Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.Sendschreiben. und vielwehrter Gevatter/ er nicht allein bißherhierinnen eine merkliche Beyhülfe gethan/ son- dern auch die gantze Teutsche Poesi in so eine an- nemliche und schleunige Richtigkeit gebracht; wird ihme/ sonder allen Zweifel/ seinen schon längst erlangten Ruhm und hohen Namen/ bey allen ehrlichen Patrioten/ merklich vermehren/ und ie mehr und mehr erweitern. Jch wünsche von Grund meiner Seelen/ daß derselbe/ samt den lieben Seinigen/ eine lange Zeit/ bey selbster- wünschtem Wolstand verbleiben/ und alle Lieb- haber der Teutschen Poesi diese wolgemeinte Ar- beit nicht zu unziemlichen/ und ärgerlichen Schandliedern; sondern zu GOTTES Ehren und Ausübung der Tugenden/ allezeit anwen- den mögen. Geben aus meiner Studirstuben den 16. Nov. 1646. Meines hochgeehrten und vielwehr- ten Herrn Gevattern dienstergebner Johann Michael Dilherr. Sendſchreiben. und vielwehrter Gevatter/ er nicht allein bißherhierinnen eine merkliche Beyhuͤlfe gethan/ ſon- dern auch die gantze Teutſche Poeſi in ſo eine an- nemliche und ſchleunige Richtigkeit gebracht; wird ihme/ ſonder allen Zweifel/ ſeinen ſchon laͤngſt erlangten Ruhm und hohen Namen/ bey allen ehrlichen Patrioten/ merklich vermehren/ und ie mehr und mehr erweitern. Jch wuͤnſche von Grund meiner Seelen/ daß derſelbe/ ſamt den lieben Seinigen/ eine lange Zeit/ bey ſelbſter- wuͤnſchtem Wolſtand verbleiben/ und alle Lieb- haber der Teutſchen Poeſi dieſe wolgemeinte Ar- beit nicht zu unziemlichen/ und aͤrgerlichen Schandliedern; ſondern zu GOTTES Ehren und Ausuͤbung der Tugenden/ allezeit anwen- den moͤgen. Geben aus meiner Studirſtuben den 16. Nov. 1646. Meines hochgeehrten und vielwehr- ten Herrn Gevattern dienſtergebner Johann Michaël Dilherr. <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0153" n="[135]"/><fw place="top" type="header">Sendſchreiben.</fw><lb/> und vielwehrter Gevatter/ er nicht allein bißher<lb/> hierinnen eine merkliche Beyhuͤlfe gethan/ ſon-<lb/> dern auch die gantze Teutſche Poeſi in ſo eine an-<lb/> nemliche und ſchleunige Richtigkeit gebracht;<lb/> wird ihme/ ſonder allen Zweifel/ ſeinen ſchon<lb/> laͤngſt erlangten Ruhm und hohen Namen/ bey<lb/> allen ehrlichen Patrioten/ merklich vermehren/<lb/> und ie mehr und mehr erweitern. Jch wuͤnſche<lb/> von Grund meiner Seelen/ daß derſelbe/ ſamt<lb/> den lieben Seinigen/ eine lange Zeit/ bey ſelbſter-<lb/> wuͤnſchtem Wolſtand verbleiben/ und alle Lieb-<lb/> haber der Teutſchen Poeſi dieſe wolgemeinte Ar-<lb/> beit nicht zu unziemlichen/ und aͤrgerlichen<lb/> Schandliedern; ſondern zu GOTTES Ehren<lb/> und Ausuͤbung der Tugenden/ allezeit anwen-<lb/> den moͤgen. Geben aus meiner Studirſtuben<lb/> den 16. Nov. 1646.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Meines hochgeehrten und vielwehr-<lb/> ten Herrn Gevattern</hi><lb/> dienſtergebner<lb/><hi rendition="#fr">Johann Micha</hi><hi rendition="#aq">ë</hi><hi rendition="#fr">l Dilherr.</hi></hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> </back> </text> </TEI> [[135]/0153]
Sendſchreiben.
und vielwehrter Gevatter/ er nicht allein bißher
hierinnen eine merkliche Beyhuͤlfe gethan/ ſon-
dern auch die gantze Teutſche Poeſi in ſo eine an-
nemliche und ſchleunige Richtigkeit gebracht;
wird ihme/ ſonder allen Zweifel/ ſeinen ſchon
laͤngſt erlangten Ruhm und hohen Namen/ bey
allen ehrlichen Patrioten/ merklich vermehren/
und ie mehr und mehr erweitern. Jch wuͤnſche
von Grund meiner Seelen/ daß derſelbe/ ſamt
den lieben Seinigen/ eine lange Zeit/ bey ſelbſter-
wuͤnſchtem Wolſtand verbleiben/ und alle Lieb-
haber der Teutſchen Poeſi dieſe wolgemeinte Ar-
beit nicht zu unziemlichen/ und aͤrgerlichen
Schandliedern; ſondern zu GOTTES Ehren
und Ausuͤbung der Tugenden/ allezeit anwen-
den moͤgen. Geben aus meiner Studirſtuben
den 16. Nov. 1646.
Meines hochgeehrten und vielwehr-
ten Herrn Gevattern
dienſtergebner
Johann Michaël Dilherr.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |