Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite
Die vierdte Stund.
[Abbildung] [Abbildung] Wie ist und bleibt dein Zeugniß immerdar [Abbildung]
[Abbildung] O HErr/ O Gott/ so gantz gewiß und wahr!
Opitz Psal. 93.

Diese Verse werden gemeine Versogenennet/
und mit folgenden eilfsyllbigen gewechselt.

[Abbildung] [Abbildung] HErr unser Gott/ du Schutzherr al-
[Abbildung] [Abbildung] ler Armen/ [Abbildung]
[Abbildung] du wirst nunmehr dich meiner auch er- [Abbildung]
[Abbildung] barmen.

12. Jn den zwölff- und dreyzehensyllbi-
gen
Reimarten muß der Abschnitt )( oder Ab-
schritt nach der sechsten Syllben auf ein Zeit o-
der Nennwort gerichtet werden/ sonst wird der
Vers ohne Lieblichkeit/ und Wollaut seyn. Zum
Exempel:

[Abbildung] [Abbildung] Kunst lernet man durch Kunst/ Kunst
[Abbildung] [Abbildung] wird durch Gunst gelehret. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] Doch darf deß Dichters Sinn/ Erfin- [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] dung und Gedicht [Abbildung]
[Abbildung]

[Abbildung] ein Gott ergebnes Hertz etc.
13. Ta-
Die vierdte Stund.
[Abbildung] [Abbildung] Wie iſt und bleibt dein Zeugniß immerdar [Abbildung]
[Abbildung] O HErꝛ/ O Gott/ ſo gãtz gewiß uñ wahꝛ!
Opitz Pſal. 93.

Dieſe Verſe werden gemeine Verſogenennet/
und mit folgenden eilfſyllbigen gewechſelt.

[Abbildung] [Abbildung] HErr unſer Gott/ du Schutzherꝛ al-
[Abbildung] [Abbildung] ler Armen/ [Abbildung]
[Abbildung] du wirſt nunmehr dich meiner auch er- [Abbildung]
[Abbildung] barmen.

12. Jn den zwoͤlff- und dreyzehenſyllbi-
gen
Reimarten muß der Abſchnitt )( oder Ab-
ſchritt nach der ſechſten Syllben auf ein Zeit o-
der Nennwort gerichtet werden/ ſonſt wird der
Vers ohne Lieblichkeit/ und Wollaut ſeyn. Zum
Exempel:

[Abbildung] [Abbildung] Kunſt lernet man durch Kunſt/ Kunſt
[Abbildung] [Abbildung] wird durch Gunſt gelehret. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] Doch darf deß Dichters Siñ/ Erfin- [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung] dung und Gedicht [Abbildung]
[Abbildung]

[Abbildung] ein Gott ergebnes Hertz ꝛc.
13. Ta-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0079" n="61"/>
            <fw place="top" type="header">Die vierdte Stund.</fw><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l>
                    <figure/>
                  </l>
                  <l>
                    <figure/> <hi rendition="#fr">Wie i&#x017F;t und bleibt dein Zeugniß immerdar</hi> <figure/>
                  </l><lb/>
                  <l>
                    <figure/> <hi rendition="#fr">O HEr&#xA75B;/ O Gott/ &#x017F;o ga&#x0303;tz gewiß un&#x0303; wah&#xA75B;!</hi> </l>
                </lg><lb/> <hi rendition="#c">Opitz P&#x017F;al. 93.</hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Ver&#x017F;e werden gemeine Ver&#x017F;ogenennet/<lb/>
und mit folgenden eilf&#x017F;yllbigen gewech&#x017F;elt.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">HErr un&#x017F;er Gott/ du Schutzher&#xA75B; al-</hi> </l><lb/>
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">ler Armen/</hi> </hi> <figure/>
              </l><lb/>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">du wir&#x017F;t nunmehr dich meiner auch er-</hi> </hi> <figure/>
              </l><lb/>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">barmen.</hi> </hi> </hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>12. Jn den <hi rendition="#fr">zwo&#x0364;lff-</hi> und <hi rendition="#fr">dreyzehen&#x017F;yllbi-<lb/>
gen</hi> Reimarten muß der Ab&#x017F;chnitt )( oder Ab-<lb/>
&#x017F;chritt nach der &#x017F;ech&#x017F;ten Syllben auf ein <hi rendition="#fr">Zeit</hi> o-<lb/>
der <hi rendition="#fr">Nenn</hi>wort gerichtet werden/ &#x017F;on&#x017F;t wird der<lb/>
Vers ohne Lieblichkeit/ und Wollaut &#x017F;eyn. Zum<lb/>
Exempel:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">Kun&#x017F;t lernet man durch Kun&#x017F;t/ Kun&#x017F;t</hi> </l><lb/>
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">wird durch Gun&#x017F;t gelehret.</hi> <figure/>
              </l><lb/>
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">Doch darf deß Dichters Sin&#x0303;/ Erfin-</hi> <figure/>
              </l><lb/>
              <l>
                <figure/>
              </l>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">dung und Gedicht</hi> <figure/>
                <figure/>
              </l><lb/>
              <l>
                <figure/> <hi rendition="#fr">ein Gott ergebnes Hertz &#xA75B;c.</hi> </l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">13. Ta-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0079] Die vierdte Stund. [Abbildung] [Abbildung] Wie iſt und bleibt dein Zeugniß immerdar [Abbildung] [Abbildung] O HErꝛ/ O Gott/ ſo gãtz gewiß uñ wahꝛ! Opitz Pſal. 93. Dieſe Verſe werden gemeine Verſogenennet/ und mit folgenden eilfſyllbigen gewechſelt. [Abbildung] [Abbildung] HErr unſer Gott/ du Schutzherꝛ al- [Abbildung] [Abbildung] ler Armen/ [Abbildung] [Abbildung] du wirſt nunmehr dich meiner auch er- [Abbildung] [Abbildung] barmen. 12. Jn den zwoͤlff- und dreyzehenſyllbi- gen Reimarten muß der Abſchnitt )( oder Ab- ſchritt nach der ſechſten Syllben auf ein Zeit o- der Nennwort gerichtet werden/ ſonſt wird der Vers ohne Lieblichkeit/ und Wollaut ſeyn. Zum Exempel: [Abbildung] [Abbildung] Kunſt lernet man durch Kunſt/ Kunſt [Abbildung] [Abbildung] wird durch Gunſt gelehret. [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] Doch darf deß Dichters Siñ/ Erfin- [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] dung und Gedicht [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] ein Gott ergebnes Hertz ꝛc. 13. Ta-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/79
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/79>, abgerufen am 24.11.2024.