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Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.

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sto gewesen/ und die Welt mit ihm versöhnet
und ihnen ihre Sünde nicht zugerechnet. 2 Cor. V.
19. Petrus,
daß Christus unsere Sünde geopf-
fert habe an seinem Leibe auf dem Holtz. 1 Petr. II.
24. Johannes,
daß das Blut JEsu Christi des Soh-
nes GOttes uns rein mache von allen Sünden.
1 Joh. I. 7. und wiederum: daß/ ob jemand sündi-
ge/ wir einen Fürsprecher bey dem Vater haben
JEsum Christum/ der gerecht ist/ und derselbi-
ge sey die Versöhnung für unsere Sünde. Nicht
allein für unsere sondern auch für der gantzen
Welt. 1 Joh. I. 1, 2. Durch Christi Blut die Er-
lösung und Vergebung der Sünden haben/ kan
nichts anders bedeuten/ als daß in dem Blut
Christi die Ursache sey/ daß uns die Sünden nicht
zugerechnet werden. Wenn gesagt wird: Christus
habe unsere Sünde geopffert an seinem Leibe auf
dem Holtz/ so müssen sie auf ihn seyn gelegt wor-
den/ welches nicht anders als durch eine Zurech-
nung geschehen können. Es wäre nicht möglich
zu begreiffen/ wie das Blut Christi uns könne
rein machen von Sünden/ wenn er die Leyden/
bey welchen solches vergossen/ um unserer Sünde
willen nicht empfunden hätte und sie uns in einer
von GOtt gestiffteten Ordnung zugeeignet wür-
den. Ein Fürsprecher für den/ der da sündiget/
bey GOtt seyn/ setzt voraus/ daß wir um unserer
Sünde willen allerley Straffen von ihm als ei-
nem gerechten Richter zu befürchten haben: eine
Versöhnung für die Sünde seyn/ kan nichts an-

ders



ſto geweſen/ und die Welt mit ihm verſoͤhnet
und ihnen ihre Suͤnde nicht zugerechnet. 2 Cor. V.
19. Petrus,
daß Chriſtus unſere Suͤnde geopf-
fert habe an ſeinem Leibe auf dem Holtz. 1 Petr. II.
24. Johannes,
daß das Blut JEſu Chriſti des Soh-
nes GOttes uns rein mache von allen Suͤnden.
1 Joh. I. 7. und wiederum: daß/ ob jemand ſuͤndi-
ge/ wir einen Fuͤrſprecher bey dem Vater haben
JEſum Chriſtum/ der gerecht iſt/ und derſelbi-
ge ſey die Verſoͤhnung fuͤr unſere Suͤnde. Nicht
allein fuͤr unſere ſondern auch fuͤr der gantzen
Welt. 1 Joh. I. 1, 2. Durch Chriſti Blut die Er-
loͤſung und Vergebung der Suͤnden haben/ kan
nichts anders bedeuten/ als daß in dem Blut
Chriſti die Urſache ſey/ daß uns die Suͤnden nicht
zugerechnet werden. Wenn geſagt wird: Chriſtus
habe unſere Suͤnde geopffert an ſeinem Leibe auf
dem Holtz/ ſo muͤſſen ſie auf ihn ſeyn gelegt wor-
den/ welches nicht anders als durch eine Zurech-
nung geſchehen koͤnnen. Es waͤre nicht moͤglich
zu begreiffen/ wie das Blut Chriſti uns koͤnne
rein machen von Suͤnden/ wenn er die Leyden/
bey welchen ſolches vergoſſen/ um unſerer Suͤnde
willen nicht empfunden haͤtte und ſie uns in einer
von GOtt geſtiffteten Ordnung zugeeignet wuͤr-
den. Ein Fuͤrſprecher fuͤr den/ der da ſuͤndiget/
bey GOtt ſeyn/ ſetzt voraus/ daß wir um unſerer
Suͤnde willen allerley Straffen von ihm als ei-
nem gerechten Richter zu befuͤrchten haben: eine
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[111/0163] ſto geweſen/ und die Welt mit ihm verſoͤhnet und ihnen ihre Suͤnde nicht zugerechnet. 2 Cor. V. 19. Petrus, daß Chriſtus unſere Suͤnde geopf- fert habe an ſeinem Leibe auf dem Holtz. 1 Petr. II. 24. Johannes, daß das Blut JEſu Chriſti des Soh- nes GOttes uns rein mache von allen Suͤnden. 1 Joh. I. 7. und wiederum: daß/ ob jemand ſuͤndi- ge/ wir einen Fuͤrſprecher bey dem Vater haben JEſum Chriſtum/ der gerecht iſt/ und derſelbi- ge ſey die Verſoͤhnung fuͤr unſere Suͤnde. Nicht allein fuͤr unſere ſondern auch fuͤr der gantzen Welt. 1 Joh. I. 1, 2. Durch Chriſti Blut die Er- loͤſung und Vergebung der Suͤnden haben/ kan nichts anders bedeuten/ als daß in dem Blut Chriſti die Urſache ſey/ daß uns die Suͤnden nicht zugerechnet werden. Wenn geſagt wird: Chriſtus habe unſere Suͤnde geopffert an ſeinem Leibe auf dem Holtz/ ſo muͤſſen ſie auf ihn ſeyn gelegt wor- den/ welches nicht anders als durch eine Zurech- nung geſchehen koͤnnen. Es waͤre nicht moͤglich zu begreiffen/ wie das Blut Chriſti uns koͤnne rein machen von Suͤnden/ wenn er die Leyden/ bey welchen ſolches vergoſſen/ um unſerer Suͤnde willen nicht empfunden haͤtte und ſie uns in einer von GOtt geſtiffteten Ordnung zugeeignet wuͤr- den. Ein Fuͤrſprecher fuͤr den/ der da ſuͤndiget/ bey GOtt ſeyn/ ſetzt voraus/ daß wir um unſerer Suͤnde willen allerley Straffen von ihm als ei- nem gerechten Richter zu befuͤrchten haben: eine Verſoͤhnung fuͤr die Suͤnde ſeyn/ kan nichts an- ders

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Zitationshilfe: Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hanssen_grundfragen_1731/163>, abgerufen am 23.11.2024.