Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.
haltung des gesunden und klahren Geblühts in den vampirischen Cörpern der Würckung der bösen Geister zuschreibet, so sich lieber an einem als andern Orte aufzuhalten belieben. Jedoch giebt er auch viele Anleitung, wodurch man die Meinung errahten und entdecken kan, welcher der Herr Verfasser zugethan zu seyn scheinet. Ich habe ferner von dieser Materie gelesen die Actenmäßige und umständliche relation von den Vampiren oder Menschensaugern, so a. 1732. 8. zu Leipzig zum Vorschein gekommen. Der Uhrheber der Schrifft hat sich nicht genennet. Die Meinung desselben geht dahin, daß die Luft ein sonderbahrer Geist sey, der sich in das menschliche Beblühte verwandele, und die Wohnung der Seele, wie auch der guten und bösen Geister sey. Dis zu erweisen, beziehet er sich auf die Schrifft-Stellen Gen. IX. 4,5. Iob. XXIV. 12. Lev. XVII. 10,14. woselbst gemeldet wird, daß das Leben des Leibes im (umlauffenden) Bluhte bestehe. Ferner beliebet demselben zu glauben, daß vermittelst des algemeinen Weltgeistes, oder der Luft, die Geister mit einander Unterredung halten können. Den Umgang mit den guten Geistern nennet er sympathiam; den Umgang mit den bösen beti- haltung des gesunden und klahren Geblühts in den vampirischen Cörpern der Würckung der bösen Geister zuschreibet, so sich lieber an einem als andern Orte aufzuhalten belieben. Jedoch giebt er auch viele Anleitung, wodurch man die Meinung errahten und entdecken kan, welcher der Herr Verfasser zugethan zu seyn scheinet. Ich habe ferner von dieser Materie gelesen die Actenmäßige und umständliche relation von den Vampiren oder Menschensaugern, so a. 1732. 8. zu Leipzig zum Vorschein gekommen. Der Uhrheber der Schrifft hat sich nicht genennet. Die Meinung desselben geht dahin, daß die Luft ein sonderbahrer Geist sey, der sich in das menschliche Beblühte verwandele, und die Wohnung der Seele, wie auch der guten und bösen Geister sey. Dis zu erweisen, beziehet er sich auf die Schrifft-Stellen Gen. IX. 4,5. Iob. XXIV. 12. Lev. XVII. 10,14. woselbst gemeldet wird, daß das Leben des Leibes im (umlauffenden) Bluhte bestehe. Ferner beliebet demselben zu glauben, daß vermittelst des algemeinen Weltgeistes, oder der Luft, die Geister mit einander Unterredung halten können. Den Umgang mit den guten Geistern nennet er sympathiam; den Umgang mit den bösen beti- <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="14"/> haltung des gesunden und klahren Geblühts in den <hi rendition="#aq">vampiri</hi>schen Cörpern der Würckung der bösen Geister zuschreibet, so sich lieber an einem als andern Orte aufzuhalten belieben. Jedoch giebt er auch viele Anleitung, wodurch man die Meinung errahten und entdecken kan, welcher der Herr Verfasser zugethan zu seyn scheinet. Ich habe ferner von dieser Materie gelesen die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Act</hi></hi><hi rendition="#fr">enmäßige und umständliche</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">relation</hi></hi> <hi rendition="#fr">von den</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Vampire</hi></hi><hi rendition="#fr">n oder Menschensaugern</hi>, so a. 1732. 8. zu Leipzig zum Vorschein gekommen. Der Uhrheber der Schrifft hat sich nicht genennet. Die Meinung desselben geht dahin, daß die Luft ein sonderbahrer Geist sey, der sich in das menschliche Beblühte verwandele, und die Wohnung der Seele, wie auch der guten und bösen Geister sey. Dis zu erweisen, beziehet er sich auf die Schrifft-Stellen <hi rendition="#aq">Gen. IX. 4,5. Iob. XXIV. 12. Lev. XVII. 10,14.</hi> woselbst gemeldet wird, daß das Leben des Leibes im (umlauffenden) Bluhte bestehe. Ferner beliebet demselben zu glauben, daß vermittelst des algemeinen Weltgeistes, oder der Luft, die Geister mit einander Unterredung halten können. Den Umgang mit den guten Geistern nennet er <hi rendition="#aq">sympathiam</hi>; den Umgang mit den bösen beti- </p> </div> </front> </text> </TEI> [14/0012]
haltung des gesunden und klahren Geblühts in den vampirischen Cörpern der Würckung der bösen Geister zuschreibet, so sich lieber an einem als andern Orte aufzuhalten belieben. Jedoch giebt er auch viele Anleitung, wodurch man die Meinung errahten und entdecken kan, welcher der Herr Verfasser zugethan zu seyn scheinet. Ich habe ferner von dieser Materie gelesen die Actenmäßige und umständliche relation von den Vampiren oder Menschensaugern, so a. 1732. 8. zu Leipzig zum Vorschein gekommen. Der Uhrheber der Schrifft hat sich nicht genennet. Die Meinung desselben geht dahin, daß die Luft ein sonderbahrer Geist sey, der sich in das menschliche Beblühte verwandele, und die Wohnung der Seele, wie auch der guten und bösen Geister sey. Dis zu erweisen, beziehet er sich auf die Schrifft-Stellen Gen. IX. 4,5. Iob. XXIV. 12. Lev. XVII. 10,14. woselbst gemeldet wird, daß das Leben des Leibes im (umlauffenden) Bluhte bestehe. Ferner beliebet demselben zu glauben, daß vermittelst des algemeinen Weltgeistes, oder der Luft, die Geister mit einander Unterredung halten können. Den Umgang mit den guten Geistern nennet er sympathiam; den Umgang mit den bösen beti-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/12 |
| Zitationshilfe: | Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harenberg_vampirs_1733/12>, abgerufen am 03.12.2024. |
