Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die siebende Stunde. lehre/ und nach der Nennendung (dem Casu ab-lativo) und der Gebendung (dem Casu dativo) besser stünde: im Zorne/ dem Gotte/ dem Heile/ etc Mich wil hierbey bedunken/ daß die- se letzere Meinung/ insonderheit in den Reimen zu behalten seye/ und derowegen habe ich nach solchen und dergleichen Wörtern allezeit einen selb- lautenden gesetzet/ etc. Ein jeder schreibet nach sei- ner Mundart/ wie auch der Gekrönte gethan/ und deswegen von dem Genossenen vertheidiget wird. 15. III. Machen die unordentlichen versetzten Cuncta * Apiar. X. Progym. I.
f. 21. & 22. Die ſiebende Stunde. lehre/ und nach der Nennendung (dem Caſu ab-lativo) und der Gebendung (dem Caſu dativo) beſſer ſtuͤnde: im Zorne/ dem Gotte/ dem Heile/ etc Mich wil hierbey bedunken/ daß die- ſe letzere Meinung/ inſonderheit in den Reimen zu behalten ſeye/ und derowegen habe ich nach ſolchen und dergleichẽ Woͤrtern allezeit einen ſelb- lautenden geſetzet/ etc. Ein jeder ſchreibet nach ſei- ner Mundart/ wie auch der Gekroͤnte gethan/ und deswegen von dem Genoſſenen vertheidiget wird. 15. III. Machen die unordentlichen verſetzten Cuncta * Apiar. X. Progym. I.
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Die ſiebende Stunde.
lehre/ und nach der Nennendung (dem Caſu ab-
lativo) und der Gebendung (dem Caſu dativo)
beſſer ſtuͤnde: im Zorne/ dem Gotte/ dem
Heile/ etc Mich wil hierbey bedunken/ daß die-
ſe letzere Meinung/ inſonderheit in den Reimen
zu behalten ſeye/ und derowegen habe ich nach
ſolchen und dergleichẽ Woͤrtern allezeit einen ſelb-
lautenden geſetzet/ etc. Ein jeder ſchreibet nach ſei-
ner Mundart/ wie auch der Gekroͤnte gethan/ und
deswegen von dem Genoſſenen vertheidiget
wird.
15. III. Machen die unordentlichen verſetzten
Wort/ das Gedichte uͤbellauten/ und mehrmals
auch unvernemlich/ oder den Verſtand zweiffel-
hafftig. Hingegen die letchtflieſſende Rede/ ma-
chet das Gedicht wolklingend. Mit den Teut-
ſchen Gedichten hat es gantz eine andere Mei-
nung/ als mit den Lateiniſchen/ in welchen die
Woͤrter mit allem Fleiß verſetzet werden; und
ſuchet der uͤbertreffliche Jeſuit Marius Betti-
nus * einen Muficaliſchen Kunſtklang in folgen-
den Verſen:
Cuncta
* Apiar. X. Progym. I.
f. 21. & 22.
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