Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Deß Academischen
Erst wurde um 12. Uhr Mittags die grosse Glocke
der Kirchen geläutet/ welches ein Zeichen war/ daß
die Versammlung geschehen solle/ wie sie dann auch
bald darauf geschahe. Anfangs stellete sich die Sol-
datesca
zu Roß und Fuß/ welche vorigen Tages den
Herrn Gouverneur in Schonen/ Herrn Gustav
Bauers/ Hoch-Gräfl. Excellentz/ als Regis loco ge-
genwärtig eingeholet hatte/ vor dero Logiment biß
an die Kirche/ darauf geschahe die Procession:

Erstlich/ wurden alle Raths-Herren und Praesi-
dent
en auß den Schonis. Städten/ durch ihren eige-
nen Marschall geführet. 2. Diesen folgten die Herren
Studiosi, 106. an der Zahl. 3. Die Herren Geist-
lichen/ deren 118. 4. Die Herren Professores, deren
12. waren/ alle in ihren sonderlichen Habiten. 5. Der
Herr Pro-Cancellarius, Herr D. Bernhard Oelreich/
welcher von 2. Pedellen/ 2. Famulis, und 6. Hatschie-
ren in blauer Liberey begleitet wurde. 6. Folgete
hoch-gedachten Herrn Gouverneurs Excellentz Herr
Magnus Durell, und andere mehr. 7. Sechs Kammer-
Herren/ deren Jeder absonderlich auf blauen Sam-
meten Küssen trugen 1. Togam Doctoralem, Pileum &
Palliolum Rectorale, 2. Sceptra, 3. Claves, 4. Sigilla
quinque,
als 1. Universitatis, 2. Facultatis Theologi-
cae, 3. Juridicae, 4. Medicinae, 5. Philosophiae, 6. Con-
stitutiones
im blauen Sammet gebunden/ und die
Privilegia.

Als nun alles in der Kirchen in Ordnung war/
stellete sich hoch-gedachter Herr Gouverneur und Herr
Durell a parte auf einen erhabenen Ort/ und wurden
die Regalien auf einen darzu gezierten Tisch geleget.
Hierauf fieng der Gouverneur in Schwedis. Sprach
an zu erzehlen/ warum diese Versammlung geschehen
wäre; Die Antwort darauf geschahe von dem Herrn

Grafen

Deß Academiſchen
Erſt wurde um 12. Uhr Mittags die groſſe Glocke
der Kirchen gelaͤutet/ welches ein Zeichen war/ daß
die Verſammlung geſchehen ſolle/ wie ſie dann auch
bald darauf geſchahe. Anfangs ſtellete ſich die Sol-
dateſca
zu Roß und Fuß/ welche vorigen Tages den
Herꝛn Gouverneur in Schonen/ Herꝛn Guſtav
Bauers/ Hoch-Graͤfl. Excellentz/ als Regis loco ge-
genwaͤrtig eingeholet hatte/ vor dero Logiment biß
an die Kirche/ darauf geſchahe die Proceſſion:

Erſtlich/ wurden alle Raths-Herren und Præſi-
dent
en auß den Schoniſ. Staͤdten/ durch ihren eige-
nen Marſchall gefuͤhret. 2. Dieſen folgten die Herren
Studioſi, 106. an der Zahl. 3. Die Herren Geiſt-
lichen/ deren 118. 4. Die Herren Profeſſores, deren
12. waren/ alle in ihren ſonderlichen Habiten. 5. Der
Herꝛ Pro-Cancellarius, Herꝛ D. Bernhard Oelreich/
welcher von 2. Pedellen/ 2. Famulis, und 6. Hatſchie-
ren in blauer Liberey begleitet wurde. 6. Folgete
hoch-gedachten Herꝛn Gouverneurs Excellentz Herꝛ
Magnus Durell, und andere mehr. 7. Sechs Kam̃er-
Herren/ deren Jeder abſonderlich auf blauen Sam-
meten Kuͤſſen trugen 1. Togam Doctoralem, Pileum &
Palliolum Rectorale, 2. Sceptra, 3. Claves, 4. Sigilla
quinque,
als 1. Univerſitatis, 2. Facultatis Theologi-
cæ, 3. Juridicæ, 4. Medicinæ, 5. Philoſophiæ, 6. Con-
ſtitutiones
im blauen Sammet gebunden/ und die
Privilegia.

Als nun alles in der Kirchen in Ordnung war/
ſtellete ſich hoch-gedachter Herꝛ Gouverneur und Herꝛ
Durell à parte auf einen erhabenen Ort/ und wurden
die Regalien auf einen darzu gezierten Tiſch geleget.
Hierauf fieng der Gouverneur in Schwediſ. Sprach
an zu erzehlen/ warum dieſe Verſammlung geſchehen
waͤre; Die Antwort darauf geſchahe von dem Herꝛn

Grafen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0166" n="154"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Deß <hi rendition="#aq">Academi</hi>&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
Er&#x017F;t wurde um 12. Uhr Mittags die gro&#x017F;&#x017F;e Glocke<lb/>
der Kirchen gela&#x0364;utet/ welches ein Zeichen war/ daß<lb/>
die Ver&#x017F;ammlung ge&#x017F;chehen &#x017F;olle/ wie &#x017F;ie dann auch<lb/>
bald darauf ge&#x017F;chahe. Anfangs &#x017F;tellete &#x017F;ich die <hi rendition="#aq">Sol-<lb/>
date&#x017F;ca</hi> zu Roß und Fuß/ welche vorigen Tages den<lb/>
Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Gouverneur</hi> in Schonen/ Her&#xA75B;n Gu&#x017F;tav<lb/>
Bauers/ Hoch-Gra&#x0364;fl. <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz/ als <hi rendition="#aq">Regis loco</hi> ge-<lb/>
genwa&#x0364;rtig eingeholet hatte/ vor dero <hi rendition="#aq">Logiment</hi> biß<lb/>
an die Kirche/ darauf ge&#x017F;chahe die <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;&#x017F;ion:</hi></p><lb/>
              <p>Er&#x017F;tlich/ wurden alle Raths-Herren und <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;i-<lb/>
dent</hi>en auß den Schoni&#x017F;. Sta&#x0364;dten/ durch ihren eige-<lb/>
nen Mar&#x017F;chall gefu&#x0364;hret. 2. Die&#x017F;en folgten die Herren<lb/><hi rendition="#aq">Studio&#x017F;i,</hi> 106. an der Zahl. 3. Die Herren Gei&#x017F;t-<lb/>
lichen/ deren 118. 4. Die Herren <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;ores,</hi> deren<lb/>
12. waren/ alle in ihren &#x017F;onderlichen Habiten. 5. Der<lb/>
Her&#xA75B; <hi rendition="#aq">Pro-Cancellarius,</hi> Her&#xA75B; <hi rendition="#aq">D.</hi> Bernhard Oelreich/<lb/>
welcher von 2. <hi rendition="#aq">Pedell</hi>en/ 2. <hi rendition="#aq">Famulis,</hi> und 6. Hat&#x017F;chie-<lb/>
ren in blauer Liberey begleitet wurde. 6. Folgete<lb/>
hoch-gedachten Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Gouverneur</hi>s <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz Her&#xA75B;<lb/><hi rendition="#aq">Magnus Durell,</hi> und andere mehr. 7. Sechs Kam&#x0303;er-<lb/>
Herren/ deren Jeder ab&#x017F;onderlich auf blauen Sam-<lb/>
meten Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en trugen 1. <hi rendition="#aq">Togam Doctoralem, Pileum &amp;<lb/>
Palliolum Rectorale, 2. Sceptra, 3. Claves, 4. Sigilla<lb/>
quinque,</hi> als <hi rendition="#aq">1. Univer&#x017F;itatis, 2. Facultatis Theologi-<lb/>
cæ, 3. Juridicæ, 4. Medicinæ, 5. Philo&#x017F;ophiæ, 6. Con-<lb/>
&#x017F;titutiones</hi> im blauen Sammet gebunden/ und die<lb/><hi rendition="#aq">Privilegia.</hi></p><lb/>
              <p>Als nun alles in der Kirchen in Ordnung war/<lb/>
&#x017F;tellete &#x017F;ich hoch-gedachter Her&#xA75B; <hi rendition="#aq">Gouverneur</hi> und Her&#xA75B;<lb/><hi rendition="#aq">Durell à parte</hi> auf einen erhabenen Ort/ und wurden<lb/>
die <hi rendition="#aq">Regali</hi>en auf einen darzu gezierten Ti&#x017F;ch geleget.<lb/>
Hierauf fieng der <hi rendition="#aq">Gouverneur</hi> in Schwedi&#x017F;. Sprach<lb/>
an zu erzehlen/ warum die&#x017F;e Ver&#x017F;ammlung ge&#x017F;chehen<lb/>
wa&#x0364;re; Die Antwort darauf ge&#x017F;chahe von dem Her&#xA75B;n<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Grafen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0166] Deß Academiſchen Erſt wurde um 12. Uhr Mittags die groſſe Glocke der Kirchen gelaͤutet/ welches ein Zeichen war/ daß die Verſammlung geſchehen ſolle/ wie ſie dann auch bald darauf geſchahe. Anfangs ſtellete ſich die Sol- dateſca zu Roß und Fuß/ welche vorigen Tages den Herꝛn Gouverneur in Schonen/ Herꝛn Guſtav Bauers/ Hoch-Graͤfl. Excellentz/ als Regis loco ge- genwaͤrtig eingeholet hatte/ vor dero Logiment biß an die Kirche/ darauf geſchahe die Proceſſion: Erſtlich/ wurden alle Raths-Herren und Præſi- denten auß den Schoniſ. Staͤdten/ durch ihren eige- nen Marſchall gefuͤhret. 2. Dieſen folgten die Herren Studioſi, 106. an der Zahl. 3. Die Herren Geiſt- lichen/ deren 118. 4. Die Herren Profeſſores, deren 12. waren/ alle in ihren ſonderlichen Habiten. 5. Der Herꝛ Pro-Cancellarius, Herꝛ D. Bernhard Oelreich/ welcher von 2. Pedellen/ 2. Famulis, und 6. Hatſchie- ren in blauer Liberey begleitet wurde. 6. Folgete hoch-gedachten Herꝛn Gouverneurs Excellentz Herꝛ Magnus Durell, und andere mehr. 7. Sechs Kam̃er- Herren/ deren Jeder abſonderlich auf blauen Sam- meten Kuͤſſen trugen 1. Togam Doctoralem, Pileum & Palliolum Rectorale, 2. Sceptra, 3. Claves, 4. Sigilla quinque, als 1. Univerſitatis, 2. Facultatis Theologi- cæ, 3. Juridicæ, 4. Medicinæ, 5. Philoſophiæ, 6. Con- ſtitutiones im blauen Sammet gebunden/ und die Privilegia. Als nun alles in der Kirchen in Ordnung war/ ſtellete ſich hoch-gedachter Herꝛ Gouverneur und Herꝛ Durell à parte auf einen erhabenen Ort/ und wurden die Regalien auf einen darzu gezierten Tiſch geleget. Hierauf fieng der Gouverneur in Schwediſ. Sprach an zu erzehlen/ warum dieſe Verſammlung geſchehen waͤre; Die Antwort darauf geſchahe von dem Herꝛn Grafen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/166
Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/166>, abgerufen am 27.11.2024.