Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Deß Academischen Zeit wird grosse Klage seyn zu Jerusalem/ wie diewar bey Hadadrimon/ im Feld Megiddo. Und das Land wird klagen/ ein jeglich Geschlecht besonders/ das Geschlecht deß Hauses Davids besonders/ und ihre Weiber besonders. Das Geschlecht deß Hauses Nathans besonders/ und ihre Weiber besonders. Das Geschlecht deß Hauses Levi besonders/ und ihre Weiber besonders. Also alle übrigen Geschlechte/ ein Jegliches besonders/ auch ihre Weiber besonders. Allhier ist eine Frage entstanden/ wer doch der Dieses lassen wir billich beruhen/ und sagen allein/ schen
Deß Academiſchen Zeit wird groſſe Klage ſeyn zu Jeruſalem/ wie diewar bey Hadadrimon/ im Feld Megiddo. Und das Land wird klagen/ ein jeglich Geſchlecht beſonders/ das Geſchlecht deß Hauſes Davids beſonders/ und ihre Weiber beſonders. Das Geſchlecht deß Hauſes Nathans beſonders/ und ihre Weiber beſonders. Das Geſchlecht deß Hauſes Levi beſonders/ und ihre Weiber beſonders. Alſo alle uͤbrigen Geſchlechte/ ein Jegliches beſonders/ auch ihre Weiber beſonders. Allhier iſt eine Frage entſtanden/ wer doch der Dieſes laſſen wir billich beruhen/ und ſagen allein/ ſchen
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Deß Academiſchen
Zeit wird groſſe Klage ſeyn zu Jeruſalem/ wie die
war bey Hadadrimon/ im Feld Megiddo. Und das
Land wird klagen/ ein jeglich Geſchlecht beſonders/
das Geſchlecht deß Hauſes Davids beſonders/ und
ihre Weiber beſonders. Das Geſchlecht deß Hauſes
Nathans beſonders/ und ihre Weiber beſonders.
Das Geſchlecht deß Hauſes Levi beſonders/ und ihre
Weiber beſonders. Alſo alle uͤbrigen Geſchlechte/ ein
Jegliches beſonders/ auch ihre Weiber beſonders.
Allhier iſt eine Frage entſtanden/ wer doch der
Simei ſey? Dann ja ein anderer iſt Simeon/ der
Sohn deß Patriarchen Jacobs/ ein anderer Simei.
Lyranus berichtet/ es ſey ein vortrefflicher Mann/ vor-
trefflich an dem Leben/ und an der Weißheit geweſen/
und habe eine Schul angerichtet/ und beſondere
Secten gefuͤhret. Hieronymus erzehlet/ daß der Naza-
reer Zunfft die 2. Haͤuſer von 2. Geſchlechten außle-
gen/ nemlich das Sammai und Hilles, von denen die
Schrifftgelehrten und Phariſeer entſprungen waͤ-
ren/ nicht weit zuvor/ ehe Chriſtus gebohren/ und in
dieſe Welt gelanget/ und ſolche Schul habe Akibas
hernach regieret/ aber die beyden Geſchlechte haͤtten
den rechten Meſſias gantz nicht annehmen wollen.
Dieſes laſſen wir billich beruhen/ und ſagen allein/
daß nach Wiederkehrung auß der Babyloniſchen Ge-
faͤngnuͤß die Juden ihre hohe Schulen bey dem Thor
deß Tempels gegen Aufgang gebauet/ und daſelbſt
die fuͤrnehmſte Meiſter und Außleger deß Geſetzes
gelehret/ auch der Gamaliel ſelbſten/ welchen Paulus
anzeucht/ und lobet. Von dieſer hohen Schul/ wie ſie
in dem Umkraͤyß deß Tempels geſtanden/ ſeyn außzu-
legen die Worte auß der Apoſtel-Geſchichte/ cap. 24.
Sie haben mich/ ſpricht Paulus/ nicht funden im
Tempel mit Jemand reden/ oder/ nach dem Griechi-
ſchen
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