P. III. 124.
(h)Mem. de l’Acad. de Chirurg. T. II. p. 274.
(h*)Phil. tranſ. Vol. L. I. P. II. p. 661. Conf. L. XXIX. Sect. IV.
(h**)[Spaltenumbruch]Eſſ. of a Societ. at Edimb. IV. p. 19. HENKEL III. Samml. p. 10.
(i)HEUERMAN III. p. 162.
(k)CHESELDEN oſteogr. c. 6.
(l) Am langen und halbknor- pelartigen Roͤhrenmuskel HEUER- MAN am Schenkel, tarſo, und an dem Fuſſe VESLING epiſt. poſth. XV. gemein bei Greiſen. LIEUTAUD l. c.
(m)STEN. muſc. gland. fab- ric. muſc. fabr. p. 386. WEPFER cicut. am Pferde La FOSSE obſ. p. 27.
(n)Phil. tranſ. Vol. L. I. P. I. Vol. L. II. p. 145.
(o)Opuſc. pathol. obſ. 45.
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[912[914]/0966]
Leben u Tod der Menſchen. XXX. B.
Gemein iſt dieſer Fehler an den Druͤſen, an der
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(e) findet man oft ein knorpliches und knochenhartes
Weſen, ſo wie am Schweinſchmalze (f), und im Men-
ſchenfette (g).
Es iſt eben keine groſſe Seltenheit, daß man das
Fadengewebe knochig gefunden, z. E. am Arme (g*),
wo ſich knochige Platten eingefunden, oder an einem
Geſchwulſte der Huͤfte (h). So fand man verſchiedene
Knochenanſaͤzze am Bekken (h*), und im Kniegelenke
(h**). Es waren die Baͤnder der Schulter zu Knochen
geworden (i), und das Band der Huͤfte rund (k).
An den Sehnen iſt das Uebel weniger ſelten (l), oder
vielmehr an den Voͤgeln weſentlich (m).
Endlich habe ich an denen Muskeln (n), nach Art ei-
ner Scirrhus (o), eine angeſezzte Materie geſehen; und
andere fanden dieſe Matere knochig. So habe ich auch
zwiſchen den Muskeln der Wangen eine groſſe Menge
knochiger Bogen geſehen, welche taͤglich nachgewachſen
waren.
Hie-
(d)
Ein Krebsartiger Kropf, und
ein Knochen darinnen. BARTHOL.
hiſt. 64. Cent. VI. Opuſc. pathol.
6. LAUTH. thyecid. n. 17. NICO-
LAI obſ. 4. L. III. p. 231.
(e) DUVERNEY I. p. 329. 330.
Jm ungeheuren Sakke des Ruͤk-
kens Commerc. Lit. Nor. 1738.
hebd. 22.
(f) SWERIN. Zootom. demo-
crit. p. 163.
(g) Jch ſahe faſt eine Stein-
haͤrte an den Fettkluͤmpen, doch
ſchmolzen ſie am Feuer.
(g*) DEIDIER conf. P. III. 124.
(h) Mem. de l’Acad. de Chirurg.
T. II. p. 274.
(h*) Phil. tranſ. Vol. L. I. P. II.
p. 661. Conf. L. XXIX. Sect. IV.
(h**)
Eſſ. of a Societ. at Edimb.
IV. p. 19. HENKEL III. Samml.
p. 10.
(i) HEUERMAN III. p. 162.
(k) CHESELDEN oſteogr. c. 6.
(l) Am langen und halbknor-
pelartigen Roͤhrenmuskel HEUER-
MAN am Schenkel, tarſo, und
an dem Fuſſe VESLING epiſt.
poſth. XV. gemein bei Greiſen.
LIEUTAUD l. c.
(m) STEN. muſc. gland. fab-
ric. muſc. fabr. p. 386. WEPFER
cicut. am Pferde La FOSSE obſ.
p. 27.
(n) Phil. tranſ. Vol. L. I. P. I.
Vol. L. II. p. 145.
(o) Opuſc. pathol. obſ. 45.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 912[914]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/966>, abgerufen am 24.11.2024.
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