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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
Alexandri außgeleget magistralitive per Signora-
tium Klein Ehr, de magnis Ohribus.
Lectionarius mensae pronunciatus ad pennam de
Guytrade.
Die Praxis numerandi zur Commodität der Studen-
ten/ mit der arte punctandi, per Rogerium Gom-
putistam.
Das Quadratum Sapientiae, Foenciscae.
Sophisticalia Parisiensia Mayeri, mit dem Florario und
Roseto, und Summa Magistrucia.
Horologium Sapientiae, samt dem Tonerio Musico-
rum
und Matriculario und Passavanto mit dem
Commento, und Dormi secure auf die hohe Feste/
und noch andere dergleichen herrliche und unver-
gleichliche Tractaten.

Darvon ich also geschickt ward/ daß mein Herr Vat-
ter grosse Freude daran hatte/ inmassen man dann
keine grössere Freude find/ als allezeit Böses seyn zu
lernen gesinnt/ zu essen und trincken geschwind/ zu un-
verschämten Sachen ein Kind/ in der Ehe blind/ und
daß man den Grind kratze fein lind/ und wo man
nicht schaben kan/ daß man schind/ und wo man nicht
acht das Bannen/ daß man bind/ und was man nicht
käuen kan/ daß man verschlind.

Hiermit endigte Troll seinen Discurs, welchen er
noch weiter continuiret hätte/ wann sein Herr ihm
nicht einen Winck gegeben hätte/ daß er einmahl zu
reden aufhören möchte/ dann die anwesende Gäste
kunten ihm vor herzlichem Lachen nicht mehr zu hören.
Er nahm demnach einen grossen Becher vor dem Ce-
rebacchio
hinweg/ leerete ihn auß/ und nach dem er ihn
wieder voll geschencket/ überreichte er ihn dem Rectori
Magnifico, der ihn auch willig annahm/ und auf
seines Printzen gute Gesundheit säu-
berlich außleerete.

Das
Deß Academiſchen
Alexandri außgeleget magiſtralitivè per Signora-
tium Klein Ehr, de magnis Ohribus.
Lectionarius menſæ pronunciatus ad pennam de
Guytrade.
Die Praxis numerandi zur Commoditaͤt der Studen-
ten/ mit der arte punctandi, per Rogerium Gom-
putiſtam.
Das Quadratum Sapientiæ, Fœnciſcæ.
Sophiſticalia Pariſienſia Mayeri, mit dem Florario und
Roſeto, und Summa Magiſtrucia.
Horologium Sapientiæ, ſamt dem Tonerio Muſico-
rum
und Matriculario und Paſſavanto mit dem
Commento, und Dormi ſecurè auf die hohe Feſte/
und noch andere dergleichen herꝛliche und unver-
gleichliche Tractaten.

Darvon ich alſo geſchickt ward/ daß mein Herꝛ Vat-
ter groſſe Freude daran hatte/ inmaſſen man dann
keine groͤſſere Freude find/ als allezeit Boͤſes ſeyn zu
lernen geſinnt/ zu eſſen und trincken geſchwind/ zu un-
verſchaͤmten Sachen ein Kind/ in der Ehe blind/ und
daß man den Grind kratze fein lind/ und wo man
nicht ſchaben kan/ daß man ſchind/ und wo man nicht
acht das Bannen/ daß man bind/ und was man nicht
kaͤuen kan/ daß man verſchlind.

Hiermit endigte Troll ſeinen Diſcurs, welchen er
noch weiter continuiret haͤtte/ wann ſein Herꝛ ihm
nicht einen Winck gegeben haͤtte/ daß er einmahl zu
reden aufhoͤren moͤchte/ dann die anweſende Gaͤſte
kunten ihm vor herzlichem Lachen nicht mehr zu hoͤren.
Er nahm demnach einen groſſen Becher vor dem Ce-
rebacchio
hinweg/ leerete ihn auß/ und nach dem er ihn
wieder voll geſchencket/ uͤberreichte er ihn dem Rectori
Magnifico, der ihn auch willig annahm/ und auf
ſeines Printzen gute Geſundheit ſaͤu-
berlich außleerete.

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[478/0492] Deß Academiſchen Alexandri außgeleget magiſtralitivè per Signora- tium Klein Ehr, de magnis Ohribus. Lectionarius menſæ pronunciatus ad pennam de Guytrade. Die Praxis numerandi zur Commoditaͤt der Studen- ten/ mit der arte punctandi, per Rogerium Gom- putiſtam. Das Quadratum Sapientiæ, Fœnciſcæ. Sophiſticalia Pariſienſia Mayeri, mit dem Florario und Roſeto, und Summa Magiſtrucia. Horologium Sapientiæ, ſamt dem Tonerio Muſico- rum und Matriculario und Paſſavanto mit dem Commento, und Dormi ſecurè auf die hohe Feſte/ und noch andere dergleichen herꝛliche und unver- gleichliche Tractaten. Darvon ich alſo geſchickt ward/ daß mein Herꝛ Vat- ter groſſe Freude daran hatte/ inmaſſen man dann keine groͤſſere Freude find/ als allezeit Boͤſes ſeyn zu lernen geſinnt/ zu eſſen und trincken geſchwind/ zu un- verſchaͤmten Sachen ein Kind/ in der Ehe blind/ und daß man den Grind kratze fein lind/ und wo man nicht ſchaben kan/ daß man ſchind/ und wo man nicht acht das Bannen/ daß man bind/ und was man nicht kaͤuen kan/ daß man verſchlind. Hiermit endigte Troll ſeinen Diſcurs, welchen er noch weiter continuiret haͤtte/ wann ſein Herꝛ ihm nicht einen Winck gegeben haͤtte/ daß er einmahl zu reden aufhoͤren moͤchte/ dann die anweſende Gaͤſte kunten ihm vor herzlichem Lachen nicht mehr zu hoͤren. Er nahm demnach einen groſſen Becher vor dem Ce- rebacchio hinweg/ leerete ihn auß/ und nach dem er ihn wieder voll geſchencket/ uͤberreichte er ihn dem Rectori Magnifico, der ihn auch willig annahm/ und auf ſeines Printzen gute Geſundheit ſaͤu- berlich außleerete. Das

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/492>, abgerufen am 22.11.2024.