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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Flügel.
122. Flügel.

Der verbundnen Feder Fittig trägt den Vo-
gelleicht empor/ der bestimmt den Musie Chor
in der Lufft/ etc. Der Flügel ist so dicht kein Lufft
kan ihn durchdringen/ und so kan er den Leib
durch Lufft und Nebel schwingen/ Flügelschnell
und Windgeschwind. Es pfeilt der Flügel wie
der Poltz in dem er trägt das schnelle Holtz.

Die Flügel haben die Deutung der Geschwin-
digkeit.

123. Flucht.

Wie vielmahl schrecket euch der grosen Stucke
Knallen/ eh ihr euch reterirt? (Wie man es höf-
lich nennt/ wann sich in früher Flucht der grosse
Hauffen trennt) so stahl sich vormals nicht der
Feind vom grossen Hauffen etc.

Flug volatus von fliegen: Fluch von fluchen
maledictio.

124. Fluß.

Rinnt von den hellen Quellen/ durch manchen
schlanken Thal versamlet kleine Wellen/ von deß
Gebürges Waal/ es steuret Schnee und Regen
zu seinem gleichem Lauff/ er wallt in tieffen We-
gen/ steigt niemals Hügel auf/ durchnasset/ trän-
ket/ durchfeuchtet/ besafftet/ befruchtet/ ernehret
gleichen den Auen/ die Früchte/ Laub und Gras/
belebt was Wachsthumb hat/ ohn Wasser muß
verdorren/ als was den Menschen nehret/ beblu-

met
Fluͤgel.
122. Fluͤgel.

Der verbundnen Feder Fittig traͤgt den Vo-
gelleicht empor/ der beſtimmt den Muſie Chor
in der Lufft/ ꝛc. Der Fluͤgel iſt ſo dicht kein Lufft
kan ihn durchdringen/ und ſo kan er den Leib
durch Lufft und Nebel ſchwingen/ Fluͤgelſchnell
und Windgeſchwind. Es pfeilt der Fluͤgel wie
der Poltz in dem er traͤgt das ſchnelle Holtz.

Die Fluͤgel haben die Deutung der Geſchwin-
digkeit.

123. Flucht.

Wie vielmahl ſchrecket euch der groſen Stucke
Knallen/ eh ihr euch reterirt? (Wie man es hoͤf-
lich nennt/ wann ſich in fruͤher Flucht der groſſe
Hauffen trennt) ſo ſtahl ſich vormals nicht der
Feind vom groſſen Hauffen ꝛc.

Flug volatus von fliegen: Fluch von fluchen
maledictio.

124. Fluß.

Rinnt von den hellen Quellen/ durch manchẽ
ſchlanken Thal verſamlet kleine Wellen/ von deß
Gebuͤrges Waal/ es ſteuret Schnee und Regen
zu ſeinem gleichem Lauff/ er wallt in tieffen We-
gen/ ſteigt niemals Huͤgel auf/ durchnaſſet/ traͤn-
ket/ durchfeuchtet/ beſafftet/ befruchtet/ ernehret
gleichen den Auen/ die Fruͤchte/ Laub und Gras/
belebt was Wachsthumb hat/ ohn Waſſer muß
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[204[202]/0234] Fluͤgel. 122. Fluͤgel. Der verbundnen Feder Fittig traͤgt den Vo- gelleicht empor/ der beſtimmt den Muſie Chor in der Lufft/ ꝛc. Der Fluͤgel iſt ſo dicht kein Lufft kan ihn durchdringen/ und ſo kan er den Leib durch Lufft und Nebel ſchwingen/ Fluͤgelſchnell und Windgeſchwind. Es pfeilt der Fluͤgel wie der Poltz in dem er traͤgt das ſchnelle Holtz. Die Fluͤgel haben die Deutung der Geſchwin- digkeit. 123. Flucht. Wie vielmahl ſchrecket euch der groſen Stucke Knallen/ eh ihr euch reterirt? (Wie man es hoͤf- lich nennt/ wann ſich in fruͤher Flucht der groſſe Hauffen trennt) ſo ſtahl ſich vormals nicht der Feind vom groſſen Hauffen ꝛc. Flug volatus von fliegen: Fluch von fluchen maledictio. 124. Fluß. Rinnt von den hellen Quellen/ durch manchẽ ſchlanken Thal verſamlet kleine Wellen/ von deß Gebuͤrges Waal/ es ſteuret Schnee und Regen zu ſeinem gleichem Lauff/ er wallt in tieffen We- gen/ ſteigt niemals Huͤgel auf/ durchnaſſet/ traͤn- ket/ durchfeuchtet/ beſafftet/ befruchtet/ ernehret gleichen den Auen/ die Fruͤchte/ Laub und Gras/ belebt was Wachsthumb hat/ ohn Waſſer muß verdorren/ als was den Menſchen nehret/ beblu- met

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 204[202]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/234>, abgerufen am 21.11.2024.