Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.Vorrede. schen, welche sich zu einerley Grund-Lehrenvon der Seeligkeit bekennen und die wesent- liche Stücke des äuserlichen Gottesdienst mit einander auf gleiche Art beobachten, eine Kirche. Da nun vermöge des Vorherge- henden nur eine von GOtt bestimmte Ord- nung des Heyls seyn kan, so ist auch nur eine Zusammenfassung derjenigen Warheiten, die diese Grund Lehren ausmachen, möglich: folg- lich kan nur eine wahre und rechtgläubige Kir- che seyn, und eben die Reinigkeit der Lehre gibt ihr den wesentlichen Vorzug und ist ihr eigent- liches Kennzeichen: (1) Wer also die wahre Kir- (1) Jch gerahte durch eine Folge meiner Gedan-
cken auf die Warheit/ welche von unsern Gottesgelehrten wider die Lehrer der Römischen Kirchen verthädiget wird/ daß nemlich das einzige und eigentliche Kennzeichen der wah- ren Kirche die Reinigkeit der Lehre sey: es geben zwar etliche den rechten Gebrauch der H. Sacramenten als das Zweyte an/ es hat aber der gründl. Theologus, Joh Gerhardus schon an- gemerckt/ daß solche von dem ersten nicht ab- zusondern/ sondern vielmehr mit selbigem ei- nerley sey. Seine Worte davon sind diese: eum pura verbi pradicatio legitimum sacra- mentorum usum iucludat (siquidem sacramen- tum est verbum aliquod visibile) cumque non sit Vorrede. ſchen, welche ſich zu einerley Grund-Lehrenvon der Seeligkeit bekennen und die weſent- liche Stuͤcke des aͤuſerlichen Gottesdienſt mit einander auf gleiche Art beobachten, eine Kirche. Da nun vermoͤge des Vorherge- henden nur eine von GOtt beſtimmte Ord- nung des Heyls ſeyn kan, ſo iſt auch nur eine Zuſammenfaſſung derjenigen Warheiten, die dieſe Grund Lehren ausmachen, moͤglich: folg- lich kan nur eine wahre und rechtglaͤubige Kir- che ſeyn, und eben die Reinigkeit der Lehre gibt ihr den weſentlichen Vorzug und iſt ihr eigent- liches Kennzeichen: (1) Wer alſo die wahre Kir- (1) Jch gerahte durch eine Folge meiner Gedan-
cken auf die Warheit/ welche von unſern Gottesgelehrten wider die Lehrer der Roͤmiſchen Kirchen verthaͤdiget wird/ daß nemlich das einzige und eigentliche Kennzeichen der wah- ren Kirche die Reinigkeit der Lehre ſey: es geben zwar etliche den rechten Gebrauch der H. Sacramenten als das Zweyte an/ es hat aber der gruͤndl. Theologus, Joh Gerhardus ſchon an- gemerckt/ daß ſolche von dem erſten nicht ab- zuſondern/ ſondern vielmehr mit ſelbigem ei- nerley ſey. Seine Worte davon ſind dieſe: eum pura verbi pradicatio legitimum ſacra- mentorum uſum iucludat (ſiquidem ſacramen- tum eſt verbum aliquod viſibile) cumque non ſit <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="11"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> ſchen, welche ſich zu einerley Grund-Lehren<lb/> von der Seeligkeit bekennen und die weſent-<lb/> liche Stuͤcke des aͤuſerlichen Gottesdienſt mit<lb/> einander auf gleiche Art beobachten, eine<lb/> Kirche. Da nun vermoͤge des Vorherge-<lb/> henden nur eine von GOtt beſtimmte Ord-<lb/> nung des Heyls ſeyn kan, ſo iſt auch nur eine<lb/> Zuſammenfaſſung derjenigen Warheiten, die<lb/> dieſe Grund Lehren ausmachen, moͤglich: folg-<lb/> lich kan nur eine wahre und rechtglaͤubige Kir-<lb/> che ſeyn, und eben die Reinigkeit der Lehre gibt<lb/> ihr den weſentlichen Vorzug und iſt ihr eigent-<lb/> liches Kennzeichen: <note xml:id="a01" next="#a02" place="foot" n="(1)">Jch gerahte durch eine Folge meiner Gedan-<lb/> cken auf die Warheit/ welche von unſern<lb/> Gottesgelehrten wider die Lehrer der Roͤmiſchen<lb/> Kirchen verthaͤdiget wird/ daß nemlich das<lb/> einzige und eigentliche Kennzeichen der wah-<lb/> ren Kirche die Reinigkeit der Lehre ſey: es<lb/> geben zwar etliche den rechten Gebrauch der H.<lb/> Sacramenten als das Zweyte an/ es hat aber<lb/> der gruͤndl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Theologus, Joh Gerhardus</hi></hi> ſchon an-<lb/> gemerckt/ daß ſolche von dem erſten nicht ab-<lb/> zuſondern/ ſondern vielmehr mit ſelbigem ei-<lb/> nerley ſey. Seine Worte davon ſind dieſe:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">eum pura verbi pradicatio legitimum ſacra-<lb/> mentorum uſum iucludat (ſiquidem ſacramen-<lb/> tum eſt verbum aliquod viſibile) cumque non</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſit</hi></hi></fw></note> Wer alſo die wahre<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Kir-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [11/0023]
Vorrede.
ſchen, welche ſich zu einerley Grund-Lehren
von der Seeligkeit bekennen und die weſent-
liche Stuͤcke des aͤuſerlichen Gottesdienſt mit
einander auf gleiche Art beobachten, eine
Kirche. Da nun vermoͤge des Vorherge-
henden nur eine von GOtt beſtimmte Ord-
nung des Heyls ſeyn kan, ſo iſt auch nur eine
Zuſammenfaſſung derjenigen Warheiten, die
dieſe Grund Lehren ausmachen, moͤglich: folg-
lich kan nur eine wahre und rechtglaͤubige Kir-
che ſeyn, und eben die Reinigkeit der Lehre gibt
ihr den weſentlichen Vorzug und iſt ihr eigent-
liches Kennzeichen: (1) Wer alſo die wahre
Kir-
(1) Jch gerahte durch eine Folge meiner Gedan-
cken auf die Warheit/ welche von unſern
Gottesgelehrten wider die Lehrer der Roͤmiſchen
Kirchen verthaͤdiget wird/ daß nemlich das
einzige und eigentliche Kennzeichen der wah-
ren Kirche die Reinigkeit der Lehre ſey: es
geben zwar etliche den rechten Gebrauch der H.
Sacramenten als das Zweyte an/ es hat aber
der gruͤndl. Theologus, Joh Gerhardus ſchon an-
gemerckt/ daß ſolche von dem erſten nicht ab-
zuſondern/ ſondern vielmehr mit ſelbigem ei-
nerley ſey. Seine Worte davon ſind dieſe:
eum pura verbi pradicatio legitimum ſacra-
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tum eſt verbum aliquod viſibile) cumque non
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