Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die eilffte Stund. 6. IV. Ferners ist des Poetischen Schauspiels Nun a Fabuloe argumentum est vel simplex, vel compositum. b Episodium. c Peripetia. d Agnitio. Vid. Heins. de Conslit. Trag. f. 48. & 49. e Machinam. f In Sophomp. act. 1. scen. 1. F v
Die eilffte Stund. 6. IV. Ferners iſt des Poetiſchen Schauſpiels Nun a Fabulœ argumentum eſt vel ſimplex, vel compoſitum. b Epiſodium. c Peripetia. d Agnitio. Vid. Heinſ. de Conſlit. Trag. f. 48. & 49. e Machinam. f In Sophomp. act. 1. ſcen. 1. F v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0089" n="75"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die eilffte Stund.</hi> </fw><lb/> <p>6. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Ferners iſt des Poetiſchen Schauſpiels<lb/> Jnhalt entweder einſchichtig/ odẽr mehrſchichtig<lb/><note place="foot" n="a"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabulœ argumentum eſt vel ſimplex, vel<lb/> compoſitum.</hi></hi></note> Einſchichtig/ wann eine erdichte Geſchichte<lb/> ohne Nebeninhalt/ <note place="foot" n="b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Epiſodium.</hi></hi></note> merklicher Veraͤnderung/<lb/><note place="foot" n="c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peripetia.</hi></hi></note> oder endlicher Erkantniß vollzogen/ <note place="foot" n="d"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Agnitio. Vid. Heinſ. de Conſlit. Trag. f. 48.<lb/> & 49.</hi></hi></note> oder<lb/> durch ein Himmels geſchicke <note place="foot" n="e"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Machinam.</hi></hi></note> geendet wird/<lb/> daß alſo die Haubtperſon allein alles zuthun hat<lb/> Der Mehrſchichtige Jnhalt hat viel Nebenhand-<lb/> lungen/ mit eingemiſchet/ daß man faſt zweifflen<lb/> muß/ welches die Haubtperſon zu nennen/ und<lb/> dieſe letzere Art iſt ſo viel gebraͤuchlicher als die er-<lb/> ſte/ weil das Gemuͤt durch ſeltne Verwirrung und<lb/> unerwarte Begebenheit beſtuͤrtzt/ des Ausgangs<lb/> mit Verlangen erwartet. Beſagter Nebeninhalt<lb/> muß mit der Haubtſache Kunſtrichtig verbun-<lb/> den/ und nicht bey den Haaren herbeygezogen<lb/> ſeyn/ wie auch alle Vmſtaͤnde der Wahrheit aͤhn-<lb/> lich/ und den Perſonen zugeeignete Reden. Alſo<lb/> hat Grotius <note place="foot" n="f"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">In Sophomp. act. 1. ſcen. 1.</hi></hi></note> <hi rendition="#fr">den Joſeph</hi> folgendes Jnhalts<lb/> redend eingefuͤhret.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">F v</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Nun</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [75/0089]
Die eilffte Stund.
6. IV. Ferners iſt des Poetiſchen Schauſpiels
Jnhalt entweder einſchichtig/ odẽr mehrſchichtig
a Einſchichtig/ wann eine erdichte Geſchichte
ohne Nebeninhalt/ b merklicher Veraͤnderung/
c oder endlicher Erkantniß vollzogen/ d oder
durch ein Himmels geſchicke e geendet wird/
daß alſo die Haubtperſon allein alles zuthun hat
Der Mehrſchichtige Jnhalt hat viel Nebenhand-
lungen/ mit eingemiſchet/ daß man faſt zweifflen
muß/ welches die Haubtperſon zu nennen/ und
dieſe letzere Art iſt ſo viel gebraͤuchlicher als die er-
ſte/ weil das Gemuͤt durch ſeltne Verwirrung und
unerwarte Begebenheit beſtuͤrtzt/ des Ausgangs
mit Verlangen erwartet. Beſagter Nebeninhalt
muß mit der Haubtſache Kunſtrichtig verbun-
den/ und nicht bey den Haaren herbeygezogen
ſeyn/ wie auch alle Vmſtaͤnde der Wahrheit aͤhn-
lich/ und den Perſonen zugeeignete Reden. Alſo
hat Grotius f den Joſeph folgendes Jnhalts
redend eingefuͤhret.
Nun
a Fabulœ argumentum eſt vel ſimplex, vel
compoſitum.
b Epiſodium.
c Peripetia.
d Agnitio. Vid. Heinſ. de Conſlit. Trag. f. 48.
& 49.
e Machinam.
f In Sophomp. act. 1. ſcen. 1.
F v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |