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Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.

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ihm Samuel Pufendorf haben gemeynet/ man kön-
ne aus dem Natur-Licht nicht wissen/ daß Got-
tes Wille weitergehe als auf die Socialitet und
das allgemeine Band menschlicher Gesellschaft/
aus welchem Begriff sie alle besondere Pflichte/
wiewohl etliche mit grossem Zwang/ berleiten
wollen: diese haben zwar unterschiedliche Nachfol-
ger gefunden/ doch sind auch etliche von denen-
selben hernach auf andere Gedancken gerahten/
unter welchen insonderheit das Exempel des Hn.
Geheimten-Rahts Christiani Thomasii bekannt ist.
Vielleicht habe ich Gelegenheit bey Herausgabe des
dritten Theils meiner Betrachtungen von einem
Tugendhaften Leben rechtgläubiger Christen in
einer kleinen Einleitung zu der vernünftigen
und Christl. Sitten-Lehre meine Anmerckungen
hierüber etwas ausführlicher mitzutheilen: diß-
mahl will ich solche in der Enge kürtzlich zusam-
men fassen.

Die Erfahrung zeiget/ daß uns des andern
Wille entweder durch Worte oder durch Mi-
nen und Gebehrden
oder durch Thaten und
Wercke
kund werde: auf andere Fälle weiß ich
mich nicht zu besinnen/ die nicht zu einem von
diesen dreyen solten können gerechnet werden.
Die Art/ durch gewisse Minen und Gebehrden
seinen Willen kund zu machen/ hat nur in weni-
gen Dingen und dazu bloß bey dem Menschen/
als dessen Geist mit einem Cörper/ der die Ge-
mühts-Neigungen auszudrucken fähig/ verbnnden

ist
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ihm Samuel Pufendorf haben gemeynet/ man koͤn-
ne aus dem Natur-Licht nicht wiſſen/ daß Got-
tes Wille weitergehe als auf die Socialitet und
das allgemeine Band menſchlicher Geſellſchaft/
aus welchem Begriff ſie alle beſondere Pflichte/
wiewohl etliche mit groſſem Zwang/ berleiten
wollen: dieſe haben zwar unterſchiedliche Nachfol-
ger gefunden/ doch ſind auch etliche von denen-
ſelben hernach auf andere Gedancken gerahten/
unter welchen inſonderheit das Exempel des Hn.
Geheimten-Rahts Chriſtiani Thomaſii bekannt iſt.
Vielleicht habe ich Gelegenheit bey Herausgabe des
dritten Theils meiner Betrachtungen von einem
Tugendhaften Leben rechtglaͤubiger Chriſten in
einer kleinen Einleitung zu der vernuͤnftigen
und Chriſtl. Sitten-Lehre meine Anmerckungen
hieruͤber etwas ausfuͤhrlicher mitzutheilen: diß-
mahl will ich ſolche in der Enge kuͤrtzlich zuſam-
men faſſen.

Die Erfahrung zeiget/ daß uns des andern
Wille entweder durch Worte oder durch Mi-
nen und Gebehrden
oder durch Thaten und
Wercke
kund werde: auf andere Faͤlle weiß ich
mich nicht zu beſinnen/ die nicht zu einem von
dieſen dreyen ſolten koͤnnen gerechnet werden.
Die Art/ durch gewiſſe Minen und Gebehrden
ſeinen Willen kund zu machen/ hat nur in weni-
gen Dingen und dazu bloß bey dem Menſchen/
als deſſen Geiſt mit einem Coͤrper/ der die Ge-
muͤhts-Neigungen auszudrucken faͤhig/ verbnnden

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[39/0091] ihm Samuel Pufendorf haben gemeynet/ man koͤn- ne aus dem Natur-Licht nicht wiſſen/ daß Got- tes Wille weitergehe als auf die Socialitet und das allgemeine Band menſchlicher Geſellſchaft/ aus welchem Begriff ſie alle beſondere Pflichte/ wiewohl etliche mit groſſem Zwang/ berleiten wollen: dieſe haben zwar unterſchiedliche Nachfol- ger gefunden/ doch ſind auch etliche von denen- ſelben hernach auf andere Gedancken gerahten/ unter welchen inſonderheit das Exempel des Hn. Geheimten-Rahts Chriſtiani Thomaſii bekannt iſt. Vielleicht habe ich Gelegenheit bey Herausgabe des dritten Theils meiner Betrachtungen von einem Tugendhaften Leben rechtglaͤubiger Chriſten in einer kleinen Einleitung zu der vernuͤnftigen und Chriſtl. Sitten-Lehre meine Anmerckungen hieruͤber etwas ausfuͤhrlicher mitzutheilen: diß- mahl will ich ſolche in der Enge kuͤrtzlich zuſam- men faſſen. Die Erfahrung zeiget/ daß uns des andern Wille entweder durch Worte oder durch Mi- nen und Gebehrden oder durch Thaten und Wercke kund werde: auf andere Faͤlle weiß ich mich nicht zu beſinnen/ die nicht zu einem von dieſen dreyen ſolten koͤnnen gerechnet werden. Die Art/ durch gewiſſe Minen und Gebehrden ſeinen Willen kund zu machen/ hat nur in weni- gen Dingen und dazu bloß bey dem Menſchen/ als deſſen Geiſt mit einem Coͤrper/ der die Ge- muͤhts-Neigungen auszudrucken faͤhig/ verbnnden iſt C 4

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Zitationshilfe: Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hanssen_grundfragen_1731/91>, abgerufen am 09.11.2024.