Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans II. Buch. halten daselbst an/ ausser Troll/ welcher etwas vielWasser in den Leib bekommen hatte/ dahero setzete ihn Cavina, mit Hülffe etlicher ihrer Gefährten/ auf den Kopff/ und brachte ihn zum Erbrechen/ daß er also deß eingesoffenen Wassers bald wieder loß worden. Jm übrigen kunte sich Cavina auch mitten in der Noth deß Lachens nicht enthalten/ als er ihn in sei- nem schwartzen Kleid im Wasser plumpen sahe/ und hätte ihn sein Schul-Mantel nicht aufgehalten/ so wäre er richtig untergesuncken/ und vergangen. Auf dieser Jnsul sassen sie nun/ ihrer 8. an der von F f f 4
Romans II. Buch. halten daſelbſt an/ auſſer Troll/ welcher etwas vielWaſſer in den Leib bekommen hatte/ dahero ſetzete ihn Cavina, mit Huͤlffe etlicher ihrer Gefaͤhrten/ auf den Kopff/ und brachte ihn zum Erbrechen/ daß er alſo deß eingeſoffenen Waſſers bald wieder loß worden. Jm uͤbrigen kunte ſich Cavina auch mitten in der Noth deß Lachens nicht enthalten/ als er ihn in ſei- nem ſchwartzen Kleid im Waſſer plumpen ſahe/ und haͤtte ihn ſein Schul-Mantel nicht aufgehalten/ ſo waͤre er richtig untergeſuncken/ und vergangen. Auf dieſer Jnſul ſaſſen ſie nun/ ihrer 8. an der von F f f 4
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Romans II. Buch.
halten daſelbſt an/ auſſer Troll/ welcher etwas viel
Waſſer in den Leib bekommen hatte/ dahero ſetzete
ihn Cavina, mit Huͤlffe etlicher ihrer Gefaͤhrten/ auf
den Kopff/ und brachte ihn zum Erbrechen/ daß er alſo
deß eingeſoffenen Waſſers bald wieder loß worden.
Jm uͤbrigen kunte ſich Cavina auch mitten in der
Noth deß Lachens nicht enthalten/ als er ihn in ſei-
nem ſchwartzen Kleid im Waſſer plumpen ſahe/ und
haͤtte ihn ſein Schul-Mantel nicht aufgehalten/ ſo
waͤre er richtig untergeſuncken/ und vergangen.
Auf dieſer Jnſul ſaſſen ſie nun/ ihrer 8. an der
Zahl/ und darunter eine junge Frau/ ſamt ihrem
Mann/ und hatten nichts zu eſſen/ dann um das
Trincken durfften ſie ſich endlich nicht zu ſehr bekuͤm-
mern/ weil man auch mit Waſſer den Durſt loͤſchen
kan. Die Kleider waren durchnetzet/ und die Men-
ſchen-Leiber durchkaͤltet/ wannenhero ſie Feuer ſchlu-
gen/ und an Holtz nichts ermangeln lieſſen/ worbey ſie
ſich nach und nach wieder truckneten. Die Nacht fiel
endlich daruͤber ein/ und muſten ſie ſich darein geben/
hier auf der wuͤſten Jnſel ein Nacht-Lager mit hun-
gerigem Magen zu halten. Damit ihnen aber die Zeit
nicht gar zu lange werden moͤchte/ begunten Cavina,
der vorige Edelmann und der Geiſtliche/ von aller-
hand Sachen mit einander zu diſcurriren. Hierzu
kam jetzo ein anſehnlicher Schweitzer/ in einem feinen
Kleid/ der durch ſeine ſchoͤne Diſcurſe gnugſam zu er-
kennen gab/ daß ihm das Univerſitaͤten-Leben durch-
auß bekandt waͤre/ und weil er auch ſelber geſtunde/
daß er nicht allein verſchiedene Academien in Teutſch-
land und Franckreich beſuchet/ ſondern jetzo auf dem
Weg ſey/ nach Baſel zu gehen/ um den hoͤchſten Eh-
ren-Grad der freyen Kuͤnſten abzuholen/ das iſt/ ein
Doctor Juris zu werden/ ſo forſchete der Edelmann
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F f f 4
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