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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Aufzug/ Aufziehen.
terdrucken/ mit meuchellistigen Fallstricken zu
rucke reissen/ in Vergessenheit stürtzen und ab-
kürtzen.

Ein Käiserlicher Tischrath/ nach dem er in ei-
ner Verrichtung lange Zeit aufgezogen worden/
solcher begehrte auf einen Buchstab Verhör/ und
als ihm solche verlaubt wurde/ brachte er eine
Scheide/ und den Buchstaben B darauf/ begeh-
rend einen Bescheid/ weil er bereit lang herumb
gezogen worden/ und auf seine Bittschrifft keinen
Entschluß erlangen konte.

Verzug.

Die Verweilung oder Langsamkeit wird
gebildet durch ein Weib/ welches braunlich beklei-
det/ auf einen grossen Schnecken sitzet/ in der
Hand haltend einen Zweig von einem Maulbeer-
baum/ der sehr langsam herfür kommet/ und am
letzten unter allenlaubet/ blühet und fruchtet.

Art eine Haue (oder Beil) Axe (axis) daran
das Rad umlaufft.

29. Aug.

Die Spiegel der Natur/ der Schönheit schö-
ne Spur/ die Pforten deß Gemüts/ die Zeichen
deß Geblüts/ deß Hertzens Ebenbild/ die Liebes-
brunst verhüllt/ weist mancher Funken Gold/
dolmetschet die Gedanken/ die Botten deß Ver-
stands/ die Diener aller Kunst/ die Schutz Engel
deß Haubtes/ die Quell der Liebe/ die Schild-

wächter

Aufzug/ Aufziehen.
terdrucken/ mit meuchelliſtigen Fallſtricken zu
rucke reiſſen/ in Vergeſſenheit ſtuͤrtzen und ab-
kuͤrtzen.

Ein Kaͤiſerlicher Tiſchrath/ nach dem er in ei-
ner Verrichtung lange Zeit aufgezogen worden/
ſolcher begehrte auf einen Buchſtab Verhoͤr/ und
als ihm ſolche verlaubt wurde/ brachte er eine
Scheide/ und den Buchſtaben B darauf/ begeh-
rend einen Beſcheid/ weil er bereit lang herumb
gezogen worden/ und auf ſeine Bittſchrifft keinen
Entſchluß erlangen konte.

Verzug.

Die Verweilung oder Langſamkeit wird
gebildet durch ein Weib/ welches braunlich beklei-
det/ auf einen groſſen Schnecken ſitzet/ in der
Hand haltend einen Zweig von einem Maulbeer-
baum/ der ſehr langſam herfuͤr kommet/ und am
letzten unter allenlaubet/ bluͤhet und fruchtet.

Art eine Haue (oder Beil) Axe (axis) daran
das Rad umlaufft.

29. Aug.

Die Spiegel der Natur/ der Schoͤnheit ſchoͤ-
ne Spur/ die Pforten deß Gemuͤts/ die Zeichen
deß Gebluͤts/ deß Hertzens Ebenbild/ die Liebes-
brunſt verhuͤllt/ weiſt mancher Funken Gold/
dolmetſchet die Gedanken/ die Botten deß Ver-
ſtands/ die Diener aller Kunſt/ die Schutz Engel
deß Haubtes/ die Quell der Liebe/ die Schild-

waͤchter
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[134/0166] Aufzug/ Aufziehen. terdrucken/ mit meuchelliſtigen Fallſtricken zu rucke reiſſen/ in Vergeſſenheit ſtuͤrtzen und ab- kuͤrtzen. Ein Kaͤiſerlicher Tiſchrath/ nach dem er in ei- ner Verrichtung lange Zeit aufgezogen worden/ ſolcher begehrte auf einen Buchſtab Verhoͤr/ und als ihm ſolche verlaubt wurde/ brachte er eine Scheide/ und den Buchſtaben B darauf/ begeh- rend einen Beſcheid/ weil er bereit lang herumb gezogen worden/ und auf ſeine Bittſchrifft keinen Entſchluß erlangen konte. ☞ Verzug. Die Verweilung oder Langſamkeit wird gebildet durch ein Weib/ welches braunlich beklei- det/ auf einen groſſen Schnecken ſitzet/ in der Hand haltend einen Zweig von einem Maulbeer- baum/ der ſehr langſam herfuͤr kommet/ und am letzten unter allenlaubet/ bluͤhet und fruchtet. Art eine Haue (oder Beil) Axe (axis) daran das Rad umlaufft. 29. Aug. Die Spiegel der Natur/ der Schoͤnheit ſchoͤ- ne Spur/ die Pforten deß Gemuͤts/ die Zeichen deß Gebluͤts/ deß Hertzens Ebenbild/ die Liebes- brunſt verhuͤllt/ weiſt mancher Funken Gold/ dolmetſchet die Gedanken/ die Botten deß Ver- ſtands/ die Diener aller Kunſt/ die Schutz Engel deß Haubtes/ die Quell der Liebe/ die Schild- waͤchter

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/166>, abgerufen am 23.11.2024.