der Natur/ in seiner Mutter-Sprache selbst beschrie- ben/ und Hertzog Frantzen von Modena dedicirt.
Wie nicht minder zu Venedig so mancher Für- tresflicher von Adel und Senatoren/ benahmentlich Andr. Vendrameni, Joh. Grimani Rosini, Joh. Franc. Lorendani, &c. und den Schatz der gantzen Serenissi- men Republicq, der in der Basilica zu S. Marco befind- lich/ vor Alters grossen Theils von Stamato, einem Griechen auß Candia bürtig/ durch offt-widerholten/ arglistigen/ nächtlichen Einbruch entführet/ doch wie- der bekommen/ und biß anhero um so viel vester ver- wahret/ zum öfftersten den Fremden gezeiget/ und nicht ohne höchstes Verwundern gesehen wird.
Zu Padua, deß Aloysii Coradini, JCti, und Pan- dectarum Lectoris daselbst/ Speroni Speronii, Marci Mantuae Bena Vidii, Ursati ab Ursatis, Sertorii Ursati. deß berühmten Medici, Johann Dominici Salae, Ed- mundi Bruzi, &c. Und zu Milan, oder Mäyland/ deß Edlen Herrn Manfredi Septalae, Canonici daselbst/ von dessen gar köstlicher Gallerie vor weniger Zeit in Jtaliänischer Sprache eine umständliche Beschrei- bung in Druck gegangen.
Ferner zu Jnspruck/ der überauß lustig-gelege- nen schönen Haupt-Stadt in Tyrol/ der Durch- leuchtigsten Ertz-Hertzogen von Oesterreich/ woselbst dann ausser den trefflichen Lust-Garten/ Kunst- und Silber-Kammer/ Schatz-Gewölbe/ Bibliothek, Rüst- Kammer/ &c. auf öffentlicher Strassen in der Stadt/ unten an der äusserlichen Wand eines Hauses/ zu se- hen ist ein abhängend/ von gediegenem feinem Gold gemachtes Dächlein/ und ausser dem Thor/ unweit darvon/ bey einem Dorff/ oben an den hohen spitzigen Bergen/ der gefährliche Ort und Klippe/ da weyland der Löbl. Ertz-Hertzog Maximilian sich auf der Gem-
sen-
Romans I. Buch.
der Natur/ in ſeiner Mutter-Sprache ſelbſt beſchrie- ben/ und Hertzog Frantzen von Modena dedicirt.
Wie nicht minder zu Venedig ſo mancher Fuͤr- treſflicher von Adel und Senatoren/ benahmentlich Andr. Vendrameni, Joh. Grimani Roſini, Joh. Franc. Lorendani, &c. und den Schatz der gantzen Sereniſſi- men Republicq, der in der Baſilica zu S. Marco befind- lich/ vor Alters groſſen Theils von Stamato, einem Griechen auß Candia buͤrtig/ durch offt-widerholten/ argliſtigen/ naͤchtlichen Einbruch entfuͤhret/ doch wie- der bekommen/ und biß anhero um ſo viel veſter ver- wahret/ zum oͤffterſten den Fremden gezeiget/ und nicht ohne hoͤchſtes Verwundern geſehen wird.
Zu Padua, deß Aloyſii Coradini, JCti, und Pan- dectarum Lectoris daſelbſt/ Speroni Speronii, Marci Mantuæ Bena Vidii, Urſati ab Urſatiſ, Sertorii Urſati. deß beruͤhmten Medici, Johann Dominici Salæ, Ed- mundi Bruzi, &c. Und zu Milan, oder Maͤyland/ deß Edlen Herꝛn Manfredi Septalæ, Canonici daſelbſt/ von deſſen gar koͤſtlicher Gallerie vor weniger Zeit in Jtaliaͤniſcher Sprache eine umſtaͤndliche Beſchrei- bung in Druck gegangen.
Ferner zu Jnſpruck/ der uͤberauß luſtig-gelege- nen ſchoͤnen Haupt-Stadt in Tyrol/ der Durch- leuchtigſten Ertz-Hertzogen von Oeſterreich/ woſelbſt dann auſſer den trefflichen Luſt-Garten/ Kunſt- und Silber-Kam̃er/ Schatz-Gewoͤlbe/ Bibliothek, Ruͤſt- Kammer/ &c. auf oͤffentlicher Straſſen in der Stadt/ unten an der aͤuſſerlichen Wand eines Hauſes/ zu ſe- hen iſt ein abhaͤngend/ von gediegenem feinem Gold gemachtes Daͤchlein/ und auſſer dem Thor/ unweit darvon/ bey einem Dorff/ oben an den hohen ſpitzigen Bergen/ der gefaͤhrliche Ort und Klippe/ da weyland der Loͤbl. Ertz-Hertzog Maximilian ſich auf der Gem-
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Romans I. Buch.
der Natur/ in ſeiner Mutter-Sprache ſelbſt beſchrie-
ben/ und Hertzog Frantzen von Modena dedicirt.
Wie nicht minder zu Venedig ſo mancher Fuͤr-
treſflicher von Adel und Senatoren/ benahmentlich
Andr. Vendrameni, Joh. Grimani Roſini, Joh. Franc.
Lorendani, &c. und den Schatz der gantzen Sereniſſi-
men Republicq, der in der Baſilica zu S. Marco befind-
lich/ vor Alters groſſen Theils von Stamato, einem
Griechen auß Candia buͤrtig/ durch offt-widerholten/
argliſtigen/ naͤchtlichen Einbruch entfuͤhret/ doch wie-
der bekommen/ und biß anhero um ſo viel veſter ver-
wahret/ zum oͤffterſten den Fremden gezeiget/ und
nicht ohne hoͤchſtes Verwundern geſehen wird.
Zu Padua, deß Aloyſii Coradini, JCti, und Pan-
dectarum Lectoris daſelbſt/ Speroni Speronii, Marci
Mantuæ Bena Vidii, Urſati ab Urſatiſ, Sertorii Urſati.
deß beruͤhmten Medici, Johann Dominici Salæ, Ed-
mundi Bruzi, &c. Und zu Milan, oder Maͤyland/ deß
Edlen Herꝛn Manfredi Septalæ, Canonici daſelbſt/
von deſſen gar koͤſtlicher Gallerie vor weniger Zeit in
Jtaliaͤniſcher Sprache eine umſtaͤndliche Beſchrei-
bung in Druck gegangen.
Ferner zu Jnſpruck/ der uͤberauß luſtig-gelege-
nen ſchoͤnen Haupt-Stadt in Tyrol/ der Durch-
leuchtigſten Ertz-Hertzogen von Oeſterreich/ woſelbſt
dann auſſer den trefflichen Luſt-Garten/ Kunſt- und
Silber-Kam̃er/ Schatz-Gewoͤlbe/ Bibliothek, Ruͤſt-
Kammer/ &c. auf oͤffentlicher Straſſen in der Stadt/
unten an der aͤuſſerlichen Wand eines Hauſes/ zu ſe-
hen iſt ein abhaͤngend/ von gediegenem feinem Gold
gemachtes Daͤchlein/ und auſſer dem Thor/ unweit
darvon/ bey einem Dorff/ oben an den hohen ſpitzigen
Bergen/ der gefaͤhrliche Ort und Klippe/ da weyland
der Loͤbl. Ertz-Hertzog Maximilian ſich auf der Gem-
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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/71>, abgerufen am 18.12.2024.
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