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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Die fünffte Stund.
Jch kan nicht viel würdig schätzen/
was die Welt zu lieben pflegt/
Stricke/ so der Satan legt/
müssen auf die letzt verletzen.

5.
Gute Nacht/ ihr falschen Brüder!
euer Glücke gleicht dem Glas/
Zu der Zeit sich schicket bas
Buß/ Gebet und Kirchenlieder.
Gott macht uns zu Himmels Erben
durch gesegnet Brod und Wein/
das sol meine Labung seyn/
bis ich selig werde sterben.

Jn den Schäfergedichten werden die End-
reimen zu Anfang eines ieden Satzes widerholet;
also/ daß entweder die gantze Zeil verbleibet/ oder
nur das Reimwort behalten wird. Die Exem-
pel sind hin und wieder zu lesen in der Arcadia
des Ritters Sidny/ in der Kuffsteinischen neu-
aufgelegten Diana/ und den Gesprächreimen
der Pegnitzschäferey einverleibt/ in welchen zu
Zeiten alle Reimwörter in der Antwort be-
halten/ und der Jnhalt doch ge-
ändert/ zu beobach-
ten.

Die

Die fuͤnffte Stund.
Jch kan nicht viel wuͤrdig ſchaͤtzen/
was die Welt zu lieben pflegt/
Stricke/ ſo der Satan legt/
muͤſſen auf die letzt verletzen.

5.
Gute Nacht/ ihr falſchen Bruͤder!
euer Gluͤcke gleicht dem Glas/
Zu der Zeit ſich ſchicket bas
Buß/ Gebet und Kirchenlieder.
Gott macht uns zu Himmels Erben
durch geſegnet Brod und Wein/
das ſol meine Labung ſeyn/
bis ich ſelig werde ſterben.

Jn den Schaͤfergedichten werden die End-
reimen zu Anfang eines ieden Satzes widerholet;
alſo/ daß entweder die gantze Zeil verbleibet/ oder
nur das Reimwort behalten wird. Die Exem-
pel ſind hin und wieder zu leſen in der Arcadia
des Ritters Sidny/ in der Kuffſteiniſchen neu-
aufgelegten Diana/ und den Geſpraͤchreimen
der Pegnitzſchaͤferey einverleibt/ in welchen zu
Zeiten alle Reimwoͤrter in der Antwort be-
halten/ und der Jnhalt doch ge-
aͤndert/ zu beobach-
ten.

Die
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[100[96]/0114] Die fuͤnffte Stund. Jch kan nicht viel wuͤrdig ſchaͤtzen/ was die Welt zu lieben pflegt/ Stricke/ ſo der Satan legt/ muͤſſen auf die letzt verletzen. 5. Gute Nacht/ ihr falſchen Bruͤder! euer Gluͤcke gleicht dem Glas/ Zu der Zeit ſich ſchicket bas Buß/ Gebet und Kirchenlieder. Gott macht uns zu Himmels Erben durch geſegnet Brod und Wein/ das ſol meine Labung ſeyn/ bis ich ſelig werde ſterben. Jn den Schaͤfergedichten werden die End- reimen zu Anfang eines ieden Satzes widerholet; alſo/ daß entweder die gantze Zeil verbleibet/ oder nur das Reimwort behalten wird. Die Exem- pel ſind hin und wieder zu leſen in der Arcadia des Ritters Sidny/ in der Kuffſteiniſchen neu- aufgelegten Diana/ und den Geſpraͤchreimen der Pegnitzſchaͤferey einverleibt/ in welchen zu Zeiten alle Reimwoͤrter in der Antwort be- halten/ und der Jnhalt doch ge- aͤndert/ zu beobach- ten. Die

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 100[96]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/114>, abgerufen am 23.11.2024.